Zum Erfolg von Wolfgang Spitzbart
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Menschen glücklich zu machen und in vielerlei Hinsicht auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Hier denke ich zum Beispiel auch an die Kinder. Frei nach Martin Luther King: Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter zu bestimmen als am Maß unserer Hilfsbereitschaft oder Menschlichkeit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In erster Linie Selbstdisziplin, meine Offenheit Neuem gegenüber, mein Wille, an mir selbst zu arbeiten und meine Einstellung, klare Ziele vor Augen zu haben. Auch muß man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein - die Chancen des Zufalls gehören genutzt. Durchhaltevermögen ist ebenfalls ein wesentliches Kriterium.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Dabei muß ich unterscheiden zwischen dem Erfolg, den ich für andere erreiche, und meinem eigenen. Erfolgreich fühlte ich mich zum Beispiel nach der erfolgreich absolvierten Aufnahmeprüfung an der Fachhochschule.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich meine, daß beides eine Rolle spielt, und zwar in der richtigen Zusammensetzung. Manche Leute sind mit der Übernahme von Vorhandenem, mit dem Begehen von vorgefertigten Fußstapfen, recht erfolgreich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Vater, der ein erfolgreicher Vollblutpolitiker war und dessen Weg ich intensiv mitverfolgte. Neben Einblicken in die Politik hat er mir meinen Bildungs- und Lebensweg ermöglicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erhalte ich jeden Tag, sei es in Form von zufriedenen Gesichtern oder Dank, weil ich den Leuten mit meiner täglichen Arbeit oft helfen kann. Weiters empfinde ich die positiven Wahlergebnisse als großes Lob, wobei ich persönlich bei der letzten Wahl 13 Prozent dazugewinnen konnte. Da wird die Anerkennung in der Wahlzelle ausgesprochen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Als zentrale Probleme in der Politik sehe ich, daß über Tabus nicht gesprochen wird und es viele Bremser gibt, die - aus verschiedenen Gründen - den Status quo erhalten und sich nicht weiterentwickeln wollen. Dies wäre bei einem Wirtschaftsunternehmen der Ruin.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Augenscheinlich positiv, weil ich sonst als Bürgermeister nicht gewählt worden wäre und nicht dazu gewonnen hätte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große, wenn nicht sogar die größte. Ohne gute Mitstreiter ist kein Erfolg möglich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach Loyalität, Zielstrebigkeit, sozialen Kompetenzen und Flexibilität.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry).
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, als zielstrebig, hart arbeitend, kreativ, manchmal grantig und zu kritisch gesehen zu werden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die geographische Lage zwischen Linz und Salzburg ist ein großes Plus, weil sie uns zwei Autobahnauffahrten direkt an die Gemeindegrenze verschafft. Zudem befinden wir uns in einer wirtschaftlich starken Region, was uns eine äußerst geringe Arbeitslosenquote von nur zwei Prozent bringt. Wir können der Bevölkerung eine gute Wohnqualität bieten (Arbeitsplätze, kurze Verkehrswege und Ruhelage). Zudem können wir noch vom Image Thomas Bernhards zehren, der in der Gemeinde lebte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, daß man Auszeiten braucht.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Diese findet im Beruf täglich statt und nimmt viel Zeit in Anspruch. Ich nütze aber auch die Angebote der Bürgermeisterakademie.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte einem jungen Menschen raten, seine Erfüllung nicht unbedingt im Fun- und Freizeitbereich zu suchen. Dabei ist die eigene Wertefindung eine entsprechende Hilfe. Ich meine, daß der Mensch und nicht der Profit zählt. Außerdem appelliere ich an Eigenverantwortlichkeit und Solidarität.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Politisch möchte ich bei der nächsten Wahl natürlich wieder die absolute Mehrheit für die SPÖ erreichen. In ferner Zukunft strebe ich eine Rückkehr in die Privatwirtschaft an, wobei mir hier mit meiner Ausbildung Journalismus oder Kulturmanagement gelegen wäre. Privat möchte ich Ausgeglichenheit und Balance erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Fange nie an, aufzuhören - höre nie auf, anzufangen.