Zum Erfolg von Johann Ogris
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, daß man die Aufgaben, die man sich bereit erklärte zu übernehmen, gut ausführt. In meinem Fall heißt das: Ich spreche von Erfolg, wenn ich den Betrieb meiner Eltern gut weiterführen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, ich konnte bisher alle meine Vorhaben realisieren, deswegen kann ich mich als erfolgreich bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren mein gutes Elternhaus, meine Frau und eine Portion Glück. Man braucht außerdem einen starken Willen, man muß wirklich zielstrebig sein. Man darf nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit das Handtuch werfen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man darf nie aufgeben. Es ist notwendig, sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren, denn wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann läßt man sich auch nicht so schnell von seinem Weg abbringen. Probleme sind da, um gelöst zu werden, es hat keinen Sinn, die Augen vor ihnen zu verschließen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich denke, daß die rechtzeitige Schließung des Kaufhauses eine meiner schwersten, aber letztendlich guten Entscheidungen war. Der Werdegang dieses Hauses zeigt, daß ich viele erfolgreiche Entscheidungen traf. So renovierte ich zum Beispiel sämtliche Gästezimmer, im Jahr 1996 gestalteten wir unseren großen Aufenthaltsraum neu, im Jahr 1997 entschlossen wir uns zum Anbau von Garagen, und im Jahr 1998 bauten wir die Terrasse aus.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich halte die Tourismusbranche für eine sehr schöne und interessante Branche, doch man muß ungeheuer viel Zeit aufwenden, wenn man in diesem Bereich tätig ist. Deswegen habe ich oft zu wenig Zeit für meine Familie.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke meines Unternehmens ist bestimmt unsere menschliche Art. Es spielt außerdem eine große Rolle, daß ich schon seit meiner Kindheit mit der Gastronomie konfrontiert wurde und daher in dieses Milieu hineinwuchs. Wir sind spezialisiert auf Produkte aus dem Alpen-Adria-Raum und pflegen Kooperationen mit slowenischen und italienischen Betrieben, zum Beispiel mit Weinbauern aus Slowenien. So können wir unseren Gästen authentische und naturbelassene Speisen und Getränke anbieten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir Gastwirte in Kärnten haben ein gutes Verhältnis untereinander. Einmal im Jahr veranstalten wir alle gemeinsam ein großes Fest, zu dem jeder Wirt etwas beisteuert. Jeden Februar veranstalten wir ein gemeinsames Schirennen, das sogar schon im Fernsehen übertragen wurde. Im Fasching machen wir uns einen Spaß und tauschen die Gasthäuser. Somit gibt es bei uns keinen Konkurrenzkampf, sondern ein friedliches und angenehmes Miteinander.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich hatte bisher immer zu wenig Zeit für die Familie. Deshalb entschloß ich mich dazu, die Öffnungszeiten des Lokals in dieser Saison zu verkürzen, um mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Wir sperren jetzt am Montag immer erst am frühen Abend auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Grundsätzlich möchte ich niemandem einen Rat geben, weil ich selbst noch so jung bin und bis zur Pension noch unglaublich viel werde lernen müssen. Allgemein kann ich sagen, daß eine berufliche, fachliche Ausbildung sehr wichtig ist, noch wichtiger aber sind Fremdsprachenkenntnisse. Meine Tochter zum Beispiel nimmt an einen Schulprojekt teil, in dem man besonders viele Sprachen lernt, das finde ich sehr gut und wichtig für die Zukunft. Aus heutiger Sicht hoffe ich, daß meine Kinder ein bißchen von dem mitbekommen, was ich als Kind von meinen Eltern mitbekam.
Ihr Lebensmotto?
Man soll sich seine Fröhlichkeit bewahren! Am wichtigsten sind die Freude am Beruf, Zielstrebigkeit und Zufriedenheit im Leben.