Zum Erfolg von Andreas Sames
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Diese Frage stelle ich mir sehr oft, denn ich definiere Erfolg aus der Situation heraus. Im Grunde bedeutet Erfolg, mit dem eigenen Tun im Kleinen wie im Großen zufrieden zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz zu verfügen, was mir besonders beim Kundenkontakt immer sehr hilfreich war. Allerdings bergen Einfühlsamkeit, Sensibilität oder Rücksichtnahme auf andere Menschen auch die Gefahr, ausgenutzt zu werden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich mußte schmerzvoll erleben, daß man ein Erfolgskonzept zum Beispiel nicht eins zu eins von Wien nach Kärnten übertragen kann. Was dort funktioniert, muß hier noch lange nicht erfolgreich werden. Man kann also möglicherweise Ideen übernehmen, man muß sie aber immer an die konkreten Gegebenheiten anpassen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, in erster Linie ist das meine Tochter. Sie ist 15 Jahre alt, und ich versuche heute, die Zeit, die ich mit ihr verbringen darf, zu genießen. Ich schöpfe Kraft und Energie daraus. Auch meine jetzige Lebenspartnerin hat mich sehr unterstützt. Ich habe gelernt, wie wichtig eine respektvolle und tiefe Beziehung ist, und nehme mir heute viel mehr Zeit dafür als früher. Von meiner Zeit an der Technischen Universität Wien gibt es einen Freund und Mentor, Herrn Dr. Hans Hauser. Er hat die Gabe, mir überzeugend Ratschläge zu geben und - was besonders wichtig ist - zuzuhören. Er ist für mich wie eine Art Gewissen, das mir gut zuredet. Ich wurde aber auch durch negative Erlebnisse geprägt. Manche Personen, denen ich freundschaftlich verbunden war, haben mich sehr enttäuscht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist natürlich schön, wenn die Bilanz am Ende des Jahres positiv ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen immer eine große Rolle, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es fällt mir heute schwer, hierzu eine Aussage zu treffen. Ich habe das Gefühl, daß den jungen Menschen vieles egal geworden ist. Es gibt nur mehr wenige Menschen, die sich wirklich einsetzen und engagieren. Wichtig ist für mich sicher der erste Eindruck. Bei einem Bewerber muß ich das Gefühl haben, daß er zu uns paßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Oft ist zu wenig Zeit vorhanden, um sich um neue und junge Mitarbeiter angemessen zu kümmern. Ich versuche, für meine Mitarbeiter da zu sein und ihnen Anerkennung für ihre Arbeit zukommen zu lassen. Das tut den Mitarbeitern gut, und mir ebenso.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich versuche, die Situation des Kunden so gut wie möglich zu erfassen. Ich höre sehr genau zu und passe dann das Angebot den exakten Bedürfnissen des Kunden an. Auf diese Weise gewinne ich nicht über Preisdumping, sondern über höchste Qualität zum bestmöglichen Preis.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ziele sind nur mit Energie und Ausdauer zu erreichen. Bevor man sich aber etwas vornimmt, soll man sich ganz genau überlegen, welche Dinge im Leben man mit Leidenschaft tut. Denn das sind die Ziele, die motivieren.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem!