Zum Erfolg von Martin Winkler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich mit Nachhaltigkeit, also mit einer langfristigen Perspektive, zu tun und beinhaltet neben der beruflichen Karriere auch ein erfülltes Familienleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Diese Beurteilung steht mir nicht zu, dies müssen andere bewerten. Persönlich fühle ich mich derzeit sehr wohl.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ehrgeiz, Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Aufgeschlossenheit für Neues sind die wichtigsten Größen. Es ist wesentlich, im Berufsalltag nicht nur nach oben, sondern auch auf die Seite, nach links und nach rechts zu blicken. Das Quentchen Glück gehört zum Erfolg ebenso dazu - man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne diesen Herausforderungen auf offene und konstruktive Weise. Ich muss immer wieder Neues ausprobieren oder etwas verändern, und mit positivem Spirit und offenem Geist kann vieles bewältigt werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In der Jugendzeit konnte ich im Sport, vor allem beim Tennis, zahlreiche Erfolgserlebnisse verbuchen und lernen, dass Misserfolge ebenso zur persönlichen Entwicklung gehören.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, Dr. Walter Kenn, IBM. Er nahm mich seinerzeit in seine Riege auf und beriet mich auf zurückhaltende, aber ungleich wertvolle Weise.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eine große Herausforderung sehe ich darin, die richtigen Mitarbeiter mit der nötigen Qualifikation zu bekommen - und diese gibt es zurzeit in Österreich nicht. Dieses Manko führe ich auf mangelnde Fokussierung der Schulen auf den IT-Bereich zurück. Das IT-Thema zeigt in unserem Schulsystem keine Sichtbarkeit; würde man dies ändern, zeigten sicherlich mehr junge Leute für dieses Thema Interesse, was den Nachwuchs sichern würde.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eckdaten aus dem Lebenslauf sind ein bedeutender Aspekt, der persönliche Eindruck in einem Vorstellungsgespräch ist jedoch mindestens ebenso wichtig. Eine gute Mischung aus vielen unterschiedlichen Kompetenzen ist entscheidend. Lernwillen, Interesse und Teamfähigkeit sind letztendlich unabdingbar. Das Bauchgefühl schwingt bei der Entscheidung immer mit; auch wenn wir ein Hearing-System nutzen um die besten Kandidaten zu bekommen, wollen wir sicherstellen, dass eine breite Zustimmung bei der Führungscrew vorhanden ist, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch erstklassige Arbeitsbedingungen, Respekt vor dem Einzelnen, Zusammenhalt im Unternehmen und tolle Produkte. Oracle Österreich ist eine Vertriebsorganisation, deren Mitarbeiter sehr starken Kundenbezug zeigen. Die Tatsache, dass wir erstklassige Produkte vertreiben, die von unseren Kunden begeistert aufgenommen werden, stellt für Vertriebsmitarbeiter die beste Motivation dar. So motiviert gelingt es auch herausfordernde Ziele zu erreichen. Selbstverständlich werden den Mitarbeitern Mobiltelefone, Tabletts und Laptops zur Verfügung gestellt. Die Eigenverantwortlichkeit steht bei jedem unserer Mitarbeiter im Vordergrund. Wir bieten Mitarbeitern die örtliche Flexibilität, zu arbeiten, wo es für ihn oder sie am besten ist.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Mitbewerber sind für uns ein großes Thema! Erstens zeigt die Erfahrung, dass sich die Mitbewerber im Laufe der Jahre geändert und auch verändert haben. Eine Beobachtung des Mitbewerbers ist unumgänglich in dieser Branche. Wie bereits angesprochen, erfolgt die Weiterentwicklung in unserem Metier in sehr schnellen Schritten und die Dynamik wird eher noch zunehmen. Wir sind seit 40 Jahren sehr erfolgreich am Markt. Wir haben Neuerungen und Trends sehr früh erkannt und auch versucht, durch Übernahme von Mitbewerbern diesem Aspekt Rechnung zu tragen. Seit dem Jahre 2005 haben wir weltweit über 130 Firmen aufgekauft. Der Hintergrund war immer derselbe, d.h. unser Produktportfolio zu erneuern und zu verbessern und Neuerungen zu uns zu holen. So gesehen ist die Marktbeobachtung für uns extrem wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer großen Stärken sehe ich darin, dass wir mittlerweile ein umfassendes Portfolio an Leistungen für unsere Kunden anbieten können. Wir sind in der glücklichen Lage, das breiteste Portfolio der Branche anzubieten. Momentan gibt es kein anderes Unternehmen, welches dem Kunden mehr Möglichkeiten bietet, als wir. Von der Hardware bis hin zu sehr speziellen Programmen für spezielle Branchen und auch das „Cloud-Thema“ können wir im Sinne der Kundenwünsche befriedigen. Wichtig ist uns, dass wir sicherstellen können, dass wir eine integrierte Gesamtlösung für unsere Kunden anbieten können. Darin sehen wir auch ein Alleinstellungsmerkmal.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin bestrebt, meine gesamte verfügbare Freizeit mit meiner Familie zu verbringen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als wesentlich erachte ich, offen und flexibel gegenüber Veränderungen zu sein, auch wenn sie kurzfristig schmerzhaft sind. Ich möchte jedem jungen Menschen den Rat mitgeben, sich mehr oder weniger intensiv mit den neuen Technologien zu beschäftigen. Dazu bedarf es keiner Programmierkenntnisse, sondern man sollte sich überlegen, wo und wie man die neuen Technologien nutzbar einsetzen kann. Den Grund für diese Empfehlung sehe ich darin, dass sich in den nächsten Jahren, die Geschäftsmodelle, unabhängig von der Branche, gravierend und vor allem nachhaltig verändern werden. Die Informationstechnologie entwickelt sich in einem rasanten Tempo, so z.B. gibt es bereits ein den Globus umspannendes Breitbandangebot, d.h. Autobahnen sind gelegt um Informationen rund um die Erde zu versenden, aber auch jederzeit für Abrufe zur Verfügung zu stellen. Mit dem Aufkommen von transportablen Geräten (Smartphones, Tablets und Laptops) hat sich die Nutzung des Internets und anderer Daten explosionsartig weiterentwickelt und inzwischen ist die Nutzung bereits zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die sich auch darin zeigt, dass mein Büro in meinem Smartphone abgebildet ist. Für die Zukunft benötigt die IT-Branche weltweit einen entsprechend ausgebildeten Nachwuchs, der derzeit so gut wie nicht vorhanden ist. Es ist eine Tatsache, dass die schulische Situation für den Nachwuchs als völlig ungenügend bezeichnet werden kann. Zukünftig wird es so gut wie keinen Job geben, wo die IT nicht benötigt wird. Wichtig ist, wie bereits erwähnt, in komplexen Schritten zu denken und auch bis zum Ende zu planen. Darauf sollte in den Schulen großes Augenmerk gelegt werden. Es gibt bereits Angebote für Schulen, welche mit spielerischen Möglichkeiten, Volksschulkinder auf das strukturiere Denken vorbereiten und somit kann schrittweise das Interesse für dieses Metier gefördert werden. Somit gilt es das Lehrpersonal dahingehend zu motivieren um die von Universitäten bereits entwickelten Schulungsmethoden einzusetzen, welche in der Tat nichts kosten! In Anbetracht der Tatsache, dass zukünftig ein Berufsleben ohne IT nicht mehr möglich sein wird, sollte jeder junge Mensch sich im Laufe seiner Entwicklung auf diese Situation einstellen. Ein Beispiel dazu: die Digitalisierung ist momentan ein Thema, welches oberste Priorität hat. Die Weiterentwicklung auf diesem Sektor geht sehr flott voran und daher sollte man sich so früh wie möglich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Weiterhin Erfolg im obengenannten Sinn zu haben.
Ihr Lebensmotto?
Carpe Diem.