Zum Erfolg von Günther Henrique Schiesser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich unseren Kunden ein gutes Produkt anbieten kann und dafür auch entsprechend honoriert werde, wenn das Unternehmen dadurch einen guten Namen hat, dann ist das ein Erfolg. Selbstverständlich gehört zum Erfolg auch die Erfüllung in der Familie, die für mich an erster Stelle steht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erstens war die Tatsache, daß ich mich mit unserem Produkt vollkommen identifizieren kann und den Kork schon von Kindesbeinen an wirklich liebe, ausschlaggebend, und zweitens spielte der Entschluß, mit der Produktion von synthetischen Korken zu beginnen, ohne Zweifel ebenfalls eine große Rolle bei unserem Erfolg. Wir sind heute auf dem Gebiet der synthetischen Korken Marktführer in Österreich.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich fühlte ich mich 2002, als mein Konzept, das ich im Jahr 2000 entwickelt hatte, aufging. Ein Erfolgserlebnis war es auch, daß ich zum Geschäftsführer aufstieg und alle meine Kollegen mich dabei unterstützten. Es ist ja nicht vollkommen selbstverständlich, daß man keine Schwierigkeiten hat, wenn man vom Freund zum Vorgesetzten wird.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, die Firma Prosynth zu gründen, war zweifellos richtig und wurde von Erfolg gekrönt - der Entschluß, die Geschäftsführung zu übernehmen, war ebenfalls erfolgreich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ganz sicher mein Vater, der meinen Weg von Anfang an förderte und unterstütze. Er war mir Vorbild und Mentor gleichzeitig. Weiters prägte mich meine Frau, ohne deren Unterstützung ich die Entscheidung im Jahr 2000 sicher nicht so leicht getroffen hätte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist einfach unmöglich, einen vollkommen problemlosen Kork auf den Markt zu bringen. Ein bis zwei Prozent der Flaschen weisen Probleme auf, alle anderen Zahlen, die diesbezüglich kolportiert werden, sind übrigens frei erfunden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne gut ausgebildete Mitarbeiter gibt es keinen Erfolg, weshalb ich sehr großen Wert auf fachliche Kompetenz lege.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Unsere Mitarbeiter müssen neben der Qualifikation, die ich voraussetze, verläßlich und loyal sein. Sie werden übrigens in Portugal eingeschult.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Erstens mache ich kein Hehl aus unseren Geschäftszahlen, unsere Mitarbeiter werden über alle Erfolge und Mißerfolge genau informiert, so daß es ihnen leichter fällt, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und es uns allen gelingt, uns gegenseitig zu motivieren. Zweitens machen wir alle zwei Jahre einen Kurzausflug in ein angrenzendes Land, wo nicht nur über das Geschäft gesprochen, sondern ein ganz privater Austausch gepflegt wird.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, als Freund und Respektsperson zugleich.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind Qualität und Flexibilität. Die Winzer erwarten heute, sehr rasch bedient zu werden, und wir haben das größte Lager in Österreich. Außerdem sind wir eher im unteren Preissegment angesiedelt, obwohl wir eine höhere Qualität anbieten als so mancher Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann Beruf und Privatleben gut vereinbaren, denn ich halte mir die Wochenenden frei, die ich ganz der Familie widme.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Bis 2010 möchten wir unseren Umsatz im Naturkorksegment verdoppeln und als erster Korkenveredelungsbetrieb in Europa gleichzeitig mit der BRC- und der HACCP-Zertifizierung ausgestattet sein.