Zum Erfolg von Anita Doleschal
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, als Frau alleine in der Lage zu sein, meine Firma erfolgreich zu führen und positive Resonanz von meinen Kunden zurückzubekommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich gehe auf die Menschen ein, zeige großes Engagement, kann gut organisieren, ergreife selbst die Initiative und biete meinen Gästen vorwiegend mit Hausmannskost auch kulinarisch etwas. Ich liebe meinen Beruf, da ich gern kommuniziere und gut mit Menschen umgehen kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche aus jeder Situation das Beste zu machen und gehe positiv und kraftvoll an Herausforderungen heran. Meine Scheidung war der große Wendepunkt in meinem Leben, der mich bestärkte, meinen beruflichen Weg alleine zu gehen, um mich und meine beiden Kinder zu versorgen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als Frau muß man sich doppelt und dreifach durchsetzen, um respektiert und anerkannt zu werden. In den letzten zwei Jahren hat sich die Situation jedoch gebessert, da es sich herumgesprochen hat, daß ich hier die Chefin und Ansprechperson bin.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein großer Augenblick für mich war der Tag, an dem ich meinen ersten Kredit aus eigener Kraft zurückgezahlt hatte. Ich fühlte mich freier und empfand das als Bestätigung meiner Arbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Zuge meiner Scheidung traf ich die Entscheidung, die Tennisanlage alleine weiterzuführen. Rückblickend betrachte ich auch die Scheidung selbst als richtigen und damit erfolgreichen Entschluß.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte Originalität für besser. Sicherlich orientierte ich mich auch an anderen Tennishallen, entwickelte jedoch mein eigenes System in der Führung meines Betriebes.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Exmann Anton prägte mich durch seine Art der Unternehmensführung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ungelöst ist das Nachwuchsproblem sowohl im Sport als auch in der Arbeit. Niemand möchte abends und an den Wochenenden arbeiten. Viele Frauen wollen halbtags tätig sein, jedoch nur am Vormittag. Dies ist in einem Freizeitbetrieb nicht möglich. Für den tennisspielenden Nachwuchs gibt es in Österreich keine Leitbilder. Auch die Vereine und Schulen müßten hier etwas tun.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinen Kunden werde ich für meine sehr gut geführte Anlage geschätzt. Ich gelte als locker, zugänglich und offen und entwickelte zu vielen meiner Kunden sehr freundschaftliche Beziehungen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine meiner Mitarbeiterinnen, Frau Elisabeth Wolf, ist seit dem ersten Tag hier angestellt und hat einen sehr großen Anteil am Erfolg. Ich kann mich auf sie hundertprozentig verlassen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich ist vor allem Sympathie entscheidend. Ich beschäftige nur Frauen und ziehe für handwerkliche Belange meinen Sohn zu Rate.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiterinnen mit einer relativ guten Bezahlung. Sie können mit mir über alles reden und schätzen unser sehr familiäres, persönlich geführtes Betriebsklima. Ich bin sehr kinderfreundlich und habe kein Problem, wenn eine meiner Mitarbeiterinnen ihr Kind mit zur Arbeit nimmt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt in unserer familiären, persönlichen Atmosphäre. Unsere Anlage ist qualitativ hochwertig und verfügt über Granulat-Tennisplätze. Jährlich veranstalten wir sehr einen gut besuchten Wintercup.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich betrachte die Konkurrenz als Mitbewerb und habe damit keine Probleme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich mein Hobby zum Beruf machten konnte, gelingt mir diese Vereinbarung sehr gut.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Neben Kochkursen werde ich heuer auch ein Seminar über Jugendarbeit absolvieren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte stets nach vorne schauen und sich immer neue Ziele setzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich in nächster Zeit verstärkt auf die Jugendarbeit konzentrieren und plane dahingehend eine Spartenerweiterung in meinem Betrieb.
Ihr Lebensmotto?
Nach vorne schauen, alles im Leben positiv sehen und aus jedem Tag das Beste machen!