Zum Erfolg von Manfred Schwanzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wesentlich erscheint mir, sich im Leben verwirklichen zu können und etwas Sinnvolles zum Nutzen der Gesellschaft zu leisten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Auch wenn bei der Tätigkeit eines Lehrers die Erfolge nicht so leicht meßbar sind, hatte ich doch immer den Eindruck, in meinem Beruf erfolgreich zu sein. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist ein gewisses Maß an Beharrlichkeit. Wesentlich erscheint mir, gute Ideen und ein Gefühl dafür zu haben, wie man mit Mitarbeitern und Menschen im allgemeinen umgeht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Für meine Berufswahl, Lehrer zu werden, ist sicherlich mein ehemaliger Klassenvorstand verantwortlich, der mich vor allem für die beiden Fächer Deutsch und Geschichte begeistert hat. Weiters wurde mein Werdegang sicher von meinem Vorgänger beeinflußt, mit dem ich sehr gut befreundet war. Er hat mich motiviert, seine Nachfolge anzutreten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind ganz sicher am Erfolg mitbeteiligt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Auswahl der Mitarbeiter obliegt der nächsthöheren Instanz, dem Landesschulrat für Niederösterreich, wo sich Lehrer um einzelne ausgeschriebene Stellen bewerben. Ich habe nur ein geringes Mitspracherecht. Die Lehrer werden nach bestimmten Kriterien gereiht und den entsprechenden Stellen zugeteilt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe einen relativ kleinen Mitarbeiterstab, der 33 Lehrer umfaßt, zu denen ich einen sehr persönlichen Kontakt pflege. Ich versuche in jeder Pause im Konferenzzimmer zu sein, und es ist mir wichtig, gute Leistungen mit Lob und Anerkennung zu bedenken. Im Sinne der Schulentwicklung versuche ich auch, Pläne aufzustellen und gemeinsam mit dem vier- bis fünfköpfigen Gremium der Lehrer, das bei uns für die Schulentwicklung zuständig ist, Schwachstellen aufzuzeigen und erste Maßnahmen zu setzen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich habe durchaus das Gefühl, überwiegend positiv wahrgenommen zu werden, und versuche Kritik einzufordern. Einige Kollegen und Kolleginnen sind sehr ehrlich und teilen mir auch mit, was sie auf dem Herzen haben. Ich glaube, daß der überwiegende Anteil der Mitarbeiter mit meiner Vorgehensweise zufrieden ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich genieße insofern eine Sondersituation, als ich einen militärischen Partner habe. Der Schulerhalter ist das Verteidigungsministerium. Eine ganz wesentliche Stärke ist, daß ich es schaffe, immer wieder den Interessensausgleich zu erreichen, wenn Differenzen zwischen dem militärischen und dem schulischen Bereich auftreten. An sich bin ich für die Schule zuständig und das Militär für das Internat, aber viele Bereiche spielen sich auf einer gemeinsamen Ebene ab, und da gibt es natürlich Reibungsflächen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist für mich als Lehrer leichter als in manchen anderen Berufen, mir meine Zeit bis zu einem gewissen Grad selbst einzuteilen. Wenn es die Familie verlangt, ist Zeit relativ häufig mobilisierbar. Ich muß natürlich in der Kernzeit in der Schule anwesend sein, aber dies gilt nicht unbedingt für den gesamten Nachmittag. Wenn es erforderlich ist, kann ich nach eigenem Ermessen die restliche Arbeit auch abends oder am Wochenende verrichten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich fachlich und vor allem im Managementbereich sehr intensiv weiter und verwende heute mehr Zeit für Fortbildung als während meiner Lehrertätigkeit, weil ich damals durch Korrekturarbeiten zeitlich doch sehr eingeschränkt war.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Grundsätzlich versuche ich ständig, als Botschaft zu vermitteln, daß Bildung einen extrem hohen Wert hat und sich so eine Chance im späteren Leben nicht mehr bieten wird. Daher sollte die Schulzeit sinnvoll genützt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein wesentlichstes Ziel besteht darin, durch die derzeit laufende Schulentwicklung positive Veränderungen herbeizuführen und das Niveau der Schule zu heben. Ich bin bestrebt, dieses Vorhaben im bleibenden Zeithorizont von voraussichtlich zwölf Jahren umzusetzen. Wir haben heuer zum ersten Mal ein Ergebnis bei der Reifeprüfung erzielt, das deutlich über dem bisherigen Durchschnitt liegt; eine Leistung, die ich auch den Lehrern entsprechend präsentiert habe, um sie anzuspornen, diesen Weg weiterhin zu beschreiten. Mein Ziel ist es auch, eine gewisse Anzahl von Schülern zu gewährleisten.