Zum Erfolg von Norbert Tupy
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich etwas dazu betragen kann, anderen Freude zu bereiten, habe ich Erfolg. Wenn ich rückblickend betrachte, wie unsere Ausgangsposition war, wo wir hinwollten, und wo wir heute stehen, sehe ich, daß ich mein Ziel erreicht habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe das, was ich für mich wollte, erreicht. Als ich mich selbständig machte, war ich 32 Jahre alt und es war keine Notwendigkeit und kein Druck da. Ein Satz, der mir öfters begegnet ist: „Was zählt, ist die Stärke in dir“, hat mich dabei sehr beeinflußt. Ich bin ein Antibürokrat, und wenn es um die Sicherheit eines Arbeitsplatzes geht, erkannte ich relativ früh, daß ich mich selbst darum kümmern muß, mir Arbeit zu erschaffen und entsprechend Geld zu verdienen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Erkenntnis, daß sich alles auf das eigene Bewußtsein zurückführen läßt und die Fähigkeit, sich dort Ergänzungen zu holen, wo es für die Aufgabenstellung wichtig ist. Auch habe ich Spaß daran, mit anderen zusammenzuarbeiten, andere Sichtweisen kennenzulernen und dadurch immer wieder Aha-Erlebnisse zu erfahren. Dadurch kommt man zu neuen Ideen, zur Weiterentwicklung und zu Fortschritt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich sehe drei Personen, die mich in unterschiedlichen Phasen und Bereichen beeindruckt haben. Von diesen Eindrücken habe ich mir einiges herausgenommen und auf meine Person zugeschnitten. Bei der Bank hatte ich einen Chef, der Psychologe war, von ihm habe ich mir die menschliche Teamführung abgeschaut. In meiner Zeitungszeit war da jemand, von dem ich das rasche Umsetzen von Marketingmaßnahmen und das Entwickeln von neuen Ideen gelernt habe und außerdem das Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht“, irgendeinen Weg gibt es immer. In meiner späteren Phase habe ich bei einem Kunden ein selten ausgeprägtes Strategiebewußtsein und strategische Fähigkeiten gesehen, gepaart mit einer sehr humanen Einstellung. Aus dieser Verbindung von Strategie mit Menschenorientiertheit konnte ich auch viel lernen. Diesen Dreien bin ich dankbar für das, was ich von ihnen lernen konnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn ich sehe, wie Mitarbeiter sich weiterentwickeln und ihre Stärken immer mehr ausbauen können, erfahre ich Anerkennung. Eine ehemalige Mitarbeiterin sagte mir einmal, daß sie einiges von mir gelernt hat, was ihr damals gar nicht so bewußt war. Da war ich stolz drauf. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Kriterien liegen in der Aufgabenstellung, die auch zu einer entsprechenden Personalanzeige formuliert werden. Aufgrund der Unterlagen beginnt ein Auswahlprozeß, dann gibt es ein Telefonat und einen persönlichen Termin. In ein paar Schnuppertagen kristallisiert sich die Entscheidung von selbst heraus. Bei fachlichen Fähigkeiten machen wir im Zweifelsfall Abstriche, weil wir der Meinung sind, daß man fachliche Fähigkeiten bei Interesse und Lernbereitschaft lernen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Reinhard Sprenger schreibt in seinem neuesten Buch, daß man Menschen gar nicht motivieren kann, sie motivieren sich selbst. Das was man tun kann, ist, sie nicht zu demotivieren. Natürlich muß man manchmal auch die Leistung anerkennen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken, die aus den Personen kommen, und das Zusammenfügen von verschiedenen Kommunikationssystemen zu einem Ganzen. Die interne und externe Kommunikation kann man nicht voneinander trennen. Was innen nicht gelebt und kommuniziert wird, kann auch nicht nach außen wirken. Weitere Stärken sind das Vernetzen von Informationen und Kontakten für unsere Kunden, um dadurch Ideen liefern zu können, an die man nicht gedacht hätte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche auch in diesem Bereich zu lernen. Rückblickend würde ich einiges anders machen, aber passiert ist passiert. Man kann ohnehin nur die Zukunft gestalten. Dabei habe ich vor, bewußter mit meiner privaten Zeit umzugehen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Was zählt ist die Stärke in dir“. Ganz unabhängig davon, wo, wie und mit wem man zusammenarbeitet. Sich das bewußt machen und dort andocken, wo man glaubt, für sich Ergänzungen zu finden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stecke mir immer wieder neue Ziele. Das nächste Ziel ist es, unseren Expansionsweg weiter zu beschreiten. Für mich kann Wachstum nie rein quantitativ sein, sondern nur qualitativ. Weitere Ziele liegen darin, die Art, wie wir arbeiten, Schritt für Schritt zu multiplizieren und in den Bundesländern aktiv zu werden, oder zu schauen, ob es Sinn macht, die EU-Kanditatenländer als Aufgabengebiet für uns in Betracht zu ziehen.