Zum Erfolg von Wilhelm Stöger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, wenn ich zufrieden und gesund bin, genug Arbeit für meine Leute und mich habe und den Betrieb weiterführen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meinen Branchen bin ich erfolgreich. Meine Frau arbeitet auch im Unternehmen mit, wir haben den Betrieb ausgebaut und tätigen Käufe ohne Fremdkapital.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig sind das Arbeiten im Team, die Vielfältigkeit des Unternehmens und eine Portion Glück. Wir sind mit unserer Tätigkeit gewachsen und unseren Gefühlen gefolgt. Ich arbeitete immer mehr als 40 Stunden pro Woche, an sechs Tagen. Und in dringenden Fällen - nicht nur zur Schneeräumung, sondern auch im Sommer - sind wir auch am Wochenende erreichbar. Wir liefern rund vier Millionen Liter Heizöl aus, fast alles ohne Anbote, immer im Vertrauen. Wir haben immer eine gute Nachred' und kaum Reklamationen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es möglich ist, werden Probleme sofort gelöst, sonst suchen wir Kompromisse.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wir waren nie größenwahnsinnig, wir kauften auch gebrauchte Geräte und vergrößerten den Betrieb langsam, aber stetig. Mit der Erweiterung des Unternehmens um den Bereich der Schneeräumung bewerkstelligte ich es, das Personal auch im Winter zu beschäftigen und die LKWs besser einzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine gute Entscheidung, langsam zu wachsen und auch mit wenig Gewinn das Auslangen zu finden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist wichtig: so wie ich bin, muß ich auftreten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau hat alles zusammen mit mir aufgebaut. Sie stand immer auf der sicheren Seite, während ich risikofreudiger war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es gibt in dieser Hinsicht nichts Schöneres als ein Anruf, daß die Arbeit in Ordnung ist, oder die Tatsache, daß die Mitarbeiter nach der Arbeit Trinkgeld bekommen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt zuwenig Kontakt mit Mitbewerbern, zuwenig Vertrauen. Das Transportwesen hat keine Unterstützung durch die Medien. Die Heizungsförderungen sind einseitig, ein neuer Ölkessel würde mitunter den Ölverbrauch um ein Drittel senken, so ein Ankauf wird aber nicht gefördert.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es ist schwierig, gute Mitarbeiter zu bekommen. Für mich ist wichtig, daß neue Mitarbeiter ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit Lob, Tadel und finanzieller Abgeltung. Auch die persönliche Vorbildwirkung und gemeinsame Aktivitäten sind mir wichtig - wie Firmenfeiern, Ausstellungsbesuche, etc.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Überwiegend lerne ich durch den laufenden, aufmerksamen Austausch mit anderen Unternehmern, aber auch mit meinen Kunden und Mitarbeitern. Das hilft mir, neue Ideen zu entwickeln.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Leute sollen Schule und Praxis verbinden, es sollte praxisorientierter gearbeitet werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einen gesunden Betrieb an meinen Sohn übergeben können.