Zum Erfolg von Friedrich Kaindlstorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich persönlich, mich jeden Tag auf meine Aufgaben zu freuen. Ich kenne keine herkömmlichen Arbeitszeiten, wenn etwas zu erledigen ist, mache ich es mit Freude, das ist für mich auch Erfolg. Ich hatte Erfolg in meinem Berufsleben auch schon anders definiert, da zählten einfach die Wirtschaftsdaten. In der Zwischenzeit habe ich gemerkt, daß Erfolg mehr bedeutet - natürlich müssen die Zahlen stimmen, das ist eine Grundvoraussetzung, aber zusätzlich liegt Erfolg darin, daß sich die MitarbeiterInnen im Unternehmen wohlfühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist vielleicht meine Sensibilität, gewisse Aussagen zu deuten und auf MitarbeiterInnen einzugehen. Der zweite Punkt ist das Engagement. Wenn ich einen Job annehme, dann will ich die Aufgabe, die mir gestellt wird, auch über die normale Arbeitszeit hinaus erfüllen. Der dritte Punkt ist, daß Veränderungen für mich Herausforderungen bedeuten, die es anzunehmen und umzusetzen gilt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein sehr guter Sozialpädagoge in der Voest Alpine verhalf mir zur Erkenntnis, daß ich schon viel erreicht hatte, aber noch mehr konnte und mich auch trauen sollte. Das war für mich die Motivation, zum Vorstand zu gehen und ihm zu sagen, daß ich einen Bereich des Unternehmens neu organisieren möchte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Richtig war meine Entscheidung, die Umstrukturierung der Voest Alpine mitzutragen. Ich sah, daß es eine Chance gab und blieb in diesem Unternehmen, das sehr erfolgreich wurde. Im nachhinein betrachtet, habe ich in dieser Firma sehr viel bewirkt, aber auch sehr viel bekommen.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Früher war ich in meinem Handeln sehr von Originalität geprägt, in der Zwischenzeit denke ich, daß bei meiner jetzigen Aufgabe beides gefragt ist. Es gibt im Unternehmen sehr viele Ideen, die es aufzunehmen und mit einer gewissen Originalität nicht nur zu verschönern, sondern auch interessanter für unsere Auftraggeber zu machen gilt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind für mich die Stütze. Ich kann nur dann Erfolg haben, wenn die MitarbeiterInnen Erfolg haben, Erfolg wird von allen getragen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Grundsätzlich ist für mich die persönliche Aura sehr wichtig; der Eindruck, den jemand hinterläßt. Weiters lege ich großen Wert auf Ausbildung, Erfahrung, das persönliche Engagement, welche Zusatzausbildungen der Bewerber gemacht hat und Flexibilität.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich mich für Erfolge bedanke und durch gemeinsame Veranstaltungen. Wenn etwas schiefgeht, kann man es sagen, wenn etwas gut geht, soll man es auch feiern.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken des Instituts sind in erster Linie die MitarbeiterInnen. Wir sind ein sehr junges Team. Das Haus hat eine Tradition von 190 Jahren, meine Aufgabe ist jetzt, etwas Neues zu schaffen und dabei sind auch die jungen MitarbeiterInnen gefordert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Grundsätzlich geht es mir sehr gut dabei. Meine Frau ist auch berufstätig, unsere Tochter beginnt gerade eine Höhere Schule. Wir haben es bis jetzt immer sehr gut geschafft. Ich helfe auch im Haushalt, das ist für meine Frau ein Zeichen, daß ich sie akzeptiere.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, das Institut zu entstauben, die Ausbildung komplett zu erneuern und eine Entwicklungswerkstätte zu kreieren. Das Institut gehört zur Caritas für Menschen mit Behinderungen. Meine Aufgabe ist es, das Institut entsprechend in die Caritas einzubetten und die Synergien und Ressourcen zu nutzen. Mein persönliches Ziel ist es, neben der administrativen Tätigkeit möglichst viele Ideen einzubringen und zu realisieren.