Zum Erfolg von Helmut Allesch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, das umzusetzen, was man sich vorgenommen hat, egal, was es ist. Erfolg ist immer etwas Kurzfristiges, denn sobald man sein Ziel erreicht hat, ist die Angelegenheit schon wieder passé, und man setzt sich neue Ziele. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich weiß nicht, ob ich überhaupt erfolgreich bin. Ich gehe an die Dinge so heran, als wären es meine eigenen Angelegenheiten. Ohne Kampf gibt es bestimmt keinen Erfolg. Man darf sich als Einzelkämpfer keine Fehler leisten. Wenn man als Selbständiger tätig ist, hat man einerseits größere Freiheit und besseren Überblick, doch man muß andererseits vielleicht auch mehr wissen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte jedes Problem sachlich und emotionslos.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich weiß nicht einmal, ob ich mich heute als erfolgreich sehe. Ich empfinde mich immer nur in bestimmten Phasen, nachdem mir etwas gut gelungen ist, als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es ist, auch rückblickend, schwierig, festzustellen, welche Entscheidung richtig war. Doch ich denke, daß jede getroffene Entscheidung richtig war, weil es immer besser ist, sich zu entscheiden, als sich nicht zu entscheiden. Solange man entscheidet, ist man im Fluß und kann selbst bestimmen. Wenn man aufhört, Entscheidungen zu treffen, stockt alles, und man bekommt massive Probleme. Aus einer nicht getroffenen Entscheidung resultieren immer größere Probleme als aus einer falschen Entscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte Originalität für den einzig richtigen Weg, alles andere wirkt falsch und unecht. Wenn der Partner das Gefühl hat, daß man nicht dazu steht, was man sagt, dann wird man mit ihm Probleme bekommen. Man ist gezwungen, alles ständig zu hinterfragen, um nicht in ein schablonenhaftes Denken zu verfallen. Man muß das Rad nicht neu erfinden, aber es auch nicht als gegeben hinnehmen, sondern darüber nachdenken. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Wenn mich überhaupt jemand prägte, dann war das mein erster Vorgesetzter, Herr Franz Ofsenk, der mir durch seine Einstellung imponierte und durch seine lockere und kreative Art, an die Dinge heranzugehen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es stellt sich für mich eher die Frage, welche Probleme bereits gelöst sind. Ich finde es schlecht, daß es heute weniger Steuergerechtigkeit als früher gibt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das kann ich wirklich nicht sagen, das müßte man mein Umfeld fragen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen immer eine große Rolle, denn jeder Mitarbeiter muß sein Zuständigkeitsgebiet voll abdecken und selbständig agieren. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Vor allem muß eine gewisse Sympathie zu meinen Mitarbeitern vorhanden sein. Ich brauche das Gefühl, daß meine Mitarbeiter etwas tun möchten und Spaß an der Arbeit haben. Sie müssen lernbereit sein und immer mitdenken, denn die Tätigkeit ist keine stereotype Arbeit. Es ist weniger wesentlich, was der jeweilige Anwärter kann oder welche Ausbildung er hat. Es gibt heute zum Beispiel viele Jungakademiker, die nicht in der Lage sind, logisch zu denken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jeder kann sich bei seiner Arbeit frei entwickeln. In meinem Betrieb gibt es nur anspruchsvolle, interessante Jobs.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Hoffentlich werde ich als angenehmer Chef gesehen! Ich bin kein Choleriker, verhalte mich gerecht und bespreche Probleme sachlich. Ich habe zu meinen Mitarbeitern ein eher partnerschaftliches Verhältnis.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir vertreten die Meinung: Alles ist möglich! Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen und Lösungen. Wir schrecken vor schwierigen Aufgaben nicht zurück.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir lassen uns von der Konkurrenz nicht stören und verhalten uns ihr gegenüber neutral.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Vereinbaren von Beruf und Privatleben fällt mir sehr schwer. Derzeit habe ich nur wenig Freizeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Viele Jugendliche stellen sich das Leben zu leicht vor und haben keinen Bezug zur Realität mehr. Einige junge Leute haben zum Beispiel anscheinend vergessen, wo das Geld herkommt, sie glauben, es kommt aus dem Bankomat. Die heutige Jugend hat verlernt zu kämpfen. Man muß sich selbst motivieren können und braucht immer einen Antrieb.
Ihr Lebensmotto?
Nichts ist negativ, alles bringt Erfahrungen. Gegen nichts sträuben, sondern alles annehmen! Es kann einem nur etwas passieren, wenn man sich selbst aufgibt!