* Siegfried Graf
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Profil
Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Siegfried Graf
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich verlor in den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges meine Eltern und wuchs gemeinsam mit meinen Geschwistern unter der Vormundschaft meines Onkels in Tragöß auf, wo ich auch bis 1953 die Volksschule besuchte. In Österreich sah ich keine Chancen, mich beruflich zu verwirklichen, und so zog ich im Alter von 18 Jahren nach Hamburg, wo ich nach einem kurzen Intermezzo als Pförtner in der Howalt Werft eine Anstellung als Mechanikerlehrling fand. Nach Beendigung meiner Lehre wollte ich nach Schweden, da ich gehört hatte, daß dort ein besonders hochwertiges Eisenerz abgebaut wurde, und so kaufte ich eine Zugfahrkarte nach Kiruna. In Stockholm stieg ich aus, doch im Konsulat sagte man mir, in Kiruna gäbe es keine Arbeit. Daher blieb ich in Stockholm und fand Arbeit in einer Brauerei, der Hamburger Bryggerie. Als ich hörte, daß 1.000 Kilometer nördlich von Stockholm in einer Kranfirma ein Zerspanungstechniker gesucht wurde, fuhr ich kurzentschlossen hin und begann dort zu arbeiten. Damals lernte ich den Arzt Dr. Per Udden kennen. Er suchte jemanden zur Entwicklung eines elektrisch betriebenen, geländegängigen Rollstuhles für Schwerstbehinderte, und so begann ich 1964 für ihn zu arbeiten. Wir entwickelten das sogenannte Per Mobil, und ich blieb insgesamt zwölf Jahre im Unternehmen beschäftigt, die letzten drei Jahre in Italien. 1976 kehrte ich nach Österreich zurück und beschloß, mich selbständig zu machen. Ich gründete die Firma S. Graf Spezialprodukte und begann mit dem Verkauf von Bauhütten und Fertiggaragen. Das damit gewonnene Kapital nutzte ich, um in die Entwicklung eines eigenen Prototyps zu investieren. So entstand Graf Carello. Mittlerweile existiert mein Unternehmen bereits seit 29 Jahren.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Siegfried Graf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, mein Leben so frei wie möglich selbst gestalten und mich dabei selbst entwickeln zu können. Wenn man sich in die Richtung entwickeln kann, wo die eigenen Stärken liegen, ist das ein Erfolg. Erfolg ist auch, wenn ich eine Idee habe, und ich kann sie entsprechend umsetzen oder wenn etwas kaputt ist, und ich kann es wieder reparieren.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein besonderes Interesse für die Elektrizität und später den Elektroantrieb wurde wohl schon dadurch geweckt, daß mein Vater damals auf 1.000 Metern Höhe ein Elektrizitätswerk betrieb, noch bevor die Gemeinde in Tragöß über Elektrizität verfügte. Mein Horizont wurde auch dadurch erweitert, daß ich bereits als Kind die Gelegenheit bekam, einige Zeit in der Schweiz zu verbringen, und daß bei uns zu Hause Jagdgäste aus den höchsten Kreisen verkehrten. Bei Herrn Dr. Per Udden durfte ich selbständig arbeiten, und das kam meinen Anlagen sehr entgegen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir vermissen bis dato die Unterstützung und Förderung durch die Bundesregierung, die es ermöglichen würde, daß viel mehr behinderte Menschen von den Vorteilen dieses Elektrofahrzeuges profitieren und ihre Lebensqualität verbessern könnten. Auch würden Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land bleiben, und der Staat könnte Ressourcen einsparen, da Betreuungsaufwendungen geringer gehalten werden könnten. Ein weiteres Problem sehe ich darin, daß die Menschen zu wenig gut Bescheid wissen über unser Fahrzeug und daß das Image verbessert werden muß, damit sich mehr Menschen entschließen, diese praktische Mobilitätshilfe für den Nahbereich anzuschaffen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Auch Quereinsteiger mit besonderem Interesse für Elektroantriebe können ihre Fähigkeiten und Neigungen bei uns verwirklichen. Wir nehmen auch lernschwache Lehrlinge auf. Bei uns ist das möglich, da unser Betrieb klein ist und wir Benachteiligungen der Lernschwachen unterbinden können. Durch Anerkennung kann ein Mensch enorm wachsen und sich entwickeln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn ein Mitarbeiter sich im Rahmen seiner Fähigkeiten frei entfalten kann, motiviert ihn das, und diese Möglichkeit bieten wir unseren Leuten. Ich lobe meine Mitarbeiter, besonders die Lehrlinge, häufig. Dadurch wachsen ihr Selbstvertrauen und die Motivation.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir schaffen durch unser Behindertenmobil Graf Carello eine Möglichkeit für Behinderte, sich in ihrer gewohnten Umgebung frei und unabhängig zu bewegen. Unser Auto fährt auch bei minus 20 Grad. Das Fahrzeug ist sowohl technisch als auch optisch auf dem neuesten Stand und ideal für den Nahbereich. Graf Carello ist ein Elektrofahrzeug und erzeugt dadurch weder Schmutz noch Lärm.
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