Zum Erfolg von Gabriele Schuster
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich meine Arbeit so gut mache, daß es andere Menschen auch sehen und anerkennen, fühle ich mich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube meine Arbeit sehr gut zu machen und erhalte auch die entsprechende Anerkennung, daher sehe ich mich als erfolgreich. Außerdem fühle ich mich in der Firma sehr wohl, und mein Beruf macht mir Spaß. Auch das ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Außerdem kommt das Wort Beruf von Berufung, und ich erkenne in meiner Arbeit eine gewisse Berufung. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein wißbegieriger und neugieriger Mensch, der immer alles ganz genau wissen will und nicht locker läßt. Im Beruf wie im Privatleben versuche ich den optimalen Weg von A nach B zu gehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich analysiere das Problem und stelle mir die Frage, wie die Lösung aussehen soll und wie ich am besten dort hinkomme. Erst wenn ich einen Plan habe, kann ich zu arbeiten beginnen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein. Als ich irgendwann vor einer schwierigen Teilprüfung stand, fragte ich Herrn Friedrich: Glauben Sie, ich schaffe es? Er antwortete: Gibt es etwas in Ihrem Leben, das Sie sich vorgenommen und nicht geschafft haben? Ich mußte verneinen. Ich gehe mit einem gesunden Selbstbewußtsein durchs Leben, Nachteile aufgrund meines Geschlechtes habe ich keine erfahren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Rückblickend kann ich sagen, daß sich mit der erfolgreich abgelegten Prüfung auch ein persönliches Erfolgsgefühl eingestellt hat. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Da gibt es mehrere Personen. Zu Beginn meines Berufsweges war es sicherlich mein früherer Chef Herr Josef Rohr, dem ich sehr zu Dank verpflichtet bin. Er stellte gewisse Anforderungen an seine Buchhalter, brachte uns aber auf seine hinterfragende Art die Immobilien- und Verwaltungsbranche von Grund auf nahe. Er hat mich immer wieder motiviert, und durch ihn habe ich sehr viel gelernt. Und dann war mein Mann Ernst der, dem ich sehr sehr viel verdanke. Er steht zu mir, hält mir den Rücken frei, gibt mir die nötige Sicherheit und war auch bei manchen Lebensentscheidungen der einzige, auf den ich gehört habe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Erteilung der Prokura und das Vertrauen, das die Geschäftsführung von Otto Friedrich & Partner damit in mich setzte, waren sicher die bisher schönste Anerkennung. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Gesetzgebung ist in manchen Bereichen etwas realitätsfremd. Auch diese extreme Sozialpolitik, die uns noch aus der Nachkriegszeit nachhängt, ist für unsere Branche ein Problem. Wohnungen sollen in einem 1A-Zustand und bestens ausgestattet sein, dürfen aber fast nichts kosten. Wien ist beim Wohnen im europäischen Vergleich noch immer eine der billigsten Städte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein Team, das gemeinsam für Erfolg oder Mißerfolg verantwortlich ist. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Kompetenz, optimale Beratung und hohe Kundenzufriedenheit zeichnen uns aus. Das Unternehmen verfügt über 45 Jahre Erfahrung im Bereich Verwaltung, Verkauf und Verwertung von Liegenschaften. Dieses effektive Wissen ist das Fundament für unseren Erfolg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich beruflich doch stark engagiert bin, nimmt mir eine Haushälterin die meisten Arbeiten zuhause ab. Auch meine Tochter ist schon recht selbständig, sodaß ich mich eigentlich nicht beklagen kann. Das Zusammenspiel von Beruf und Privatleben funktioniert sehr gut. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mach deine Arbeit so gut wie du kannst. Private Probleme haben im Beruf nichts zu suchen, die sollte man beim Betreten des Büros ablegen. Sonst fehlt die Konzentration, um die volle Leistung zu erbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Demnächst möchte ich die Sachverständigenprüfung ablegen. Das habe ich mir schon seit einiger Zeit vorgenommen, jedoch aus Zeitgründen bisher nicht geschafft. Danach ist es mein Ziel, ein Blockhaus in Stubenberg am See zu bauen und dort mit meinem Laptop mit Blick auf den See Gutachten zu schreiben.