Zum Erfolg von Erich Kessler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich teile meinen Erfolg immer mit anderen, denn ich bin nicht zufrieden, wenn ich allein erfolgreich bin. Der gemeinsame Erfolg ist mir das wichtigste. Ich persönlich bin schon glücklich, wenn meine Familie und ich gesund und zufrieden sind. Ich bin kein Individualist oder Egoist, was den Erfolg anbelangt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Anscheinend gab es viele Entscheidungen, die nicht nur in meinen Augen, sondern auch in den Augen der Bevölkerung richtig waren. Eine bestimmte, herausragende Entscheidung kann ich allerdings nicht nennen. Der schönste Augenblick in meinem Leben war der Wahlerfolg im März 2003, weil dieser Erfolg das Ergebnis meiner bisherigen Handlungen und Entscheidungen war. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich kann keinen bestimmten Menschen nennen, doch ich suchte mir immer wieder Vorbilder. Es gab immer Persönlichkeiten, zu denen ich aufschauen konnte. Mir fällt zum Beispiel einer meiner Lehrer ein, an dem mir insbesondere die Kooperations- und Gesprächsbereitschaft gefielen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine immens wichtige Rolle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich suche neue Mitarbeiter gemeinsam mit meinen Kollegen aus. Bisher trafen wir zum Glück immer gute Entscheidungen. Es ist mir wichtig, daß alle Gemeindebediensteten aus der Gemeinde Arnoldstein stammen, denn ein Gemeindebediensteter muß die Struktur der Gemeinde kennen. Ich denke außerdem, daß Menschen, die in der Gemeinde, für die sie arbeiten, auch wohnen, motivierter arbeiten. Natürlich ist mir eine entsprechende Ausbildung auch wichtig, sie muß dem Anforderungsprofil der jeweiligen Stelle angepaßt sein. Weiters lege ich großen Wert auf positive Charaktereigenschaften. Ich mag offene Menschen, die bereit sind, auf andere zuzugehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch Gespräche, wobei ich viel und gern lobe. Ich versuche immer, meinen Mitarbeitern klarzumachen, daß das, was wir tun, wichtig für die Menschen der Gemeinde ist. Ich glaube, daß ich derzeit nur hochmotivierte Mitarbeiter habe.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich führe viele Gespräche mit meinen Mitarbeitern, sowohl mit jedem einzelnen als auch mit der Gruppe. Ich möchte, daß meine Mitarbeiter mir sagen, wenn sie ein Problem mit meiner Arbeit haben. Ich bin offen für Kritik. Bis jetzt erhielt ich nur positives Feedback, und da ich denke, daß meine Mitarbeiter mir gegenüber ehrlich und offen sind, kann ich wohl sagen, daß ich als angenehmer und kompetenter Chef gesehen werde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als ich zum Bürgermeister gewählt wurde, verkürzte ich meine Arbeitszeit bei den ÖBB, wo ich seit 2003 nur mehr 32 Stunden in der Woche tätig bin. Dieser Schritt war notwendig, damit ich meine Verantwortung der Gemeinde gegenüber optimal wahrnehmen kann. So verdiene ich zwar etwas weniger, aber Geld ist nicht das wichtigste im Leben. Mir war von Anfang an klar, daß das Amt des Bürgermeisters ein beinharter, zeitaufwendiger Job ist. Ansonsten nehme ich mir die Zeit, um zwei bis drei Mal in der Woche laufen zu gehen. Ich kann mein Leben natürlich nur in Abstimmung mit meiner Frau führen. Ich stehe der Familie heute nur wenig zur Verfügung, doch Gott sei Dank sind meine Kinder schon erwachsen. Meine Tochter arbeitet schon, und mein Sohn studiert zur Zeit. Ich denke, daß es mir gelungen ist, Beruf, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen. Doch dafür mußte ich auf manche Freizeitbeschäftigungen verzichten, da ich nicht regelmäßig Zeit habe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die jungen Menschen sollen sich in die Gesellschaft einbringen und sich zum Beispiel in Vereinen engagieren. Man soll nicht allzu individualistisch oder egoistisch werden. Ich sehe, daß viele Jugendliche sich heute nur um sich selbst und nicht um die Gemeinschaft kümmern, und das ist eine negative Entwicklung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich weiterhin darum bemühen, alles zu tun, damit sich meine Kinder weiterhin positiv entwickeln können. Im Jahr 2009 will ich noch einmal kandidieren, weil eine Amtsperiode zu kurz ist, um meine Ziele zu verwirklichen. Dann hoffe ich, an meinem Ziel angekommen zu sein. Ob ich dann noch einmal kandidiere, hängt von meinem gesundheitlichen Zustand ab.
Ihr Lebensmotto?
Nicht nur reden, sondern handeln!