Zum Erfolg von Reinhold Lopatka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das, was ich mir vornehme, auch umsetzen zu können, meine gesteckten Ziele zu erreichen oder vielleicht sogar zu übertreffen. Als Beispiel nenne ich hier die Nationalratswahlen 2002, bei denen uns nur wenige das schließlich erzielte Ergebnis zutrauten. Auch bei den Landtagswahlen in der Steiermark im Jahr 2000 hielt man es kaum für möglich, daß die ÖVP um zehn Prozentpunkte zulegen könnte, und wir schafften es doch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich aufgrund dessen, was ich erreicht habe, als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz, Einsatzbereitschaft und auch Glück. Wenn man ein Ziel hat, so ist es wichtig, dieses konsequent zu verfolgen. In meinem Fall bedarf es dabei oft mehr der Transpiration als der Inspiration, eines entsprechenden Einsatzes und des notwendigen Quentchen Glücks. Wirklich erfolgreich kann aber nur der sein, der auch mit Mißerfolgen umzugehen weiß und Verantwortung für diese übernimmt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich würde sagen, ab der ersten Klasse Mittelschule. Ich war Schulsprecher und später sogar Landesschulsprecher.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Vor allem bei persönlichen Entscheidungen, bei denen es um den weiteren Lebensweg ging und die eine stetig wachsende Verantwortung nach sich zogen. Entscheidungen, von denen auch das Schicksal von Mitarbeitern abhängt, habe ich Woche für Woche zu fällen, und ich bin mir der damit zusammenhängenden Verantwortung sehr bewußt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich gibt es keine dominante Persönlichkeit, die mich nachhaltig geprägt hätte. Ich konnte natürlich von einzelnen Professoren, sowohl an der Mittelschule als auch an der Universität, einiges mitnehmen, und es gibt auch so manche Politikerpersönlichkeit, die mich beeinflußte, wie zum Beispiel der damalige Landeshauptmann Dr. Josef Krainer, der meinen Einstieg in die Politik ermöglichte und mich förderte, und jetzt auch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel. Vorbild im eigentlichen Sinne habe ich keines.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es stellt für mich eine große Anerkennung und Auszeichnung dar, daß ich dabei war, wenn wesentliche Entscheidungen getroffen wurden. Das sind nicht unbedingt die offiziellen Gremien, sondern Runden im kleinen Kreis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich sind meine Mitarbeiter für den Erfolg sehr wichtig. Die gute Zusammenarbeit im Team ist von großer Bedeutung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich habe noch nie jemanden eingestellt, mit dem ich nicht zuvor ein persönliches Gespräch geführt hatte. Zeugnisse und formale Kriterien sind nicht unwesentlich, entscheidend ist für mich jedoch der persönliche Eindruck, den mir jemand vermittelt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie durch eine sehr teamorientierte Arbeit. Ich habe keinen Mitarbeiter, mit dem ich nicht per Du bin. Wir arbeiten in einer ungezwungenen, kollegialen Atmosphäre.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß es nichts gibt, das Mitarbeiter an mich nicht herantragen. Ich erkenne ihre Wertschätzung auch daran, daß sogar Mitarbeiter, die uns aus welchen Gründen auch immer verlassen haben, danach noch Kontakt halten und beispielsweise zum Geburtstag gratulieren. Welche sind die Stärken Ihrer Partei? Unsere Stärke ist, daß wir ein klares Programm haben. Dr. Wolfgang Schüssel ist es zweifellos gelungen, zu vermitteln, wofür die ÖVP steht, nämlich für Reformen, Erneuerungen und eine gute Wirtschafts- und Finanzpolitik. Unsere Partei strahlt Verläßlichkeit und Kontinuität aus und steht klar und ohne Zwiespalt zu Europa. Wir richten uns strikt nach unseren Grundsätzen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es geht darum, unsere Marktanteile zu halten und möglichst auszubauen, und das bringt einfach Auseinandersetzung und Wettkampf mit sich. Wir befinden uns zweifellos in einem Wettbewerb.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben wird durch diesen Beruf, zumindest zehn Monate pro Jahr, doch sehr zurückgedrängt, wobei ich hoffe, daß eine Zeit kommen wird, in der ich mich auch wieder mehr der Familie widmen kann - auch wenn dies in der Politik als ein Schritt zurück gesehen werden könnte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Leistung und Einsatz sind für den Erfolg notwendig. Ich bin ein Verfechter des Wettbewerbes. Wichtig erscheinen mir auch solide Werte, auf denen man aufbauen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte für meine Partei weiterhin möglichst erfolgreich tätig sein.
Ihr Lebensmotto?
Das Unmögliche ermöglichen.