Zum Erfolg von Imre Márton Reményi
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu tun, was ich gerne mache, was mich mit innerer Zufriedenheit erfüllt, und zu erleben, wie andere Menschen davon für ihre eigene Lebensgestaltung und ihren Umgang mit anderen Menschen profitieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach all dem Erlebten kann ich behaupten, ein zufriedener Mensch und in dieser Hinsicht erfolgreich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine meiner Stärken ist absolute Diskretion. Ich nenne keine Kunden als Referenzen, um weitere Aufträge zu bekommen. Ein weiterer Schlüssel meines Erfolges ist, daß ich keine Patentrezepte verkaufe und niemandem etwas aufdränge. Ich behandle die Situation jeder Person und Organisation individuell. Authentizität und Offenheit, Diskretion und Integrität, Kompetenz und Verläßlichkeit, Kreativität und Humor, all diese Eigenschaften sehe ich als meine Stärken an.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gestalte mir meine Herausforderungen selbst. Ein Beispiel: Um ein bestimmtes Praktikum absolvieren zu können, war eine akademische Ausbildung vonnöten. Also absolvierte ich ein Aufbaustudium, verfaßte eine Diplomarbeit und erwarb den Magistertitel. Seit ich an der Donau-Universität unterrichte, hatte ich den Wunsch, ein Masterstudium zu absolvieren. Inzwischen sind zwei Masterthesen fertig, und ich schreibe an einer Dissertation. Niemand zwingt mich dazu, es ist mit keinerlei zusätzlichen Einkünften verbunden, aber es macht Spaß und hält geistig fit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gab bei jedem meiner beruflichen Wege einen Punkt, der dieses Gefühl erstmalig manifestierte. Beim Technikstudium war es der Moment, als ich innerhalb eines Jahres alle Prüfungen für die ersten vier Semester abgelegt hatte und mein Staatsprüfungszeugnis in der Hand hielt. Als Sänger war es der Moment, als ich vom erfolgreichen Vorsingen für Herbert von Karajan auf dem Weg zu meinem Auto einen Luftsprung machte. Als Trainer war es der Zeitpunkt, als ich nach meinem ersten Wochenendseminar gute Feedbacks der Teilnehmenden erhalten hatte und beim Aufräumen des Seminarraums eine liegengebliebene Einladung entdeckte und bemerkte, daß alle Teilnehmer selbst Trainer waren. Als Coach schließlich, als der Chief Executive Officer eines Unternehmens mit über 100.000 Mitarbeitern extra zu einer dritten Sitzung aus England nach Wien flog, um mir persönlich mitzuteilen, wie gut es ihm gelungen war, alle gemeinsam erarbeiteten Schritte umzusetzen, und wie zufrieden er damit war.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich gehe davon aus, daß ich immer dann, wenn ich selbst eine Entscheidung traf, erfolgreich entschieden habe, selbst wenn mich manche Entscheidungen auf beschwerliche Wege geführt haben. Eine vom mir sehr geschätzte Person sagt dazu: Umwege erweitern die Ortskenntnis! Der Erfolg liegt darin, eine Entscheidung zu treffen, und in der Bereitschaft, die Konsequenzen zu tragen. Im Augenblick der Entscheidung ist ja jede Entscheidung richtig. Erst im Rückblick könnte man sagen, daß vielleicht eine andere Entscheidung zu erfreulicheren Ergebnissen geführt haben könnte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich habe keine Mitarbeiter. Kollegen für Kooperationen wähle ich nach Kompetenz, Integrität und Sympathie aus - in dieser Reihenfolge.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich unterscheide zwischen dem beruflichen Bereich, dem privaten und meinem eigenen Bereich, den ich nur für mich selbst reserviert habe. Diese drei Bereiche suche ich in Balance zu halten. Das Schwierige daran ist, daß ich meinen Beruf sehr gerne ausübe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lebe dein Leben und nicht das eines anderen. Achte auf die Vielfalt! Ich zitiere gerne den Text eines der kürzesten Songs, den ich kenne: Isn’t life beautiful? Isn’t life gay? Isn’t life the perfect thing to pass the time away? (Mason Williams, Life Song)
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Zukunftsvorstellung ist, weiterhin meinen Beitrag im eigenen Leben und im Leben anderer zu leisten. So kann ich die Welt um ein Stückchen zum Besseren verändern.
Ihr Lebensmotto?
Eine Möglichkeit ist eine Einbahn, zwei Möglichkeiten sind ein Dilemma, ab drei Möglichkeiten beginnt das Leben!