Zum Erfolg von Adi Kohlbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat viele Gesichter. Ganz oben steht bei mir die Harmonie in der Familie. Meine Arbeit ist sehr zeitintensiv, aber wenn ich zu meiner Frau und meinem Sohn nach Hause komme, schöpfe ich wieder Kraft. Früher wollte ich immer reich sein, doch heute steht materieller Reichtum für mich nicht mehr im Vordergrund, wenn ich an Erfolg denke.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für mich liegt mein Erfolg in meiner Kinderstube begründet, in meiner Erziehung. Meine Eltern wollten den Bauernhof besser weitergeben, als sie ihn selbst übernommen hatten, und haben sich selbst nichts gegönnt, um uns Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Weiters waren das Umfeld, in dem ich groß wurde, und der Kreis an Bekannten und Freunden, die mir über den Weg gelaufen sind oder mit denen ich stundenlang zusammensitzen, reden und Bier trinken konnte, für meine persönliche Entwicklung ausschlaggebend. Es war eine freundliche Fügung des Schicksals, die ich nicht zu 100 Prozent selbst bestimmen konnte. Man kann es Glück nennen. Meine Frau hat all meine Entscheidungen mitgetragen und ist mit mir gemeinsam diesen Weg gegangen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne allen Herausforderungen freudig. Ich würde sogar sagen, ich suche immer wieder neue Herausforderungen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich würde auf keinen Fall versuchen, das Rad neu zu erfinden. Trotzdem halte ich Originalität für eine ganz wesentliche Sache. Ich erachte es als notwendig, allem, was man macht, seinen persönlichen Stempel aufzudrücken.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Volksschullehrerin, Frau Anna Gogg, hat mich bestimmt besonders geprägt. Damals mußte ich jede Woche mindestens einmal länger in der Schule bleiben, warum, weiß ich heute gar nicht mehr. Frau Gogg allerdings nützte die Zeit zu einem kurzweiligen Förderunterricht. Ich habe sehr viel bei ihr gelernt und ihr deshalb sehr viel zu verdanken. Mit meiner Deutschprofessorin an der Höheren Bundeslehranstalt, Frau Mag. Elisabeth Sprintschnig, lag ich über alle fünf Jahre hinweg im „Clinch“. Wir waren ständig entgegengesetzter Meinung, doch sie ließ eine andere Meinung zu, wenn man in der Lage war, diese zu begründen. Bei der Matura erwartete ich nicht das Beste, doch als ich die mündliche Matura mit einem „Sehr gut“ bestand, erkannte ich, daß sie mir meine eigene Meinung nicht übel genommen hatte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da ich nicht alles selber machen kann, brauche ich Mitarbeiter, die am selben Strang ziehen und die Philosophie des Unternehmens mittragen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die endgültige Entscheidung wird immer von meinen Mitarbeitern getroffen, denn jeder neue Mitarbeiter muß ins Team passen. Auch werden mir von Mitarbeitern neue Mitarbeiter empfohlen. Diese Empfehlungen sind mir am liebsten, denn kein Mitarbeiter, der selbst hier arbeitet, würde mir jemanden empfehlen, von dem er weiß, daß er seine Aufgaben nicht gut erfüllt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Für ausschlaggebend halte ich das Betriebsklima. Geld ist kein Motivator, Geld ist lediglich ein Hygienefaktor. Ich gebe meinen Mitarbeitern das Gefühl, wichtig zu sein, und räume ihnen auch einen gewissen Gestaltungsspielraum ein, damit sie sich gerne mit der Firma identifizieren. Das spüren dann auch unsere Gäste.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der Standort in der Grazer Innenstadt ist eine besondere Stärke unseres Badmintoncenters. Wir haben hier einen Verein, der als einziger steirischer Verein in der Bundesliga spielt. Bei uns ist Badminton kein Nebenprodukt, sondern der Schwerpunkt, und das wissen auch unsere Kunden. Schließlich ist mein persönlicher Kontakt zu den Gästen eine besondere Stärke des Unternehmens.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit dem Mitbewerb herrscht gutes Einvernehmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Bei allem, was man macht, sollte man Freude verspüren und mit sich selbst zufrieden sein. Dann kann man auch sehr viel bewegen. Es gibt das Prinzip vom Glück des Tüchtigen, was bedeutet, daß man an seinem Glück auch selbst arbeiten muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit meinem Unternehmen gut über die Runden kommen, mir mein Haus leisten und meiner Familie ein schönes Leben bieten können. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, sodaß ich finanziell noch besser abgesichert bin, habe ich mein Ziel erreicht.