Zum Erfolg von Waltraud Schinagl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, die Ziele, die Visionen und die Konzepte, die man im Kopf hat, realisieren zu können und dabei Mensch zu bleiben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich immer alles so gut wie möglich gemacht habe und mich sehr engagiere, empfinde ich mich schon als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich nahm Herausforderungen an, wenn sie gekommen sind und dachte nicht darüber nach, ob ich etwas machen soll oder nicht. Ganz wichtig war meine eigene Meinung, zu der ich immer stand, weiters war ich immer belastbar und konnte mein Familienleben relativ gut organisieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Bauchmensch, und der erste Gedanke ist meistens der richtige. Wenn es Herausforderungen gibt, dann nehme ich sie an, weil sich dahinter meistens Chancen verbergen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ja, am Anfang meiner Laufbahn war es schon sehr schwierig, weil ich bei den meisten Sitzungen die einzige Frau war und die Akzeptanz der Männer nicht immer gegeben war.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich in Gleisdorf arbeitete, empfand ich alles als Glück was ich erreichte. Ab dem Zeitpunkt in Graz konnte ich meine Visionen verfolgen, und als die Saat aufging und ich immer wieder Anerkennung bekam, empfand ich mich als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschied ich auf alle Fälle mit meinem Wechsel nach Graz.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es war mein damaliger Chef, der eigentlich ein sehr negativer Mensch war. Er forderte mich sehr, und ich mußte mich durchsetzen. Aus heutiger Sicht bin ich ihm sehr dankbar.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sehr große Anerkennungen waren meine Ernennung zur Prokuristin nach bereits zwei Jahren sowie die Ernennung zur Abteilungsdirektorin.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als sehr kollegial gesehen, aber es ist auch der notwendige Respekt der Mitarbeiter da.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Ich habe 80 Mitarbeiter, und wenn diese nicht hinter mir stehen würden, könnte ich mich nicht auch so gut behaupten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich führe die Einstellungsgespräche selbst, und für mich ist es wieder eine Sache des Bauchgefühls. In diesem Gespräch finde ich die wichtigen persönlichen Kriterien heraus. Natürlich ist die Fachkompetenz auch wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuchte schon viele Varianten, habe auch schon mit Tadel motiviert, aber Lob und Anerkennung sind die besten Motivationsfaktoren. Es ist ganz wichtig, daß der richtige Mitarbeiter am richtigen Platz ist und man als Vorgesetzter auf die Bedürfnisse und Wünsche eingeht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind sehr menschlich und stellen stets die Kundenbeziehung in den Vordergrund. Unsere Mitarbeiter verfolgen ein sehr gutes Beziehungsmanagement, und unsere Philosophie ist die gelebte Kundenpartnerschaft.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir beobachten den Mitbewerb und schauen, ob es etwas Gutes und Neues gibt, aber wir werden unsere Konkurrenz nie schlecht machen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Familienverbund spielte dabei immer ein wichtige Rolle. Meine Mutter und meine Schwester unterstützten mich oft. Ich arbeitete flexibel, und mein Sohn zeigte auch immer Verständnis für meine Arbeit. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese sehr viel Fachliteratur und bilde mich im Persönlichkeitsbereich weiter, da ich auch freiberufliche Trainerin der Volksbankenakademie bin. Weiters besuche ich laufend Seminare und Kurse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat an die nächste Generation lautet, Herausforderungen anzunehmen, Perspektiven zu haben, in der Gegenwart zu leben und zufrieden zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit dieser Frage habe ich mich schon einige Male beschäftigt. Mein Ziel ist es, meinen Arbeitsbereich weiterzuentwickeln und in der gesamten Bankenlandschaft gut eingebettet zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Die vier Ms: Man muß Menschen mögen.