Zum Erfolg von Gerd Hartinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine Vision zu haben, deren Verwirklichung gemeinsam mit meinem Team gelingt. Weiters bedeutet Erfolg, dass unsere PatientInnen und BewohnerInnen sich bei uns wohl fühlen, unsere Qualität und unsere Dienstleistungen optimiert und unser Eigentümer mit unserer Qualitätsarbeit und unserem wirtschaftlichen Erfolg zufrieden ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe im Verlauf der letzten 30 Jahre beruflich sehr viel erreichen dürfen. Dabei habe ich erfahren, dass ein Einzelner wirklich viel bewirken kann - vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen passen und man hat das Glück, auf die richtigen Menschen zu treffen. 2016 wurde ich Österreichs Qualitäts-Champion, 2017 European Quality Leader.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren Glück, Freude an konsequenten, passenden Fort- und Weiterbildungen, Nachhaltigkeit, Arbeitswille und Freude an der Leistung meines Teams sowie an der Entwicklung von Menschen. Wir überlegen im Team Ziele und arbeiten beharrlich schrittweise an deren Verwirklichung. Da wir ausschließlich interdisziplinär arbeiten, haben sich zahlreiche Konfliktpotentiale zwischen den Berufsgruppen aufgelöst. In der Organisation wurde ein effizienter Stab, Lean Management und flache Hierarchien implementiert, um Informations- und Reibungsverluste zu vermeiden. Zur Verbesserung haben wir seit Jahren ein Total Quality Management System integriert. Schließlich versuche ich, in vielen Dingen ein positives Vorbild für meine MitarbeiterInnen zu sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unser Produkt ist die Dienstleistung an der Patientin/am Patienten. Nirgendwo ist die Rolle der MitarbeiterInnen so stark spürbar wie im Gesundheits- und Pflegewesen und somit direkt am Menschen und Patienten. Die Arbeitshaltung und die Freude an der Arbeit spiegeln sich direkt in der Qualität der Dienstleistung gegenüber der Patientin/dem Patienten wieder.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Da wir um möglichst flache Hierarchien bemüht sind, müssen unsere Führungskräfte universell ausgebildete, leistungsfähige und empathische Persönlichkeiten sein, die bereit sind, ihre Qualifikationen in ständigen Weiterbildungsprozessen zu verbessern. Wir schreiben alle Schlüsselpositionen und Gesundheitsberufe konsequent objektiviert aus, um die vakanten Stellen bestmöglich besetzen zu können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es gibt bei uns klare Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche. Weiters lege ich großen Wert darauf, dass unsere MitarbeiterInnen mit den richtigen technischen Hilfsmitteln ausgestattet und stets gut informiert sind. Auch steht die Verwirklichung eines gemeinsamen Zieles im Vordergrund. Daher haben wir im Laufe der Jahre einen einheitlichen Firmenauftritt, ein Logo, Leitbild und Steuerungssystem eingeführt. MitarbeiterInnen, die unmittelbar am Patienten arbeiten, also die primären Leistungsträger, die oft an letzter Stelle in der Hierarchie waren und stets als Bittsteller betrachtet wurden, haben wir in den Vordergrund gestellt. Alle anderen Abteilungen haben die primäre Aufgabe, ihre Arbeit zu unterstützen und zu erleichtern. Ich bringe meinen MitarbeiterInnen hohe Wertschätzung entgegen und fördere ihre konsequente Aus- und Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Persönlich habe ich mir das Ziel gesetzt, in Zukunft mehr Zeit für die Familie aufzubringen. Im Unternehmen bemerke ich, dass die Führungskräfte und MitarbeiterInnen immer motivierter und selbstbefähigter werden und ich somit auf dem besten Weg zu meinem Ziel bin, nämlich mehr Selbständigkeit und die Förderung innovativer Kräfte zu erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Hart, aber herzlich sein - also konsequent eine Linie verfolgen, aber dabei nicht auf die Menschlichkeit vergessen.