Zum Erfolg von Wolfgang Sieber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Balance zwischen einem guten gesicherten Beruf und dem Privatleben zu finden. Die Definition von Erfolg läßt sich meiner Meinung nach mittels einer Bruchrechnung darstellen: Dividiert man das gesetzte Ziel und die dafür notwendige Kraft, um dieses zu erreichen, durch die Überlistung der Gewohnheiten, erhält man Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe meines Erachtens in meinem bisherigen Leben sehr viel erreicht und kann meinen Beruf wunderbar mit meiner Familie vereinbaren, weshalb ich mich unter diesem Aspekt als erfolgreich betrachte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Auf jedem Scheideweg in meinem Leben traf ich die erforderliche Entscheidung nach meinem Gefühl im Bauch, was sich im nachhinein immer als positiv bewährte. Ich denke, ein wichtiger Erfolgsfaktor ist es, Dinge zu tun, die andere an dieser Stelle nicht machen würden. Es ist einfach, dem Einheitstrott der Allgemeinheit zu folgen und sich gegenseitig hochzuschaukeln, viel riskanter ist es, einen neuen Weg einzuschlagen und sich durchzukämpfen. Eigene Kreationen und viel Phantasie spenden die nötige Kraft, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltages? Es ergeben sich oft Situationen, in denen anfangs kein Ausweg ersichtlich ist, weil sich der Weg erst nach einiger Zeit zu erkennen gibt. Es ist nicht möglich, immer den einfachsten Weg zu wählen, um Herausforderungen zu meistern, oft erreicht man die Lösung eines Problems nur auf Umwegen. Ich wäge positive und negative Faktoren genau ab und versuche möglichst alle Aspekte miteinzubeziehen, bevor ich eine Entscheidung treffe. Ethik hat für mich bei all meinen Entscheidungen einen hohen Stellenwert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mich 1996 für die Stelle als Kommerzkundenbetreuer entschieden habe, denn von da an konnte ich vieles verändern und bewirken. So habe ich den Sektor der Kundenbetreuung überdacht und komplett neu entwickelt, indem ich nicht die Mitarbeiter alle Tätigkeiten für mich ausüben lasse, sondern mit ihnen gemeinsam arbeite. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Einerseits meine Frau, die mich durch ihr feines Gespür unterstützte, und andererseits mein Partner in der Bank, der mich ganz großartig in das Bankwesen einführte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Vorstandsdirektor habe ich keinen Vorgesetzten, der mir auf die Schultern klopft und mich lobt beziehungsweise tadelt, wenn es notwendig ist. Wer in dieser Position Anerkennung erfahren will, ist dazu gezwungen, danach zu fragen. Erst kürzlich startete ich eine anonyme Umfrage in meinem Betrieb zum Thema Zufriedenheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz mit einem beeindruckenden Resultat, das mich in der Ausübung meiner Tätigkeit bestätigte und eine große Anerkennung darstellt. Die größte Anerkennung ist mein Werdegang selbst.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen, den Weg mit unseren Mitarbeitern gemeinsam zu gehen, indem wir Ziele klar definieren und Leitbilder erstellen. Es werden wöchentliche Verkäufermeetings abgehalten, bei denen Probleme, Wünsche und Anregungen besprochen und diskutiert werden. Wir legen Wert darauf, daß eine enge berufliche Bindung zu allen Mitarbeitern besteht. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir haben die Möglichkeit, bei Problemen schnell zu reagieren, da wir ein kleines Unternehmen sind. Durch einen ständigen internen Abgleich ist es uns möglich, bei Bedarf schnell umzulenken, um ein Ziel auf einem anderen Weg zu erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Raiffeisenbank am Hofsteig bis 2010 zum gefragtesten Finanzdienstleister in der Region machen.