Zum Erfolg von Valentin Certov
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg nicht mit Geld verbunden, sondern dann gegeben, wenn ein Unternehmen so funktioniert, daß alle, die darin arbeiten, sich wohlfühlen. Erfolg bedeutet auch, daß das Unternehmen so gut läuft, daß man sich nicht um finanzielle Probleme kümmern muß. Finanzieller Druck ist gerade im kreativen Bereich sehr störend.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das Wachstum der Firma verläuft in einem normalen Bereich, daher möchte ich mich nicht als außergewöhnlich erfolgreich bezeichnen Unser Erfolg besteht eher darin, daß die Kreativität in unserer Firma immer genügend Raum hatte, sich zu entfalten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wir achteten darauf, die Firma langsam wachsen zu lassen, damit wir nie unter zu starkem finanziellem Druck standen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jede neue kreative Herausforderung ist für mich etwas sehr Interessantes. Ich brauche diese Herausforderungen, denn sie fördern die Kreativität.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste berufliche Entscheidung in meinem Leben war die Firmengründung. Damals war dieser Entschluß mit einem hohen Risiko verbunden, denn wir hatten kaum finanzielle Eigenmittel.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Unsere Produkte sind einmalige Kunstwerke. Originalität ist sehr wichtig. Imitationen kann im Prinzip jeder schaffen, wir möchten immer originell und erfinderisch bleiben. Etwas ganz Neues zu schaffen, ist eigentlich kaum möglich, doch aus den verschiedenen kopierten Teilen eine eigenständige Komposition zu kreieren, ergibt wieder etwas völlig Neues.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Am meisten prägt mich mein Partner, Herr Klaric, wir motivieren und inspirieren einander. Die Summe mehrerer Persönlichkeiten ergibt viel mehr kreatives Potential, als eine Einzelperson es je haben könnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir erfahren von den Auftraggebern ständig Anerkennung, die eine große Motivation für uns darstellt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist für uns, daß viele technische Geräte noch nicht weit genug entwickelt sind, was die praktische Arbeit oft erschwert.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Diese Bewertung basiert bei mir, wie ich denke, mehr auf einer persönlichen und nicht auf einer geschäftlichen Ebene. Wichtig ist mir, mit meinem Umfeld menschlich umzugehen. Ich möchte zu meinen Kunden und zu meinen Mitarbeitern eine Vertrauensbasis aufbauen, der richtige Umgang mit anderen Menschen ist für mich und für das Unternehmen sehr wichtig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder einzelne Mitarbeiter spielt eine sehr große Rolle im Betrieb. Ich sehe das Unternehmen als eine Plattform von Kreativen, die wie Zahnräder zusammenspielen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir nehmen eigentlich jeden auf, der in dieser Branche etwas dazulernen möchte. Wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus. Technisches Verständnis und Kreativität sind wichtig. Mit der Zeit stellt es sich ganz von selbst heraus, ob der einzelne Mitarbeiter zu uns paßt und auch bei uns arbeiten möchte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Motivation besteht vor allem darin, daß wir unseren Erfolg mit unseren Mitarbeitern teilen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir sehen uns als Kollegen und auch als Freunde und haben kein hierarchisches System im Umgang miteinander.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unser kreatives Potential. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz ist in dieser Branche sehr groß, doch oft ist dieser Druck auch fruchtbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich muß mein Privatleben nach dem Berufsleben orientieren. Doch ich versuche, in der Freizeit nicht zu arbeiten. Die Freizeit gibt mir die innere Ruhe, die ich brauche, um kreativ arbeiten zu können.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verbringe relativ viel Zeit mit Fortbildung. Wenn wir neue Geräte oder technische Systeme ankaufen, dann müssen wir uns selbst einschulen: Es wird Literatur beschafft, und so bilden wir uns gemeinsam weiter. Dafür werden ungefähr fünf Prozent der Arbeitszeit benötigt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Bei der jüngeren Generation spielt der Individualismus eine große Rolle, die jungen Menschen sehen sich selbst im Mittelpunkt und verhalten sich wenig sozial. Meine Generation achtete mehr darauf, für das Kollektiv etwas zu tun.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin immer wieder Neues erfinden! Man muß in der jetzigen wirtschaftlichen Situation darauf achten, nicht zu schnell zu wachsen. Wichtig wird sein, bei der technischen Entwicklung kontinuierlich, aber nicht mit allzu großen Schritten mitzumachen.
Ihr Lebensmotto?
Die Ästhetik des Lebens suchen, erkennen und genießen.