Zum Erfolg von Helmut Lorenz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beginnt für mich im kleinen, indem ich Freude erlebe. Wenn ich ein zufriedenes, ausgeglichenes Leben führe, stellt sich der berufliche Erfolg automatisch ein - auch weil ich mich dann voll und ganz auf diesen konzentrieren kann. Meine gesunden Kinder machen mich ebenfalls stolz und zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz und Beharrlichkeit zählen für mich zu den Faktoren, die notwendig sind, um Erfolg zu erzielen. Mein Umfeld muß wissen, woran es ist, und ich muß selbst von dem Produkt, das ich verkaufe, überzeugt sein. Bei meinen bisherigen beruflichen Tätigkeiten hatte ich immer einen Blick für die Bedürfnisse des Kunden - auch heute noch. Sollte ein Kunde einmal nicht zufrieden sein, so kredenze ich ein Stamperl als Wiedergutmachung, und das Problem ist aus der Welt. Zu meinem eigenen Wohlbefinden hat beigetragen, daß ich mein Gewicht drastisch reduziert und das Rauchen aufgegeben habe. Seither war ich nicht mehr krank. Mein positives Denken - ich sende positive Gedanken aus, die zu mir zurückkommen - hat schon vieles bewirkt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Der letzte Winter war besonders lang, sodaß ich jetzt mit Einbußen zu kämpfen habe. Bei den alltäglichen Problemen habe ich gelernt, zu improvisieren und ruhig zu bleiben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, meine Großmutter mütterlicherseits hat mich sehr geprägt. Sie war Zeichenprofessorin und eine starke Persönlichkeit und mußte ihr Leben alleine mit den Kindern meistern, nachdem mein Großvater, der Widerstandskämpfer Karl Burian, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hingerichtet worden war. Trotz großer körperlicher Schmerzen war sie lebensfroh und ist als zufriedener und gottgläubiger Mensch 98 Jahre alt geworden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich bin der Meinung, daß alle Schwierigkeiten gelöst werden können - allein der Wille muß vorhanden sein. Wichtig ist, ein guter Zuhörer zu sein.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bemühe mich sehr, meine Partnerin stets zu unterstützen. Mithilfe bei der Hausarbeit ist für mich selbstverständlich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres und Freundlichkeit. Bei der Auswahl meiner Mitarbeiter folge ich meinem Gefühl. Das sichere Auftreten meiner zuletzt eingestellten Kraft freut mich, inzwischen wird sie schon vielseitig eingesetzt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, mit gutem Beispiel voranzugehen und bin meinen Mitarbeitern gegenüber auch ehrlich. Ich beschäftige erstklassiges Personal, es ist äußerst freundlich und versteht es, auf die Gäste zuzugehen und sie gut zu beraten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche ist schwierig, wobei ich es für problematisch halte, daß man einerseits vom Staat ermutigt wird, sich selbständig zu machen, andererseits dann völlig alleine gelassen wird und kein Sicherheitsnetz mehr hinter sich hat. Einen guten Steuerberater zu finden ist auch ein schwieriges Unterfangen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich kontinuierlich weiter, indem ich mich mit Fachlektüre beschäftige und Kochbücher studiere. Daraus hole ich mir die Ideen, die ich vorweg selbst ausprobiere, und dann entscheide, ob sie für mich vorteilhaft sind.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate, ein vernünftiges, ausgeglichenes Leben zu führen und sich von Anfang an um seine Pensionsvorsorge zu kümmern. Der gewählte Beruf sollte Spaß machen, auch sollte man sich seine Lebens- und Finanzplanung reiflich überlegen. Eine Familie kann heute nur mehr erhalten werden, wenn beide Partner arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin meine Ideen verwirklichen, denn eine Idee ist nur dann gut, wenn man sie verwirklicht. Ich hatte das Glück, daß alle meine Wünsche eingetroffen sind. Ich träume von einem Reiterhotel, um wieder meinem Titel „Trapper“ gerecht zu werden - schon meinen Kindern konnte ich das Überleben in freier Natur vermitteln.