Zum Erfolg von Maria Trinkl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Gastgewerbe erlebe ich Erfolg, wenn unsere Gaststube voll ist und wir von unseren Gästen Lob und Anerkennung erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich fühle mich durchaus als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sehr ehrgeizig und zielstrebig. Ich arbeite gerne und viel und möchte damit erreichen, daß sowohl meine Gäste als auch meine Mitarbeiter glücklich sind. Dies bereitet mir selbst Freude.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ein gewisser Mißerfolg gehört zum Erfolg dazu. Ich finde es daher durchaus positiv, wenn ab und zu etwas nicht funktioniert. Dadurch wird man aufgerüttelt und achtet darauf, Dinge beim nächsten Mal besser zu machen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als alleinstehende, eher zurückhaltende Frau ist es für mich nicht immer ganz leicht, mich durchzukämpfen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Durch die langjährige Krankheit meines Mannes konnte ich mich nur lange Zeit nebenbei um das Geschäft kümmern. Nach seinem Tod konzentrierte ich mich voll auf unseren Betrieb, und es gelang mir, ihn gut in den Griff zu bekommen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Auf meinem Weg traf ich mehrere kleinere richtige sowie falsche Entscheidungen, aus denen ich wichtige Erkenntnisse gewinnen konnte.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte es für wichtig, stets authentisch zu sein. Nur das, wovon man selbst überzeugt ist, kann man leicht an andere vermitteln.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In Schrems lebte eine hervorragende Wirtin, Frau Schönauer, die mir bereits vor 25 Jahren ein großes Vorbild war. Auch mein Mann prägte mich sehr. Er verfügte über enormes Wissen im Gastgewerbe, da er eine gute Lehrzeit hinter sich hatte, im Sacher gearbeitet hatte und viel in der Schweiz tätig war.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich von unseren Gästen, die immer wieder zu uns kommen und denen man anmerkt, daß sie gerne kommen. Mein Verhältnis zu ihnen ist von menschlicher Wärme geprägt. Von der Gemeinde und von Seiten des Bürgermeisters merke ich, daß unser Gasthaus geschätzt wird. Auch meine Tätigkeit im Ausschuß der Wirtschaftskammer empfinde ich als Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich kenne kein ungelöstes Problem in unserer Branche.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle bei meinem Erfolg, denn ohne sie würde gar nichts funktionierte. Wir arbeiten wie eine große Familie zusammen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ehrlichkeit, Natürlichkeit und Freundlichkeit sind Grundvoraussetzungen. Ich spüre meist sehr rasch, ob ich einen guten Draht zu einem Menschen habe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich pflege einen freundschaftlichen und familiären Kontakt zu meinen Mitarbeitern und nehme auch persönlich Anteil an ihrem Leben. Ab und zu unternehmen wir gemeinsame Schiausflüge und andere sportliche Aktivitäten oder besuchen gemeinsam ein Seminar.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt auf alle Fälle in der guten Küche. Viele unserer Gäste kommen aber auch gern auf einen Kaffee zu uns, da es bei uns gemütlich ist und sie sich hier wohl fühlen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich kenne keine Konkurrenz, sondern nur Kollegen. In Schrems bildeten wir eine Wirtegemeinschaft, die gut zusammenarbeitet. Fehlt einem meiner Kollegen etwas in der Küche, kommt er und borgt es sich von mir aus, und genauso kann ich umgekehrt auf die Hilfe meiner Kollegen zählen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben nimmt nur mehr einen kleinen Teil in meinem Leben ein. Leider litten früher oft auch meine Kinder unter meinem sehr zeitintensiven Beruf.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bin Mitglied des Vereins Wirtshauskultur und besuche jährlich fünf bis sechs Seminare ganz unterschiedlichen Inhalts im fachlichen und persönlichkeitsbildenden Bereich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich halte eine fundierte Ausbildung für sehr wichtig. Dadurch verkürzt man seinen Weg und seine Zeit zum Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gesund bleiben und meinen Betrieb bis zu meiner Pensionierung weiterführen, wobei ich hoffe, jemanden zu finden, der ihn dann übernehmen und weiterführen möchte.Ihr Lebensmotto: Immer positiv denken, die schlechten Tage kommen nämlich sowieso von alleine.