Zum Erfolg von Christian Slama
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zu haben heißt für mich, glücklich und zufrieden zu sein, mich am Abend ins Bett legen zu können und mir sagen zu können, daß ich an diesem Tag meine Mitmenschen gut und fair behandelt habe. Zum Erfolg gehören aber auch Harmonie und zuweilen die Fähigkeit, einen Geschäftspartner im positiven Sinne verblüffen zu können. Einen Kunden zufriedenzustellen ist ja gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit, ihn zu verblüffen, ist Erfolg. Wir sagen, der Erfolg unseres Unternehmens beruht auf drei Säulen: der Zufriedenheit der Mitarbeiter, der Zufriedenheit des Kunden und, daraus resultierend, dem Ertrag.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Absolut. Ich habe eine wunderbare Frau, wir haben zwei entzückende Kinder, die viel Fröhlichkeit versprühen, und ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Aus alledem ergibt sich auch eine wunderbare Lebensqualität. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war zunächst sicher der Rückhalt der Familie, aber wohl auch ein gewisser Realismus: Ich denke, daß ich meine Stärken und Schwächen sehr gut einschätzen kann und dementsprechend auch meine Stärken (Organisation, Menschenführung und ein Gefühl für Zahlen) einsetze und meine Schwächen weiter delegiere.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gibt eigentlich keinen bestimmten Zeitpunkt. Erfolg ist relativ. Auch als mir zum Beispiel im Jahre 2002 die Geschäftsführung angeboten wurde, war das nicht unbedingt ein Gefühl des Erfolges. Ich habe einmal bei einem Vortrag den Satz gehört: Im selben Moment, in dem in einer Firma die Sektkorken wegen des großen Erfolges knallen, beginnt der Abstieg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf immer dann erfolgreiche Entscheidungen, wenn ich spontan und aus dem Bauch heraus handelte. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater prägte mich sehr. Ich wünsche mir, daß es mir so gut wie ihm gelingt, Privat- und Berufsleben zu vereinbaren, und achte darauf, daß das auch den Mitarbeitern ermöglicht wird. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Preisverfall und die Importe aus Fernost sind unsere größten Probleme.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter ist man gar nichts, auch wenn das vielleicht abgedroschen klingt. Es hat jeder seinen genauen Bereich und seine genau definierte Verantwortung, deshalb ist auch keiner verzichtbar oder austauschbar. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Entscheidend ist die menschliche Komponente, denn diese kann nicht verändert werden, fehlendes Fachwissen kann man sich auch im nachhinein aneignen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich ersuche meine Mitarbeiter, sich mit allen ihren Problemen vertrauensvoll an mich zu wenden und mit mir darüber zu sprechen, auch wenn nicht immer alle Wünsche erfüllt werden können. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die große Stärke der österreichischen Niederlassung ist unsere Flexibilität, die uns erlaubt, Kundenwünsche rasch umzusetzen. Wir sind leicht erreichbar, und Entscheidungen werden in kürzester Zeit getroffen. Die Stärken des Konzerns sind der europaweit einheitliche Auftritt im Bereich der Sortiments-, Preis- und Konditionspolitik sowie der Verkauf über die Kompetenz und den Service und nicht über das Einzelprodukt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Fair, aber hart. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen, und der Kontostand ist sicher nicht das wichtigste im Leben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin eine gute Ehe führen, ich möchte auch in 20 Jahren noch mit meinen Freunden zusammensitzen und mich mit meinen Kindern über deren Erfolge freuen können. Beruflich möchte ich eigentlich vor allem die derzeitige Position von Paulmann Österreich und Europa weiter ausbauen.
Ihr Lebensmotto?
Erst die Familie, dann die Karriere.