Zum Erfolg von Rupert Imlinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, etappenweise sein Ziel zu erreichen und dabei die Kraft zu haben, den Forderungen aus verschiedensten Seiten nachzukommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die Grundstimmung in der Bevölkerung meine Arbeit betreffend ist positiv, deshalb darf ich mich wohl im großen und ganzen als erfolgreich betrachten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Familie genoß immer schon Ansehen in der Gemeinde. Ich habe mich durch die Tatsache, Bürgermeister geworden zu sein, persönlich nicht verändert, dies gilt auch für meine Frau. Wir sind beide die geblieben, die wir auch zuvor waren. Um mit der Funktion des Bürgermeister betraut zu werden, war sicher mein jahrzehntelanges Engagement innerhalb der Gemeinde wichtig, durch das ich zeigte, daß mir mein Heimatort am Herzen liegt und das Vertrauen der Bevölkerung erwarb. Meine Herkunft aus einer bäuerlichen Großfamilie, in der jeder seinen Beitrag an Arbeit zu leisten hatte, hat mich wesentlich geprägt. Dort lernte ich mich durchzusetzen und meine Arbeit auch dann zu leisten, wenn ich vielleicht lieber schwimmen gegangen wäre. Ich übe mein Amt nicht aus, um Macht zu besitzen oder Geld zu verdienen, sondern weil es mir ein Anliegen ist, etwas zu bewegen. Geprägt durch ein christliches Elternhaus sehe ich mich verpflichtet, meine Talente zu nützen und meine Ziele zu verfolgen, um das Leben anderer positiv zu beeinflussen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Nur reagieren ist zuwenig, man muß auch agieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschieden habe ich, als ich einige Projekte innerhalb der Gemeinde verwirklichen konnte. Ein erfolgreiches Projekt war sicher die Benennung unseres Straßennetzes mit Straßennamen anstelle der vorher verwirrenden Hausnummern. Trotz anfänglichen Widerstandes in der Gemeinde konnten wir dies zur letztlichen Zufriedenheit aller umsetzen. Mein Ziel war zudem eine Halbierung der Schulden der Gemeinde, die heute völlig schuldenfrei ist. Die Gründung einer Verwaltungsgemeinschaft mit vier Gemeinden erwies sich als erfolgreiche Entscheidung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde durch die Strukturen eines bäuerlichen Elternhauses geprägt. Dies betrifft sowohl meine Haltung dem Glauben gegenüber als auch meine politische Prägung. Da bereits mein Vater Vizebürgermeister in Oberndorf war, haben meine sieben Geschwister und ich schon früh die Bedeutung von Politik im Leben erfahren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung war bisher meine Wiederwahl zum Bürgermeister - mit 72 Prozent der Stimmen, bei einem Gegenkandidaten -, weil sie mir zeigt, daß ich in meinen Entscheidungen überwiegend richtig gehandelt habe.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Mensch mit klaren Überzeugungen und einer klaren Linie, außerdem als Person, die den Konsens sucht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich entscheide niemals gegen den Widerstand der Belegschaft, sondern suche eine Lösung, mit der alle einverstanden sind. Dasselbe gilt auch für politische Entscheidungen in der Gemeinde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir haben am Hof viel Arbeit, und meine Tätigkeit als Bürgermeister bringt es natürlich mit sich, daß ich viele Termine wahrnehmen muß, doch meine Frau und ich haben einen Weg gefunden, mit unserer kostbaren Zeit umzugehen. Vor allem meiner Frau bin ich sehr dankbar für die Unterstützung, die sie mir in all den Jahren gewährt hat. Nur durch ihre Mithilfe war es mir möglich, Zeit für meine Aufgabe in der Gemeinde zu haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder Mensch ist auch ein Produkt seiner Sozialisierung; nicht nur dessen, was er sich in seinem Leben selbst erarbeiten kann. Das sollte man nie vergessen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Zur Zeit stehen meine Frau und ich jetzt vor wichtigen Weichenstellungen, was die Zukunft des Hofes betrifft. Uns war und ist eine gute Ausbildung unserer Kinder sehr wichtig, und nun ist die Frage zu lösen, in welcher Form der landwirtschaftliche Betrieb künftig geführt werden wird. Für die Zukunft würde ich mir außerdem mehr Zeit für meine Familie wünschen.
Ihr Lebensmotto?
Man muß anderen zuhören und versuchen, die Dinge mit deren Augen zu betrachten, bevor man ein Urteil fällt.