Zum Erfolg von Richard Lugner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es zählt nur der Erfolg, nicht das Warum - das sage ich auch meinen Mitarbeitern immer wieder. Erfolg ist das Produkt der Bemühungen, den Kunden zufriedenzustellen. Im Berufsleben interessiert mich nicht das Geldverdienen, sondern das Erfolgreichsein; ich bin wie ein Eichhörnchen, das Nuß für Nuß zusammenträgt, die Summe ergibt den Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde in meinem Leben fast alles wieder so machen, wie ich es gemacht habe. Mein beruflicher Erfolg war mir immer das wichtigste, weil ich darin meine Erfüllung fand.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe immer versucht, Nischen zu besetzen, die bis dato für niemanden interessant waren - beispielsweise war ich mit dem Konzept Lugner City der erste, der die Idee Erlebniseinkauf aus den USA importierte. Mein Name steht für meine Unternehmen; ich bin ein Mensch zum Angreifen; jemand, den man in der Lugner City treffen kann, jemand, der sich für den Opernball engagiert (was in der Medienberichterstattung oft sehr hämisch kommentiert wird). Ich habe mein Leben lang sehr viel für meine Unternehmen gearbeitet und kann mir auch heute nichts anderes vorstellen; ich könnte bis ins hohe Alter gut von den Einnahmen eines eventuellen Verkaufs leben. Meine Tätigkeit bereitet mir große Freude, ich habe viele Ideen, erkenne Bedürfnisse und sehe meine Stärke darin, Gedachtes auch tatsächlich zu realisieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Je größer eine Herausforderung oder ein Problem ist, desto intensiver engagiere ich mich, um zu einer Lösung zu kommen. Wenn das Leben dahinplätschert, ist es mir nicht unrecht; wenn ich herausgefordert werde, bemühe ich mich umso mehr - das hat mir eine Astrologin gesagt und wenn ich mich beobachte, muß ich ihr zustimmen. Wenn etwas kritisch wird oder schiefzugehen droht, werde ich wirklich aktiv, ich bin niemand, der vor Problemen flüchtet. Ich bin ein Mann der schnellen Entscheidung und aus meiner Vergangenheit daran gewöhnt, allein zu entscheiden, wenngleich ich aber auch bereit bin, bestimmte Dinge zu delegieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der Kunde ist König, wir legen größten Wert auf Service und sind als Baufirma für Termintreue und Qualität bekannt. Die Lugner City bietet bequeme Parkplätze - beispielsweise sind unsere Zufahrtsstraßen nicht, wie üblich, fünf, sondern sechs bis sieben Meter breit, der Kunde soll bequem ein- und aussteigen können und auch mit einem großen Auto nicht dreimal reservieren müssen, bis er gerade in der Parklücke steht. Auch stellen wir genügend Personal zur Verfügung, das den Kunden freie Parkplätze zeigt, an den stärksten Tagen bin ich dabei sogar selbst vor Ort. Wir möchten unseren Kunden Erlebnisshopping bieten und haben etwa am Freitag und Samstag Veranstaltungen mit Starauftritten eingeführt. Weiters lade ich jedes Jahr im Rahmen des Opernballes eine international bekannte Persönlichkeit nach Wien ein, um dieses märchenhafte österreichische Fest zu unterstützen, das mir sehr am Herzen liegt, weil es unserem Land eine gute Gelegenheit gibt, sich zu präsentieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf hat für mich hohe Bedeutung, weil ich ganz einfach meine Termine einhalten muß - meinen Paradeauftrag für den Bau der Moschee erhielt ich nur, weil ich an einem Samstag Nachmittag im Büro und somit erreichbar war. Ich bin durchaus bereit, mein Privatleben hintanzustellen, wenn ich berufliche Termine wahrnehmen muß; meine Präsenz beim Opernball oder Villacher Fasching betrachte ich als wesentliche PR-Aktivitäten, nicht als reines Vergnügen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß den Erfolg wollen und hart daran arbeiten, er fällt einem nicht in den Schoß. Fraglos braucht man auch ein wenig Glück, um das Richtige zu tun, man muß die Augen offen halten und seine Chancen erkennen. Wichtig ist, klein zu beginnen und sich um alle Details zu kümmern, nur dann wird man auch nach und nach Erfolg haben. Gute Ausbildung wird immer wichtiger, man muß sich heute gegen sehr viele Spartenspezialisten durchsetzen, weil unsere Gesellschaft nach Perfektion strebt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es heute, die Lugner City in Verbindung mit der städtischen Bibliothek (einer Brücke über den Gürtel), der Stadthalle und einem Kinocenter aus- und umzubauen und neue Publikumsschichten und Altersgruppen dafür zu interessieren. Sofern es die behördlichen Bestimmungen zulassen, planen wir - auch hinsichtlich der Synergieeffekte mit dem Kino - längere Öffnungszeiten bis 22 Uhr.