Zum Erfolg von Horst Rötzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele klar zu definieren und in die Tat umzusetzen. Die finanzielle Seite ist dann die logische Folge. Dabei erscheinen mir die Klarheit, die persönliche Überzeugung und die konsequente Umsetzung als besonders wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin bescheiden, aber meine Vorhaben habe ich immer erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine stete Beharrlichkeit ist ein wichtiger Faktor meines Erfolges. Ich ließ mich von Widerständen nicht abschrecken und von ersten Mißerfolgen nicht von Vorhaben abbringen, sondern suchte weiterhin Wege, ans Ziel zu gelangen. Ich erwarte nicht, daß alles leicht funktioniert.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meine Arbeit macht mir Freude, und daher erledige ich die täglichen Aufgaben mit Leichtigkeit und Routine.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich fühle ich mich noch zu jung, um an so etwas zu denken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bei der Wahl meiner Berufe und der Wahl meiner Mitarbeiter. Ich denke, daß ich täglich erfolgreich entscheide. In der Bäckerei zum Beispiel bin ich von der Erzeugung von Massenware weggegangen und entschied mich für ein kleineres Sortiment auf höchstem Niveau. Meine Backwaren werden mit heimischen Mehlen und ohne Konservierungsmittel produziert.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Trittbrettfahrer haben es leichter, es fehlt ihnen aber die Liebe zum Produkt und das entsprechende Know-how. So gesehen kommt für mich nur das Original in Frage.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, das ist mein Freund, Herr Frederik Mayer, ein Buchautor und weiser Mann, mit dem ich mich regelmäßig austausche. Er ist mein Mentor. Von ihm stammt der Ausspruch: Die Welt wird von Slogans beherrscht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Anerkennung liegt darin, daß man ständig versucht, mich zu imitieren. Der Neid von außen spricht auch für sich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die steuerliche Belastung ist speziell in unserer Branche enorm hoch. Unsere kleineren Kunden sind generell nicht mehr finanzkräftig, sodaß ein Stagnieren der Wirtschaft vorprogrammiert ist. Vom Staat werden sie nicht merklich gestützt. Das zieht sich bis in die Finanzebene, wo die Banken keine Spielräume mehr haben. Diese kleinen Betriebe sind gezwungen, wieder zu schließen, und die Leute drängen wieder auf den Arbeitsmarkt, der ohnedies überlastet ist. Wider Erwarten ist es mir aufgrund unseres Saisonbetriebes erstmals gelungen, gutes Personal zu bekommen - ich habe kürzlich zehn neue Mitarbeiter eingestellt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine ganz große Rolle: Eine Handvoll Mitarbeiter sind mein größter Wert. Sie sind das Herz und der Motor der Firma, denn ich kann mich auf sie verlassen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Entscheidung treffe ich aus dem Bauch heraus, denn die Argumente sind bei jedem anders. Ich erfasse den Menschen als Ganzes.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unser Gesamterfolg ist die Motivation: jeder hat dazu beigetragen. Der Erfolg der Firma gehört den Mitarbeitern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind die Produktpalette, die Qualität der Waren, die guten Standorte und mein sensationelles Team.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich suche die Nähe, ja sogar die Freundschaft der Mitbewerber, gehe auf ihre Vorschläge ein und verhalte mich fair. Neid ist mir fremd, ich gönne jedem seinen Erfolg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Zeit für Privates ist begrenzt, aber ich habe eine verständnisvolle Partnerin.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche zirka zwei Seminare pro Jahr und studiere Fachliteratur, beispielsweise in den Bereichen Firmenführung und Management.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Jugend möchte ich raten, bescheidener zu sein und mehr auf Qualität zu achten. Ich betrachte Nahrung als eine Form von Heilmitteln, und in dieser Weise soll sie wieder gesehen werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich den erreichten Standard halten, um meinen Mitarbeitern auch künftig sichere Arbeitsplätze zu bieten. Privat möchte ich die Zeit finden, wieder schöne Urlaube zu erleben.
Ihr Lebensmotto?
Ich kann von jedem Menschen etwas lernen.