Zum Erfolg von Johannes Graf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Wein zu produzieren, und zwar so, daß er jedem Menschen gut schmeckt und ich ihn zu einem günstigen Preis anbieten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In den letzten Jahren konnten wir unsere Verkäufe steigern, darum sehe ich mich als erfolgreich. Unser Ziel, vor allem Bouteillen zu vermarkten, konnten wir bereits beinahe erreichen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen erfolgreichen Werdegang waren die Erziehung durch meine Eltern und einige Lehrer in der Schule, die nicht nur Theorie- sondern auch Praxiswissen hatten, und meine fundierte Ausbildung. Ich stecke mir meine Ziele immer für fünf Jahre und arbeite dann an der Umsetzung. Man darf nie stehenbleiben! Wichtig sind auf der einen Seite finanzielle Investitionen in den Betrieb und auf der anderen Seite ständige Weiterbildung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Moment, als die Nachfrage nach unseren Produkten stärker wurde, fühlte ich mich erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man muß Imitation und Originalität verbinden. Einerseits ist gerade die Weinbranche eine sehr traditionelle Branche, in der man auf althergebrachte Verfahren zurückgreift, andererseits ist es notwendig, immer wieder neue Produkte anzubieten, zum Beispiel neue Etiketten, die von Künstlern entworfen wurden. Man soll nicht kopieren, sondern etwas Eigenes machen, sich dabei aber an der Situation am Markt orientieren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Durch meine Eltern hatte ich immer schon mit Weinbau zu tun, schon seit meiner frühesten Kindheit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Am Anfang erfuhr ich nur wenig Anerkennung, viele Leute standen mir skeptisch gegenüber. Im Jahr 1998 fing ich an, Sekt zu produzieren, da gab es viele Zweifel. Aber als die Menschen dann sahen, daß es funktionierte und daß die Qualität gut war, gaben sie mir Recht.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Preisdruck ist ein Problem, das meiner Meinung nach fast unlösbar ist.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Viele Menschen besuchen uns und schauen sich das Unternehmen und unsere Philosophie an, wir bieten Führungen durch den Betrieb an. Wir werden wohl als Vorbild für die jüngeren Weinbauern gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein reiner Familienbetrieb und haben normalerweise keine weiteren Angestellten, außer Saisonarbeiter während der Weinlese.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir wählen Mitarbeiter aus, die sich in der Branche auskennen, die im Weinbau tätig sind und schon einmal in einem Weinbetrieb gearbeitet haben.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir bieten sehr gute Qualität und lesen den Wein per Hand. Bei dieser Handlese schneiden unsere Mitarbeiter nur die Trauben ab, die sie selbst auch essen würden. Unsere große Stärke ist, daß Qualität und Preis stimmen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sitzen alle im gleichen Boot, ich empfinde unsere Mitbewerber gar nicht so sehr als Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Koordinierung von Beruf und Privatleben ist recht schwierig. Oft muß ich auch an Wochenenden arbeiten, zum Beispiel auf Messen, dann habe ich nicht viel Privatleben. Andererseits habe ich manchmal die Möglichkeit, mir einen Tag unter der Woche freizunehmen, an dem ich dann für meine Familie da bin. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Etwa 15 Prozent der Arbeitszeit verwende ich für meine Weiterbildung. Man darf nicht stehenbleiben, da es ständig technische Neuerungen gibt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig sind Fleiß, ständiges Lernen und die Liebe zu Beruf, dann kann man in jedem Beruf erfolgreich sein. Man muß von sich selbst überzeugt sein, dann hat man auch ein gutes Auftreten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte auch in Zukunft genau auf die Konsumenten eingehen. Wellness ist angesagt, also versuchen wir, so wenig Zusatzstoffe wie möglich zu verwenden. Das nächste Ziel ist es deshalb, auf biologischer Basis höchste Qualität zu erzielen. Wir möchten auch international erfolgreich werden.
Ihr Lebensmotto?
Alt und Jung sollen zusammenarbeiten und gemeinsam zum Erfolg kommen!