Zum Erfolg von Klaus Schafler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zu wissen, daß es ein Potential für Veränderungen gibt, um mit Offenheit und wacher Neugierde emotionalen Interessen nachgehen zu können. Schön ist es, wenn ich diesen Weg in Einklang mit meinem unmittelbaren Umfeld gehen kann, wenn meine Umgebung mit meinem Weg mitwächst. Alles in allem verbinde ich Erfolg auch mit dem Erreichen einer aktiven Zufriedenheit. Ich mag Wechselsituationen, springe beispielsweise zwischen Wien und der Oststeiermark hin und her und schöpfe grundsätzlich Energie aus Polaritäten, ebenso aus Menschen und aus Orten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meinem Sinne sehe ich mich als erfolgreich, auch wenn manche meinen Weg, der nicht geradlinig verlaufen ist, nicht nachvollziehen können. Mein Beruf hat aber eine umfassendere Bedeutung für mich, er bedeutet für mich viel mehr, als nur einer Arbeit nachzugehen, sondern auch das zu integrieren, was links und rechts des Weges liegt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr vielseitig interessiert und gehe nicht zwanghaft, sondern spielerisch an die Dinge heran, ich bin offen, interessiere mich für meine Mitmenschen und bin anderen Haltungen und Meinungen gegenüber tolerant. Auch wenn erst die Überschreitung von Grenzen richtig spannend ist, so habe ich doch gelernt, auf meinen Energiehaushalt zu achten, und gehe immer mehr mit Bewußtheit an Projekte, Themen und Menschen heran.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die besondere Atmosphäre, die anläßlich einer szenischen Ausstellung mit Skulpturen und Objekten der Künstlergruppe K.U.L.M. im MAK in Wien in Verbindung mit einem konzipierten Gastmahl für alle Beteiligten entstand, ließ mich ein tiefes Erfolgsgefühl empfinden. Ein Grund zur Freude war auch die Zusage für mein Arbeitsstipendium in New York. Zu den schönsten Momenten in meinem Leben zählt die Geburt meiner Tochter.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich arbeite gerne teamorientiert und denke nicht in Hierarchien. Wenn es um die Sache geht, wenn Inhalte in den Vordergrund gerückt werden, klappt die Zusammenarbeit bei Berücksichtigung unterschiedlicher Kompetenzen sehr gut, da ein gemeinsames Ziel verfolgt wird. Ohne Kooperationen und die Schaffung einer Teamkultur würde im Kunstbereich vieles nicht funktionieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mehr als Ausbildung zählen für mich Offenheit und die Bereitschaft, andere in der Kommunikation ernst zu nehmen. Eine Hauptkompetenz ist die Fähigkeit, aktiv zuzuhören und dann erst seine Meinung beizusteuern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Lob ist hier sehr wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Kunstbegriff ist ein weit gefaßter. Was mich interessiert, sind die gestaltbaren Zwischenräume und Schnittstellen von Themen der Kultur, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Mich interessiert, wo Kunst zum Beispiel die Wissenschaften berühren kann. Ich habe mich auf Rauminstallationen spezialisiert, hauptsächlich in den Medien Video und Fotografie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Kunstbereich finden sehr viele Veranstaltungen, Vernissagen und Diskussionsrunden an den Abenden statt, und auch mein eigenes künstlerisches Schaffen erfordert oft nächtelanges Durcharbeiten. Meine Partnerin toleriert mein Engagement, weil sie um die Bedeutung der künstlerischen Aktivität für mein Leben weiß. Wir haben im Laufe der Zeit einen Weg gefunden. Um die Betreuung unserer Tochter kümmern wir uns gemeinsam, da auch meine Partnerin voll im Berufsleben steht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate zur Abkehr von der oberflächlichen „Eventisierung“ unserer Zeit. Die Beschäftigung mit Philosophie, Literatur und anderen Künsten schärft das Denken, ermöglicht schöne Augenblicke und kann als gute Basis für ein reichhaltigeres Leben dienen. Ich halte es für wichtig, seine Energie auch dafür zu verwenden, den üblichen Weg eine Zeitlang zu verlassen und sich auf anderes einzulassen. Alles kann die Kunst nicht leisten, doch bietet sie wichtige Denkanstöße für die Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin gegenwärtig sehr zufrieden, doch mich leitet stets das Interesse am Neuen. Ziel meiner künstlerischen Arbeit wird weiterhin sein, neue Themen aufzugreifen und in einem gewissen Sinne die Öffentlichkeit zu verstören und so Formen und Möglichkeiten zur künstlerischen Aussage und Meinungsbildung zu entwickeln. Wichtig dabei ist, daß der Lustfaktor erhalten bleibt.