Zum Erfolg von Ernst Pfatschbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich werte es als Erfolg, wenn ich mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen weiß und mein Leben zu meiner Zufriedenheit gestalten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich ein berufliches Resümee ziehe, kann ich mich schon als erfolgreich bezeichnen - obwohl ich es nie darauf angelegt habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, sehr flexibel zu sein, auch interessierte ich mich immer für fachliche Neuentwicklungen und für gesellschaftliche Änderungen. Ich engagierte mich im Sportverein und auch in der Politik, zuerst im Gemeinderat, dann im Gemeindevorstand. Ich war auch im Pfarrgemeinderat tätig, und seit 2001 bin ich Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes. In der Personalvertretung war ich im Dienststellenausschuß, im Fachausschuß und einige Zeit in der erweiterten Bundessektion der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Wenn ich gefragt wurde, eine Funktion zu übernehmen, habe ich meist zugesagt. Die Möglichkeit, verschiedene Bereiche mitzugestalten, ist wertvoll. Auch ist es sehr nützlich, gute Kontakte aufzubauen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meiner Meinung nach ist Originalität besser. Man kann zwar einen Erfolgsweg designen, aber eine wesentliche Komponente ist, sich selbst treu zu bleiben. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Geprägt wurde ich von meinem Großvater, der 103 Jahre alt wurde. Er war in die Familie integriert und war auch bis zu seinem Tod fit und geistig rege. Er hatte großes Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen und Zeitgeschichte und war mir nach dem frühen Tod meines Vaters ein bißchen ein Vaterersatz. Welches Problem scheint Ihnen im Schulwesen als ungelöst? Entwicklungen werden immer kurzfristiger und verlangen rasches Reagieren, was durch eine gewisse Schwerfälligkeit des Apparates verhindert wird. Schulautonomie ohne finanziellen Background ist nur Mangelverwaltung. Man benötigt initiative und motivierte Mitarbeiter, die Ideen umsetzen können. Ein weiteres Problem ist, daß viele Jugendliche eine gewisse Orientierungslosigkeit an den Tag legen und zudem unter oft schwierigen Familienverhältnissen leiden. Welche sind die Stärken Ihrer Schule? Das Einzugsgebiet unserer Schule hat einen Radius von rund 300 Kilometern. Unsere Schule ist sehr gefragt und kann sich ausgezeichnet präsentieren, auch arbeiten wir mit einigen Firmen gut zusammen. Wir sind eine aktive Schulgemeinschaft, in welcher der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen im Mittelpunkt steht. Die Grundsätze unseres Handelns sind Toleranz, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewußtsein. Der partnerschaftliche Umgang, ein solidarisches Miteinander und demokratische Entscheidungen liegen uns am Herzen. Wir bemühen uns, eine offene, angstfreie Kommunikation zu leben. Gemeinsame Aktivitäten fördern die Identifikation mit der Schule. Unser Lernen und Lehren ist ein dynamischer, lebendiger Prozeß für eine erfolgreiche Zukunft. Wir ermöglichen vernetztes Denken durch Teamarbeit, Projekte und Wirtschaftsnähe im Unterricht, setzen aktuelle, flexible Unterrichtsmethoden ein und schaffen Freiräume für Kreativität. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, Ethik und Kultur vervollständigt die umfassende Ausbildung. Lebendigkeit und Kreativität zeichnen die Modeschule Ebensee aus. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Leute sollen eine fundierte Schulausbildung absolvieren und auch lernen, über den Tellerrand zu blicken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte manche Funktionen abgeben und mehr Freizeit gewinnen.