Zum Erfolg von Wolfgang Reithoffer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, seine sich selbst gesteckten Ziele zu erreichen und dabei seine Persönlichkeit nicht aufzugeben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein wesentlicher Schritt hat sich durch ein unangenehmes privates Ereignis ergeben. Da sich in diesem Fall beruflich und privat überschnitten hat, nahm ich dies zum Anlaß den Schritt in die schon lange angedachte Selbständigkeit zu wagen. Manchmal braucht es einfach weniger schöne Ereignisse, um wieder einen Schritt vorwärts zu machen. Ebenso ausschlaggebend war wohl, daß ich nie jemanden vergessen habe, der mich auf meinem Weg unterstützt hat, wie die Faktoren Kreativität, Flexibilität und die für jedes Geschäft sehr notwendige Ausdauer.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich trete diesen mutig gegenüber. Für mich gibt es keine Herausforderungen, die sich nicht bewältigen lassen. Es kann sein, daß politische Umwälzungen verhindern, ein Ziel zu erreichen, doch solange dies nicht der Fall ist, ist mir keine Herausforderung zu groß.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Meiner Meinung nach ist Originalität besser. Es gibt meines Erachtens nach nichts, was erfolgreich imitiert wurde. Man denke nur beispielsweise an Red Bull. Wie viele versuchten seither, einen Energydrink auf den Markt zu bringen, und wer ist nach wie vor die Nummer Eins? Erfolg beruht ja auch zu einem Großteil darauf, zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung zu treffen, z. B. hinsichtlich der Markteinführung eines Produktes.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, ein alter Freund und Wunschonkel von mir, der leider schon verstorben ist. Er war der Haupthändler eines arabischen Regenten und ein bekannter österreichischer Preisrichter bei Reitbewerben. Durch seine Tätigkeit im arabischen Raum bin ich wesentlich beeinflußt worden und hatte schon sehr früh den Wunsch, später einer ähnlichen Tätigkeit nachzugehen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Besonders gefreut hat mich die Anerkennung seitens meiner Freunde und meiner Familie für das, was ich in den letzten vier Jahren geleistet habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem in meiner Branche (Middle East Consulting betreffend) ist, daß es sehr viele Berater gibt, die nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Das hat der Beraterbranche einen großen Schaden zugefügt und erschwert die Kommunikation ungemein. Man muß sein Angebot mit Regierungsschreiben und anderen Hilfsmitteln aufbessern, um glaubhaft zu sein - das ist natürlich ein irrsinniger Aufwand, der auch mit Mehrkosten und -arbeit verbunden ist. Ebenso wird auch durch einige Medien teilweise Blendwerk betrieben. Sie vermitteln immer wieder den Anschein, als wäre im Handel mit dem Mittleren Osten sehr leicht viel und schnell Geld zu machen. Dem ist aber nicht so, da es sicherlich nicht mehr Möglichkeiten als in Osteuropa gibt. Ebenso benötigt man im arabischen Raum, bedingt durch die Mentalität der Bevölkerung, sehr viel mehr Geduld als in unserer schnellen westlichen Welt. Wir versuchen dies unseren Kunden auch immer wieder zu verdeutlichen, um wirklich eine gute Handelsbasis für sie zu schaffen. Wenn man allerdings einmal die Herzen dieser Menschen erobert hat, dann sind die Geschäftsbeziehungen durchwegs langfristig und lukrativ.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Stimmen die fachlichen Voraussetzungen, siegt eigentlich mein Bauchgefühl, denn die Chemie muß stimmen. Das ist wesentlich, um bestmöglich zusammenarbeiten zu können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unseres Unternehmens bestehen sicherlich darin, daß wir neben einer sehr guten wirtschaftlichen Ausbildung auch über ein sehr gutes und fundamentiertes Kontaktnetzwerk verfügen. Beraterfirmen, die in diesen Märkten nicht gerade geschickt agiert haben, haben wir mit den professionellen Mitbewerbern eine gute Zusammenarbeit. Man kann zusammen einfach mehr erreichen und so auch den österreichischen Markt viel besser vertreten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Etliche meiner Geschäftspartner sind mittlerweile gute Freunde geworden. Man sagt zwar immer, Beruf und Privat sollte man trennen, aber ich könnte jeden mit ruhigem Gewissen vom Gegenteil überzeugen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder sollte den beruflichen Weg einschlagen, der ihm wirklich Freude macht, wo er mit Herz und Hirn dabei ist. Nur wer wirklich Spaß an seiner Arbeit hat, ist auch zufrieden und wird deshalb ein qualitativ hochwertigeres Leben bestreiten als jemand, der sich tagtäglich mit Dingen auseinandersetzt, die er eigentlich verabscheut. So wird man seinen Beruf als Berufung sehen und auch dementsprechend mit Erfolg belohnt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gerne einen Beraterstatus erreichen, in dem ich nicht nur europäische Unternehmen im Mittleren Osten vertrete, sondern auch für Familien im Mittleren Osten für Auslandsinvestitionen oder dem Aufbau einer eigenen Industrie beratend tätig sein kann. Wir haben genügend ausgewählte Wirtschaftspartner, mit denen wir dies professionell verwirklichen könnten und haben auch bereits erste Schritte in diese Richtung gesetzt.
Ihr Lebensmotto?
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. (Erich Kästner)