* Mag. Heidi Priwitzer
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Profil
Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Heidi Priwitzer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Das Gymnasium in Wiener Neustadt schloß ich 1980 mit der Matura ab und begann daraufhin ein Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität in Wien mit den Schwerpunkten Revision, Englisch und Französisch, das ich 1986 mit der Sponsion zum Magister beendete. Anschließend studierte ich ein halbes Jahr an der Sorbonne in Paris, in erster Linie im Sinne des Sprachstudiums. Meine erste Anstellung erhielt ich bei der AWT Internationale Handels- und Finanzierungs AG, einer Tochter der damaligen Creditanstalt, wo ich als Referentin in der Finanzierungsabteilung tätig war. Ich bekleidete diese Stelle drei Jahre, um anschließend zur Raiffeisen Zentralbank zu wechseln, wo ich für den Aufbau einer neuen Abteilung, der strukturierten Handelsfinanzierung, vorgesehen wurde. Drei Jahre war ich in der Kundenbetreuung tätig, um die Bank von Grund auf kennenzulernen, bevor ich die Abteilung mit Schwerpunkt Osteuropa aufbaute. Diese Abteilung wurde völlig neu errichtet, wobei der Schwerpunkt der Finanzierungen auf Commodities, also Waren, die an der Börse gehandelt werden, gelegt wurde. In erster Linie bewerkstelligten wir Vor-, Transport-, Verarbeitungs - und Lagerfinanzierungen von Rohöl, Ölprodukten und Metallen aus Rußland und dem GUS-Raum. Die Entwicklung erfolgte sehr rasch; ich wurde als Frau im osteuropäischen Raum sehr schnell akzeptiert. Ich bekam in der Raiffeisen Zentralbank die Chance des Aufbaus einer Abteilung in einem nicht entwickelten Geschäftsfeld in den Emerging Markets. Zu meinem Stab zählte ich 15 Mitarbeiter. Wir waren auch für die Koordination der Handelsfinanzierungen zwischen der Zentrale und den Tochterbanken, insbesondere Moskau, zuständig. Nach einigen Jahren, als der Aufbau der Abteilung praktisch abgeschlossen war, und das Geschäft innerhalb der Bank standardisiert war, beschloß ich 2001, mich selbständig zu machen. Ich schloß mich mit einem Kollegen der Bank Austria zusammen und gründete mit ihm eine Consultingfirma, die FIS Finance & Investment Services als GmbH mit Büro im ersten Wiener Bezirk. 2004 trennten wir uns freundschaftlich - die Firma besteht weiterhin - und ich übernahm die Eagle Finance Projektmanagement GmbH im fünften Wiener Bezirk, deren alleinige Inhaberin ich bin. Die Firma strebt danach, die besten Finanzierungsmöglichkeiten für Kunden zu finden. Der Kunde kommt mit einem Projekt zu mir, ich strukturiere dieses gemeinsam mit ihm, und nach entsprechenden Aufbereitungen spreche ich die verschiedenen Banken Europas zwecks bestmöglicher Finanzierung an. Zu meinem Kundenkreis zählen europäische Mittelbetriebe; ich kümmere mich um Finanzierungen in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Heidi Priwitzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich zählt nur privater und unternehmerischer Erfolg auf langfristiger Basis.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich Projekte von Kunden, die zunächst aussichtslos erscheinen, so strukturieren kann, daß sie finanzierbar werden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Nach meiner Tätigkeit bei der RZB, die interessant und lukrativ war, strebte ich die berufliche Selbständigkeit an, und durch mein Engagement gelang es mir, meine eigene Finanzfirma aufzubauen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Beruf ist es für Frauen schwieriger, emporzukommen, weil wir Frauen über weniger Netzwerke verfügen als Männer, die in Österreich auf ihre Gruppierungen zurückgreifen können. Besonders in der Bankenbranche ist nach wie vor der Mann gefragt, speziell bei Verbindungen mit Osteuropa. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater, Dipl.-Ing. Matthias Priwitzer, und meine Mutter, Gertrude Priwitzer, spornten mich in meinem Studium und im Berufsleben stets erfolgreich an. Dr. Sepic, Vorstand der Raiffeisen Zentralbank, gab mir die Möglichkeit zum Aufbau der Finanzierungsabteilung und half mir so, meinen Traumjob zu verwirklichen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es erstaunt mich immer wieder, daß Frauen im Bankengeschäft nicht adäquat beurteilt und anerkannt werden. Es fehlt den Frauen, nicht nur in Österreich, sondern auch international gesehen, eine entsprechende Lobby.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich engagiere projektbezogen freie Mitarbeiter, die auf Erfolgsbasis bezahlt werden und daher entsprechend motiviert sind. Solche kompetenten Mitarbeiter sind für mich außerordentlich wichtig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kommt etwas zu kurz, da ich oft keine Zeit für private Unternehmungen habe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine gute, fundierte Ausbildung ist für jeden jungen Menschen außerordentlich wichtig. Ausschlaggebend für den Erfolg ist es dann, sich ein Ziel zu stecken. Dieses kann durchaus mit der Zeit verändert werden, es aber generell nicht aus den Augen zu verlieren, ist wichtig. Jeder soll das anstreben, wozu er sich berufen fühlt und worin er seine Stärken sieht. Selbstverständlich wird auch der Handwerker sein Ziel erreichen, wenn er es konsequent verfolgt. Sprachen sind auf jeden Fall wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir weiterhin interessante Projekte und hätte gerne mehr Zeit für mich selbst.
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