Zum Erfolg von Monika Knechtl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg Zufriedenheit - im Beruflichen wie im Privaten. Und natürlich auch, daß ich meine Rechnungen bezahlen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meinem Sinne sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Erziehung, die daraus resultierende Strebsamkeit und mein intensiver Arbeitseinsatz waren in dieser Hinsicht von großer Bedeutung. Meine Lebenseinstellung ist eine realistische, und ich wußte, daß eine Tätigkeit im Gastgewerbe mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sein wird.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch mit Durchhaltevermögen, und mein Optimismus kommt mir auch nie abhanden. Ich glaube, daß es für alles eine Lösung gibt.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Das Gefühl habe ich nicht. Ich bin in die Fußstapfen meiner Mutter getreten, die ein Vorbild für mich war. Unsere Gäste kannten somit auch nur Wirtinnen in unserem Betrieb.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Erfolgsgefühl stellte sich nach und nach ein. Natürlich war auch mein Weg von Höhen und Tiefen gekennzeichnet.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Hier am Land kann man traditionelle, althergebrachte Dinge besser vermitteln. Mit Neuem hätte man es meiner Meinung nach schwerer. Vielleicht hat meine Tochter aber auch mehr Mut, etwas ganz anderes einzubringen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In meiner Familie gibt es etliche Personen, die mit dem Gastgewerbe zu tun hatten. Meine Mutter und meine Cousine waren meine Vorbilder während der Jugendzeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde von den Gästen und meinem Umfeld respektiert, was für mich großes Lob bedeutet.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich zerbreche mir nur den Kopf über Dinge, die mich unmittelbar betreffen. Ich merke, daß die Menschen weniger miteinander kommunizieren und somit weniger außer Haus gehen. Das spürt ein Wirtshaus sofort. Den Grund dafür kann ich nicht nennen, vielleicht hat es aber auch jeder zu Hause schon sehr gemütlich. Jeder Jugendliche besitzt heute ein Auto, die Auswahl der Freizeiteinrichtungen ist recht groß, und der Zusammenhalt nicht mehr so stark wie früher. Mit dem Internet ist man auch mit der ganzen Welt verbunden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich wohl als umgängliche, ruhige und fleißige Wirtin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Gasthaus wird immer noch als Familienbetrieb geführt, und jeder hilft nach seinen Möglichkeiten mit.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten täglich ein Menü an, was von der arbeitenden Bevölkerung in der Umgebung sehr geschätzt wird. Die Lage des Geschäftes ist recht gut, auch wenn sich der spärliche Tourismus in unserer Gegend auf den Sommer beschränkt. Ich serviere auch meinen Stammgästen den Wein aus der Region.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es ist ein friedliches Miteinander - mein Betrieb ist auch zu klein, um konkurrieren zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist in unserer Branche nicht einfach. Für die Familie bleibt eigentlich nicht genügend Zeit, und da sich unsere Wohnung im selben Haus wie das Gasthaus befindet, lassen sich die beiden Bereiche schwerlich trennen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Meine Weiterbildung beschränkt sich auf das Lesen von Fachzeitschriften.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder muß seinen eigenen Weg finden, um Zufriedenheit zu erreichen. Die Grundlage ist, Arbeit und ein gemütliches Zuhause zu haben. Man braucht nur über unsere Grenzen hinaus zu schauen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Ich wünsche meinen Kindern und allen jungen Menschen, daß sie fähig sind, auf ihren eigenen Füßen zu stehen und mit ihrem Leben zurechtzukommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich schaue nicht sehr weit in die Zukunft - alles soll so bleiben, wie es ist, vor allem soll es nicht schlechter werden.
Ihr Lebensmotto?
Lebe heute, als ob es dein letzter Tag wäre.