Zum Erfolg von Andreas Ernst Hlavaty
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg gehört für mich zu einem glücklichen Leben, er ist ein Antriebsmotor, doch er ist nicht das Wichtigste. Erfolg macht Spaß, soll aber nicht überbewertet werden. Nur wenn der Erfolg mit der gesamten Lebenseinstellung zusammenpaßt, macht er auch glücklich. Nur wegen des Erfolges würde ich nicht arbeiten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, meine Karriere war stark von Zufall und von Glück geprägt. Ausschlaggebend für meinen erfolgreichen Werdegang war außerdem, daß ich oft gegen den Strom schwimme. Ich möchte immer offen sein für alles und denke, man sollte viele Wege ausprobieren, auch wenn man in manchen Fällen nachträglich erkennt, daß eine Idee nicht so gut war. Es ist wichtig, immer wieder auch andere Sichtweisen einzunehmen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich wurde ich durch den frühen Verlust meines Vaters geprägt. So war ich dazu gezwungen, die Rolle des Mannes im Haus zu übernehmen. Ich nahm meiner Mutter schon sehr früh einige Verantwortungen ab. Meiner Mutter verdanke ich meine Ausbildung. Beruflich wurde ich von einigen Lehrern und Dozenten, die mir sympathisch waren, ein bißchen geprägt. Doch eine herausragende Persönlichkeit kann ich dabei nicht nennen. Ich ging eigentlich immer meinen eigenen Weg.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind sehr wichtig für mich. Ich wollte diese Bedeutung auch immer umsetzen, indem ich versuche, ein kollegiales Verhältnis zu meinen Mitarbeitern aufzubauen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In dieser Hinsicht habe ich noch nicht viel Erfahrung. Zeugnisse sind für mich nicht so ausschlaggebend, meine eigenen Zeugnisse waren auch nicht immer überragend. Es entscheidet der persönliche Eindruck. Ich achte zum Beispiel auf soziales Engagement neben dem Job. Ich versuche, Einblick in das gesellschaftliche Leben der Bewerber zu bekommen und zu erkennen, wie sich jemand in die Gesellschaft eingliedert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich spreche Probleme immer direkt an und sage gleich, wenn mir etwas nicht gefällt. Ich gehe auf meine Kollegen zu und bitte sie auch um ihre Hilfe. Das Miteinander ist sehr wichtig: Wir versuchen, alle Herausforderungen gemeinsam zu bearbeiten. Ich halte es für sinnvoll, den Mitarbeitern alle Vorgänge zu erklären, damit sie auch die Hintergrundinformationen kennen. Außerdem haben wir flexible Arbeitszeiten und offene Bürotüren. Dadurch kommt eine angenehme Arbeitsatmosphäre zustande. Wir veranstalten gemeinsam ein jährliches Schirennen und gehen ab und zu gemeinsam essen. Ich denke, es gibt einen guten sozialen Zusammenhalt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Im juristischen Bereich möchte ich den Rat geben, sich nicht auf das Studium zu beschränken, sondern auch nebenbei Erfahrungen zu machen, zum Beispiel durch Auslandsaufenthalte, damit man kein Fachidiot wird. Man soll sich ein umfassendes Bild davon machen, was in seinem zukünftigen Berufsfeld vor sich geht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Vielleicht expandieren. Ich hoffe, daß sich alles stetig, aber nicht rapide entwickelt. Privat arbeite ich an einem besseren Golf-Handicap. Insgesamt bin ich wirklich zufrieden und strebe kein konkretes Ziel an. Ich lebe einfach nach meinen inneren Werten und Vorstellungen, die ich eigentlich gar nicht präzisieren kann. Ich könnte mir auch vorstellen, einmal etwas ganz anderes zu machen, zum Beispiel eine Weltreise. Ich möchte mit dem zufrieden sein, was ich habe. Natürlich muß der finanzielle Aspekt in Ordnung sein, aber er ist nicht das Wichtigste.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem!