Zum Erfolg von Wolfgang Kurzmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedingt, die Kunden zufriedenzustellen, damit man an seiner Arbeit Freude hat und auch die finanzielle Seite stimmt. Gute Mundpropaganda stellt sich damit automatisch ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Der Betrieb besteht unter meiner Führung nun schon 13 Jahre, obwohl es besonders in unserer Region nicht immer leicht ist. Seit dem Hochwasser vor drei Jahren wird überall der Sparstift angesetzt, sodaß sich unser Erfolg eher bescheiden ausnimmt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Erziehung, weil meine Eltern von mir erwarteten, daß ich den Betrieb übernehme. Ich kann aber keine großen Sprünge machen, weil alles wieder in den Betrieb fließt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich habe gelernt, nur soviel Arbeit anzunehmen, wie ich auch bewältigen kann und gehe mit Ruhe und Besonnenheit an einen Auftrag heran.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl, erfolgreich zu sein, hat sich in den letzten Jahren so nach und nach eingestellt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist der bessere Weg, weil sie die eigene Handschrift trägt, obwohl ich glaube, daß selbst eine Imitation zum eigenen Produkt werden kann, weil man eine perfekte Kopie sowieso nicht zuwege bringt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Schwester. Sie ist mit ihrem Mann zu jenem Zeitpunkt verunglückt, als ich den Betrieb übernommen habe, und die Konsequenzen daraus haben mich sehr mitgenommen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider kann ich viele Projekte nicht annehmen, da die Kunden alles sofort haben wollen und ich ohne Mitarbeiter dazu nicht in der Lage bin. Der Betrieb stellte auch Stiele für Besen, Rechen, usw. her, was früher ein gutes Geschäft war. Dies werde ich jetzt aufgeben, da man diese Produkte im Super- oder Baumarkt billiger bekommt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, als fleißiger, ruhiger Mensch gesehen zu werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin flexibel und kann mich gut auf die Kundenwünsche einstellen. Alle Schritte von der Planung über die Ausführung bis zur abschließenden Abrechnung liegen in meinen Händen. Die richtige Kalkulation ist dabei eine schwierige Angelegenheit, denn die Konkurrenz und der Preisdruck sind enorm.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich weiß, in welcher Größenordnung ich einen Auftrag annehmen kann. Meine Kunden sind meist nur Privatkunden, daher kann ich mich mit Mitbewerbern, die einige Angestellte haben, nicht vergleichen. Ich habe jedenfalls schon in meinem Lehrbetrieb gelernt, daß man nichts versprechen darf, das man nicht einhalten kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie ist in all den Jahren schon zu kurz gekommen, nur der Sonntag hat ausschließlich meinem Privatleben gehört. Inzwischen habe ich ein Enkelkind, für das ich mir bewußt Zeit nehme.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für umfangreiche Weiterbildung fehlt mir die Zeit. Ich informiere mich durch die Lektüre von Fachliteratur und eigne mir fachspezifisches Produktwissen in Gesprächen an.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bevor sich ein junger Mensch für einen Beruf entscheidet, soll er sich gut darüber informieren, denn sein weiteres Leben wird dadurch geprägt. Allerdings muß ich heute beobachten, daß kaum jemand bei seinem erlernten Beruf bleibt. Viele müssen wieder umsatteln und sich der wirtschaftlichen Lage anpassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, gesund zu bleiben, damit ich den eben getätigten Umbau noch genießen kann und er sich amortisiert. Ich arbeite gerne, kann mir aber schwer vorstellen, daß ich noch 15 Jahre arbeiten soll.
Ihr Lebensmotto?
Nimm jeden Tag so, wie er kommt.