Zum Erfolg von Manfred Merten
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Lebensqualität für meine Familie, meine Mitarbeiter und mich ist ein eindeutiger Indikator für Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Natürlich bin ich stolz auf die Struktur, die wir gemeinsam in den letzten zwölf Jahren aufgebaut haben. Mit besonderem Stolz erfüllt mich aber vor allem die Sozialkompetenz, die in diesem Hause untereinander herrscht. Genau so werden wir uns auch permanent weiterentwickeln.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Arbeit habe ich nie als solche gesehen. 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche sind für mich das Minimum. Die technische Allgemeinbildung an der HTL war sicher auch ein wichtiger Faktor meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Für mich gilt das Motto volle Kraft voraus, natürlich nicht, ohne vorher abzuklären, in welche Richtung es geht. Meine größte persönliche Herausforderung war es, nach der Pionierphase die richtige Entspannungsform zu finden, dies gelang nach rund sechs Jahren härtester Arbeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Neben der vollen Berufstätigkeit habe ich acht Jahre lang, bis 1989, mit meinem Vater gemeinsam die Fahrschule erfolgreich geführt, die Kurse geleitet und konnte einiges zur Weiterentwicklung der Fahrausbildung beitragen. In meiner heutigen Tätigkeit wußte ich bereits nach dem ersten Beratertag, daß ich meine Berufung gefunden habe.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine gute Entscheidung war es, mich selbständig zu machen, vor allem aber der Entschluß, 1992 ein Unternehmen mit großem Umfeld zu schaffen. Die eigene Zertifizierung 1993 war wichtig, um als Vorbild zu wirken. Wir zeigten damit, daß wir nicht nur eine Norm erfüllen, sondern uns auch wirklich weiter entwickeln. In Deutschland und Ungarn 1993 die ersten ausländischen Partner gefunden zu haben, war ein weiterer wichtiger Meilenstein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Juran, der mit seinem Institut weltweit Erfolg hat, ist einer der Qualitätspäpste der Welt und ein großes Vorbild für mich. Aber auch Herr Crosby, er hat in den USA ein Weiterbildungs- und Beratungsinstitut im Bereich Qualitätsmanagement aufgebaut. Ich lernte beide Persönlichkeiten auf Kongressen kennen. Personen, denen ich besonders für meinen Entwicklungsweg sehr dankbar sein muß, sind im wesentlichen meine Frau Gerlinde, die mich bei der Realisierung der Firma sehr unterstützt hat und sehr geduldig ist, Herr Johannes Flatscher, mein allererster Kollege und Mitarbeiter in der Merten-Gruppe (heute Technikvorstand der Merten IT AG) und nicht zuletzt Herr Dr. Bernd Jung, der seit 1996 in unserem Unternehmen tätig ist. Er ist der Geschäftsführerkollege in der Merten Management GmbH und gestaltet maßgeblich die heutige Weiterentwicklung unserer Produkt - und Leistungspalette mit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Einige Kunden sind bereits IT- geschädigt und neuen Anwendungen nicht mehr so aufgeschlossen. Oft zu Recht, aber wir arbeiten schon auf verschiedenen Ebenen an der Lösung des Problems.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich oft als zu gutmütig, aber dieser Schaden scheint mir geringer, als ihn ein forscher Mensch anrichten kann. Es gibt auch die Rückmeldung, daß ich ein außerordentlich guter Rhetoriker bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich sehe mich als Leitfigur, die alles zusammen hält, die Mitarbeiter spielen aber die wichtigste Rolle. Ohne sie könnte ich keinen Erfolg haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lege großen Wert auf sozial ausgewogene Unternehmensführung. Wir verlangen keine Leistung, für die der Mitarbeiter nicht qualifiziert ist, und prüfen sehr genau, bevor wir Leistungen fordern. Zusätzlich motivieren wir durch ein variables Gehaltssystem und Anreize wie zum Beispiel adäquate Firmenautos.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Gattin arbeitet im Betrieb mit, sie ist gemeinsam mit der Steuerberaterin zuständig für das Finanzwesen der österreichischen Firmen. Wir führen unsere Betriebe familiär und haben die gleichen Ziele.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende rund zehn Arbeitstage pro Jahr für den Besuch von Kongressen, Seminaren und Erfahrungsaustauschgruppen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das wichtigste ist, sich ständig der neuen Situation anzupassen. Man darf nicht jammern, dadurch hat noch keiner etwas besser gemacht. Eine solide Grundausbildung ist Pflicht. Der menschliche Zugang scheint mir besonders wichtig. Kommt es zu Mißerfolgen, darf man nie die Schuld bei anderen suchen, sondern muß neue Ziele finden und Maßnahmen setzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch mit 100 Jahren selbst Cabrio fahren. Ein solides Ziel für die nächsten zehn bis 20 Jahre ist es, die Unternehmensgruppe zu einem Management-Dienstleistungskonzern zu entwickeln und das Angebot durch artverwandte Leistungen und Produkte zu ergänzen.