Zum Erfolg von Xaver Meyer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine berufliche Tätigkeit gerne auszuüben und auch anderen damit zu helfen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich - was aber nicht ausschließt, daß ich im Laufe meiner Karriere auch zwischenzeitlich Mißerfolge erlebte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war wohl, daß ich meinen Beruf bewußt anstrebte und auch meine Talente und Fähigkeiten einbringen konnte. Dies halte ich für eine Grundvoraussetzung, um wirklich erfolgreich werden zu können.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme Herausforderungen an, wenn ich den Eindruck habe, meine Ziele verwirklichen zu können - auch wenn es manchmal Mühe kostet.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich seit frühester Jugend. Ich habe Germanistik studiert und eine ganze Reihe von Musikstudien abgeschlossen. Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Auf jeden Fall ist Originalität besser, doch leider ist das, was man macht, großteils Imitation. Ganz selten passiert es, daß man etwas völlig Neues schafft.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern, die darauf drangen, daß ich neben meinem Musikstudium auch einen sicheren Beruf - Gymnasialprofessor - erlerne. Stark geprägt haben mich meine Lehrer, von denen ich die wichtigsten oben angeführt habe. Auch von meinen Schülern und Studenten habe ich immer wieder Anregungen erhalten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt eine große Zahl an hervorragenden Talenten, aber es sind leider sehr viele darunter, die zuerst einmal auf Subventionen warten und darauf, daß sie irgend jemand entdeckt. Das geht dann meistens schief. Man muß schon vorerst einmal selbst etwas tun, um den Grundstein für seinen Erfolg legen zu können. Rainer Maria Rilke beispielsweise ging los und verteilte seine Gedichte mit den Worten: “Lesen Sie das, diese Gedichte sind von mir.“ Er schrieb also nicht für die Schublade, sondern sorgte gleich dafür, seine Kunst unters Volk zu bringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde sehr unterschiedlich wahrgenommen; so gibt es Menschen, die meine Leistungen schätzen, und andere, die dem, was ich tue, eher kritisch gegenüberstehen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich der Konkurrenz anerkennend gegenüber und kritisiere meine Kollegen nur selten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Frau von Beruf Sängerin und Gesangspädagogin ist, lassen sich Berufliches und Privates gut vereinbaren und ergänzen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat an junge Leute ist, unbedingt das zu tun, was sie wirklich aus Überzeugung gerne machen wollen. Wenn man etwas nur des schnellen Geldes wegen macht, wird das oft mit einem Mißerfolg enden - wenn nicht in beruflicher, dann in persönlicher Hinsicht. Man muß aber auch Rückschläge verkraften können. Künstler sind sehr sensible Seelen, und da ist die Gefahr groß, daß sie an einem vorübergehenden Tief zerbrechen. Sie sollten aber bedenken, daß diese Mißerfolge zum Leben dazugehören. Kein Musiker spielt immer in ausverkauften Sälen und immer absolut perfekt.