Zum Erfolg von Walter Bachofner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Anerkennung meiner Arbeit und der Produkte, die ich verkaufe, ist für mich ein wesentlicher Faktor und Gradmesser für meinen Erfolg. Ein anderer wichtiger Teil des Erfolges ist meine persönliche und geschäftliche Freiheit - ich bin stets darauf bedacht, mir diese zu erhalten und zu nehmen!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf mein Leben blicke, so kann ich mit vollster Zufriedenheit sagen, daß ich in verschiedenen Bereichen erfolgreich war und noch immer bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Ehrgeiz war ein wesentlicher Antriebsmotor für meinen Erfolg. In den ersten Jahren meiner Karriere verzichtete ich auf jeden Urlaub und investierte ausschließlich in meinen Betrieb. Eine weitere Stärke ist meine Kommunikationsfähigkeit und meine Offenheit der Kundschaft gegenüber. Rückblickend kann ich sagen, daß ich meinen Entschluß, in die Gastronomie zu gehen, nicht bereue.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn sich mir ein Problem stellt, hat dessen Lösung oberste Priorität. Grundsätzlich entscheide ich alleine, hole mir aber gerne Ratschläge von meinen Mitarbeitern, vor allem, wenn es um Trends der Branche geht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Frühjahr 2002 wurde ich mit der Silbernen Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Wien geehrt, und ein halbes Jahr später wurde mir der Berufstitel Kommerzialrat verliehen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die größten Probleme in der Gastronomie liegen in den unregelmäßigen Arbeitszeiten und im relativ geringen Anfangsgehalt - daher sind junge Menschen auch nur schwer für diesen Beruf zu begeistern. Oder es werden diese Probleme dem Nachwuchs überhaupt verschwiegen. Auf der anderen Seite glauben viele Leute, sie werden über Nacht reich, wenn sie irgendein Lokal eröffnen. Es sperren viele Betriebe ebenso schnell wieder zu, wie sie aufgesperrt haben, weil die Investition an Zeit und Geld in den ersten Jahren völlig unterschätzt wird. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl meiner Mitarbeiter ist die Loyalität mir gegenüber.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn die Mitarbeiter einen gewissen Umsatz erreichen, bekommen sie zum Gehalt eine Prämie. Das ist zwar nicht üblich, motiviert das Personal aber sehr stark, sich noch mehr anzustrengen. Außerdem lasse ich ihnen bei der Einteilung ihrer Dienst- und Urlaubszeiten weitgehend freie Hand, meine Mitarbeiter sind sehr selbständig. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Da mein Kaffeehaus seit 1891 besteht, findet die Kundschaft eine alte Wiener Kaffeehaustradition vor. Wir bieten erstklassigen Kaffe, aber auch qualitativ hochwertigen Wein in einer familiären Atmosphäre. Viele meiner Gäste suchen das Gespräch mit mir, und so kommt es zu einem intensiven Austausch und persönlichen Kontakt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In über 30 Jahren als Cafébesitzer sah ich viele Mitbewerber kommen und gehen. Das Ciro ist noch immer da, weil wir auf Tradition setzen und nicht auf schnellebige Trends.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Gerade in der Gastronomie fließen Beruf und Privatleben ineinander. Vor allem für mich als Geschäftsführer wäre es undenkbar, diese beiden Komponenten zu trennen. Kurz gesagt: Ich lebe meinen Beruf! Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig ist, sich ein Ziel zu stecken, das mit Einsatz und Vehemenz verfolgt werden soll. Auch das Sammeln von Erfahrung in verschiedenen Bereichen und das Festigen der eigenen Persönlichkeit sind sehr wichtig. Deshalb bin ich der Meinung, daß Selbständigkeit im Beruf erst ab dem 30. Lebensjahr wirklich sinnvoll ist. Richtiges Anlegen des Geldes ist das A und O in der Wirtschaft. Ein junger Unternehmer braucht sich nicht zu scheuen, anfänglich sein Geld in verschiedene Bereiche zu investieren. Gut angelegt, fließt das Vielfache wieder zurück.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In meiner Position als Obmann des Vereins der Kaufleute der Mariahilfer Straße habe ich mir als Ziel die Revitalisierung sowie eine qualitative Aufwertung der Einkaufsstraße gesetzt. Ich möchte, daß die Mariahilfer Straße wieder eine sichere und niveauvolle Einkaufsstraße wird.