Zum Erfolg von Dieter Nell
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das Ziel der Bank ist der finanzielle Erfolg, und dazu trägt der Erfolg meiner Abteilung wesentlich bei. Darüber hinaus ist für mich persönlich eine hohe Arbeitszufriedenheit erfolgsbestimmend. Nur wer seine Arbeit gerne macht, kann regelmäßig beste Leistungen erbringen. Mir kommt es auch darauf an, daß mich meine Arbeit immer wieder mit Neuem konfrontiert. Neben dem ertragsorientiertem Liniengeschäft bin ich mit Agenden des internationalen Umfeldes der Bank beschäftigt, wo es nicht nur um Ertragsgeneration geht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe alles, was ich zum Leben brauche, insofern bin ich zufrieden. Wovon ich mir manchmal etwas mehr wünsche, ist einfach mehr Zeit für mich selbst und meine Familie.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war schon immer wißbegierig und offen, Veränderungen sind nichts, das ich scheue. Auch wenn ich mich als teamfähig beschreibe, kann ich - wenn erforderlich - im Alleingang Entscheidungen fällen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei sachlichen Problemen ist es gelegentlich sinnvoll, in die Vergangenheit zurück zu blicken und zu überprüfen, ob vielleicht schon einmal ähnlich gelagerte Problemstellungen zu bewältigen waren. Diesbezüglich konsultiere ich gerne erfahrene Mitarbeiter, die schon längere Zeit in der Bank arbeiten. Oft können Lösungen in kleinen Gruppen rascher gefunden werden. Ein neuartiges Problem erfordert oft einen internationalen Vergleich. Bei persönlichen Problemen unter Mitarbeitern höre ich beide Seiten in Einzelgesprächen an. Dabei ist der Respekt vor dem anderen ein wichtiges Leitprinzip, an das ich bei Bedarf erinnere. Generell bleibt zu sagen, daß Probleme auf jeden Fall innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens gelöst werden müssen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Richtige Vorbilder zu finden, ist nicht einfach. Manche Tugenden, wie zum Beispiel Geradlinigkeit oder Kommunikationsgeschick, werden einem vorgelebt. Kein Mensch ist perfekt, aber man kann von anderen lernen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich fordere Anerkennung nicht ein. Mein derzeitiger Vorgesetzter ist nur drei Jahre älter und einige Jahre länger als ich in der Kontrollbank tätig. Aufgrund unserer langjährigen Bekanntschaft ist Lob nicht unbedingt notwendig. Wir vertrauen einander und pflegen einen freundschaftlichen Kontakt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte mir vor allem Flexibilität, Neugierde, Kommunikationsfähigkeit und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Job Descriptions regeln Stellenziele und Aufgabenbereiche. Ich bin ein Freund des Klimas der Offenheit, ein Klima der Angst ist für mich der Leistung abträglich und daher unvorstellbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, die beiden Lebensbereiche zu trennen. Überlappungsbereiche werden höchstens von Veranstaltungen geschaffen. Im Sinne der Work-Life-Balance sind mir Beruf und Privatleben gleich viel wert. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Kinder haben heute alles, da sie von den Eltern alles bekommen. Aus diesem Grunde kennen sie die Situation der Knappheit nicht mehr, die Generationen vor ihnen prägte. Generell sollte ein junger Mensch herausfinden, was seine speziellen Interessen sind, und diesen folgen. Eine gute Ausbildung und permanente Weiterbildung ist sicher ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Auslandsaufenthalte spielen ebenfalls eine große Rolle, weil man dabei auch lernt, sich in einem fremden Umfeld außerhalb des Vertrauten zu behaupten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Auf den Kapitalmärkten entstehen viele neue Konkurrenzprodukte, die eine permanente Marktbeobachtung erfordern. Ich bin um die Konkurrenzfähigkeit unseres angestammten Produktes Kredit bemüht und werde in dieser Hinsicht meinen Aufgabenbereich für die Kontrollbank weiterhin bestmöglich ausfüllen. Bisher waren zusätzliche internationale Aufgaben hauptsächlich bei mir angesiedelt; eines meiner Vorhaben beinhaltet, einige Aufgaben an Mitarbeiter zu delegieren.