Zum Erfolg von Werner Trethan
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beginnt für mich bereits mit kleinen Schritten. Ich stamme nicht aus einem begüterten Elternhaus, wollte jedoch in der Schule schon besser als die anderen sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wir sind auf dem besten Weg zum Erfolg. Unser erster Auftrag, dessen Durchführung ein Jahr in Anspruch nahm, war ein Auftragsvolumen von etwa 1.000 PCs im Behördenbereich. Die Ausschreibung war öffentlich. Viele weitere Zuschläge folgten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Hoher Einsatz, gepaart mit entsprechendem Durchhaltevermögen, war für meinen Erfolg ausschlaggebend. Risikobereitschaft und Verzicht auf manche Dinge sind aber ebenso notwendig, um weiterzukommen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Unsere GmbH setzt sich aus drei Gesellschaftern mit gleichen Anteilen zusammen, sodaß sich das Risiko und die alltäglichen Schwierigkeiten auf drei Personen aufteilen. Mein älterer Kollege sieht die Dinge bereits gelassener und muß mich manchmal etwas im Zaum halten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bei meiner ersten langfristigen Anstellung stellte sich das Erfolgsgefühl nach etwa sechs Jahren ein. Bei diesem Unternehmen wird dies früher der Fall sein, weil jeder bereits Erfahrungen mit einbringt. Im vorigen Jahr konnten wir IT-Komponenten (Präsentationstechnologie) für die Formel 1 - Bernie Ecclestone liefern.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Uns ist klar, daß wir das Rad nicht neu erfinden müssen. Die Firma kann inzwischen auf vier Standbeine verweisen, auch haben wir bereits Kontakte zu China und zu führenden österreichischen Elektronikketten. Man soll meiner Meinung nach das vorhandene Know-how durchaus nützen. Wir sind recht erfolgreich unterwegs und haben unsere Ziele schon erreicht. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meinen Onkel, der bei Elin arbeitete, bewunderte ich als Kind sehr. Auch ein ehemaliger Vorgesetzter und selbstverständlich mein Vater waren sehr prägend für mich. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich verstehe nicht, warum sich in unseren PCs immer noch die althergebrachten Stecksysteme befinden, obwohl wir doch technisch schon viel weiter wären. Auch müssen wir leider mit unserer Produktion in Billiglohnländer ausweichen. Weiters halte ich es nicht für notwendig, am EDV-Sektor ständig in kurzer Zeit neue Produkte auf den Markt zu bringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Chaot mit guten Ideen gesehen. Ich wechsle so rasch zur nächsten Sache, daß mir viele nicht folgen können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich sind menschliche Qualitäten von Bedeutung, meine Mitarbeiter sollen mitten im Leben stehen und arbeiten wollen. Wir bilden auch Lehrlinge aus. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir versuchen, mit dem Mitbewerb wohlwollend umzugehen. Wir sind aber noch nicht so eine bedeutende Größe am Markt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin ein Workaholic, worunter die Familie zur Zeit sicher noch leidet. Ich hoffe aber, daß mein Einsatz einmal Früchte trägt, und ich dann nicht mehr so viel arbeiten muß. Am Wochenende kann ich von zu Hause aus die Geschicke der Firma lenken. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich absolviere bald einige Englischkurse, und auch für meine Mitarbeiter steht fachliche Weiterbildung auf dem Programm.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich bedaure, daß die Jugend heute viele Dinge nicht mehr zu schätzen weiß, und wünsche mir, daß hier ein Umdenken stattfindet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma an sich gesichert wissen, und für mich selber wünsche ich mir, daß ich vor der gesetzlichen Pensionsreife in den Ruhestand treten kann. Über finanzielle Sorgen möchte ich einmal nicht mehr nachdenken müssen.