Zum Erfolg von Sissi Furgler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich sehe ich mich, wenn Personen, die ich fotografiere, sich mit den von ihnen gemachten Fotos identifizieren und daran Freude haben. Mit meinem Beruf habe ich Glück, weil ich ständig Anerkennung bekomme für das, was ich tue. Auch der wirtschaftliche Erfolg ist mir wichtig. Erfolg beflügelt! Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zwei Kriterien waren für meine Entwicklung ausschlaggebend: Zum einen war der Anspruch da, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Zum anderen wollte ich eine Tätigkeit ausüben, die mir Spaß macht, denn nur das, was man gerne macht, macht man auch gut. Ich begann also nach einer Zielgruppe zu suchen, die einerseits finanziell interessant ist und die mich andererseits persönlich als Mensch interessiert. Zeit meines Lebens beschäftigte ich mich mit erfolgreichen Persönlichkeiten, las Bücher zum Thema Erfolg und besuchte Seminare, aber nicht, um reich zu werden, sondern, weil ich etwas lernen und besser werden wollte. Die Portraitfotografie begann ich wie ein Marathonläufer zu trainieren. Ich kontaktierte möglichst viele Menschen, denen ich die Möglichkeit gab, mich zu testen. Da ich so viel fotografierte, wurde ich immer besser. Im Laufe der Zeit begeisterten sich mehr und mehr Personen für meine Fotos und kauften sie auch. Ich muß dazu sagen, die Zeit hat für mich gesprochen, denn als ich mit der professionellen Business-Fotografie begann, richteten viele ihre Homepage ein und brauchten dafür geeignete Fotos. Die Mundpropaganda tat ein übriges. Für meinen Erfolg ausschlaggebend ist auch, daß ich nie unvorbereitet an eine Sache herangehe. Vor einem Fototermin informiere ich mich sehr gut über die zu fotografierende Person und das Unternehmen, das sie repräsentiert. Um besser zu werden, arbeitete ich mit speziellen Fachleuten zusammen, setzte mich mit Regisseuren an einen Tisch, erarbeitete mit Beleuchtern vom Theater eine bessere Lichtführung und lernte von Visagisten, denn ich möchte meinen Kunden etwas bieten. Um erfolgreich zu werden, muß man schließlich nicht zuletzt auch in der Lage sein, nach Rückschlägen oder Niederlagen immer wieder aufzustehen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als junge Frau hatte ich die Einstellung, entweder ich bin beruflich gut oder ich bin in der Familie gut, beides geht nicht. Und ich hatte Recht, denn was man glaubt, das passiert - bis ich an einem Seminar teilnahm, wo mir mein Trainer sagte: Ändere einfach deine Einstellung! Sag einfach: je besser ich mein privates Management schaffe, desto besser geht es mir beruflich, und umgekehrt. Gesagt - getan. Seitdem funktioniert es.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit gibt es sehr viele Erfolgserlebnisse. An ein Ereignis kann ich mich ganz besonders erinnern. Es liegt einige Zeit zurück, da hatte ich eine Phase, in der es mir wirtschaftlich nicht sehr gut ging. Es gab einige offene Verbindlichkeiten, ich wollte aber keinen Kredit aufnehmen. So ging ich mit Auftragszetteln zu den Firmen in meinem Umkreis und versuchte innerhalb einer Woche einen großen Betrag zu erwirtschaften. Mit dem Ziel vor Augen gelang es mir auch, und darauf war ich besonders stolz. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der Bruder meines Vaters, Gottfried Furgler, war Werbeleiter und Mentaltrainer bei der heutigen Firma Roth (Saubermacher). Er verstand es, mich immer wieder zu motivieren, und rüttelte in mir Eigenschaften wach, die mir bei meiner späteren beruflichen Karriere zu mentaler Stärke verhalfen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn man privat glücklich ist und einen verläßlichen Partner hat, ist es auch leichter, beruflich erfolgreich zu sein. Das trifft bei mir zu, und das macht mich sehr glücklich. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte allen Menschen für die Zukunft raten, bewußt zu leben, im bewußten Wahrnehmen, im bewußten Liebevoll-Sein und im bewußten Anerkennen anderer. Das ist so viel wert, denn wir sind alle Geschöpfe, die geliebt werden wollen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die österreichischen Berufsfotografen aufrütteln, denn ich glaube, als Fotograf kann man heute nicht mehr darauf warten, daß die Türe aufgeht. Daher habe ich vor, Seminare für meine Berufskollegen abzuhalten. Der Start meiner Seminartätigkeit ist für den kommenden Sommer geplant. Ein weiteres Ziel ist es, über die Grenzen der Steiermark, wo ich mittlerweile schon sehr bekannt bin, aktiv zu werden und mir einen guten Ruf auf nationaler Ebene, aber auch in Deutschland und in der Schweiz zu erarbeiten.