Zum Erfolg von Jochen Neustifter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, am Ende des Tages zufrieden nach Hause zu gehen, was gar nicht so sehr vom Umsatz abhängt. Die innere Zufriedenheit ist dabei ein wichtiger Faktor, die ich meist dann erreiche, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mich von der Masse im positiven Sinne abhebe. Natürlich gibt es trotzdem immer etwas zu verbessern.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ortsverbundenheit, Ziele zu haben und der eigenen Linie treu zu bleiben, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Großteils positiv - ich liebe meinen Beruf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Einen bestimmten Zeitpunkt kann ich nicht nennen, meist ist das situationsbedingt, hängt von der Saison und damit auch vom wirtschaftlichen Erfolg ab. Sehr gefreut habe ich mich, als uns im November 2004 eine Haube verliehen wurde, was aber auch eine Herausforderung beinhaltet, denn damit werden wir vom Publikum verstärkt kritisch beäugt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich andere Angebote, darunter Berlin oder New York, ausgeschlagen habe und mich für die Selbständigkeit entschieden habe.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Auf jeden Fall Originalität - vom Service über das teilweise ausgefallene Speisenangebot bis hin zur Dekoration.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, die Familie Grabner in der Waldschenke in Grieskirchen, wo ich gearbeitet habe. Sie haben mich sehr unterstützt, ebenso die Küchenchefs in Wien bei Do&Co.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Tourismusmagazin wurde ich voriges Jahr als einer von fünf Newcomern mit Zukunftshoffnung vorgestellt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer Gegend hat die Gastronomie leider einen schlechten Ruf. Das rührt daher, daß die Vorchdorfer Gastronomie allgemein zwar vielfältig ist, aber keine gute Qualität aufweist. Dies zu durchbrechen und beim Publikum eine andere Sichtweise zu erzeugen, sehe ich als meine Aufgabe und Chance.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In einem kleinen Betrieb wie dem unseren hängt es von jedem einzelnen - bis hin zum Lehrling - ab, wie gut sich das gesamte Team präsentiert.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich achte auf die typisch gastronomischen Merkmale wie Freundlichkeit, Offenheit, ein gepflegtes Äußeres und Arbeitswille.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als junges Unternehmen verfügen wir über Dynamik und Innovation. Mit dem Cateringservice haben wir die Nase vorn. Mit entsprechender Qualität punkten wir beim Kunden und sind für das, was noch kommen wird, stets offen.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Sehr offen - ich gehe ihr entgegen. Seit drei Jahren gibt es im Werbering Vorchdorf eine Wirtschaftsgastronomiegruppe, deren Sprecher für die Gastronomie ich bin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In diesem Metier kommt das Privatleben oft zu kurz. Beide Bereiche fließen ineinander über. Mir macht das aber nicht viel aus, da ich meinen Beruf sehr gern ausübe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich hauptsächlich durch Bücher und Fachliteratur weiter, betrachte aber ein Essen, das ich auswärts einnehme, ebenfalls als eine Art von Wissensaneignung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Privat wie beruflich möchte ich dazu raten, andere stets zu beobachten, den Mut aufzubringen, neue, unbekannte Dinge zu entdecken, und Engagement zu zeigen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich weiß, daß wieder Neues auf mich zukommen wird - im Augenblick jedoch gibt es noch kein konkretes Ziel. Eine Veränderung könnte sich bei den Öffnungszeiten ergeben, wo ich mir mehr Überschaubarkeit wünsche. Auch der Cateringbereich soll erweitert werden.
Ihr Lebensmotto?
Positiv denken und in Bewegung bleiben.