Zum Erfolg von Christine Dvorak
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutete für mich konkret, daß ich von meinen Kunden weiterempfohlen wurde und eigentlich kaum je Kunden verlor. Erfolg ist für mich auch die hohe Kontinuität, Verbindlichkeit und Stabilität in den Kundenbeziehungen. Meine Arbeit setzt selbstverständlich ein großes Vertrauensverhältnis voraus und bewegt sich auf einer sehr menschlichen Ebene. Den Erfolg messe ich auch daran, daß meine Auftragslage stetig im Wachsen ist. Erfolgreich fühle ich mich, wenn ich Freude an der Arbeit habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich kann doch sagen, daß ich meine beruflichen Ziele erreichen konnte, ohne daß ich dies rein wirtschaftlich sehen würde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich konnte die Gelegenheiten, die sich mir im Laufe meines Lebens boten, entsprechend nutzen. Am Beginn meiner Laufbahn war ich sicher eher bescheiden, oft investierte ich viel Arbeit, ohne irgendwie auf die Finanzen zu schauen. Erst mit der Zeit gelang es mir, diesen Erfolg auch monetär umzusetzen. Besonders wichtig war und ist natürlich auch meine Fähigkeit, mit Menschen gut umzugehen. Ich bin zuverlässig und nehme die Dinge ernst. Wichtig war sicher auch die Entwicklung einer gewissen Gelassenheit ohne den Zwang, um jeden Preis einen Auftrag akquirieren zu müssen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Bei manchen Kunden war es zu Beginn durchaus ein Thema, weil man mich fragte, ob ich glauben würde, daß ich als Frau die Richtige wäre, um bestimmte Probleme zu lösen. Als Schwierigkeit erlebte ich mein Frausein allerdings nicht, eher im Gegenteil. Wenn ein Kunde sich dazu entschließt, mit einer Frau zusammenzuarbeiten, dann ist es oft auch eine bewußte Öffnung mit einem bestimmten Impuls.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Arbeit machte mir von Anfang an große Freude, schon vom ersten Termin an empfand ich sie als lustvoll, spannend und interessant. Meine rhetorische Begabung war mir sicher auch von Anfang an sehr hilfreich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Trainer beim ersten Gruppendynamikseminar, der später auch mein Partner in der Firma wurde, war für mich sicher von prägender Bedeutung, er begleitete mich bei meinen ersten Arbeitsschritten und ermutigte mich in der Folge auch sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Rückmeldungen der Teilnehmer meiner Seminare sind natürlich eine sehr authentische Form der Anerkennung. Auch wenn mich einige Zeit lang die Einkommensmöglichkeiten beeindruckten, waren diese nie eine ausreichende Motivation für meine Arbeit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wenn man als Berater in eine Firma kommt, dauert es manchmal lange, bis man die internen Machtspiele und Differenzen ausreichend durchschauen kann, die für Außenstehende zumeist eine Blackbox bleiben. Dies hat ja nicht unbedingt etwas mit dem objektiven Inhalt der Aufgabe oder dem Angebot zu tun. Zuweilen kann dies aber durchaus auch ein Vorteil sein, da man sich von außen eher traut, etwas blauäugige Fragen zu stellen, die von einem Mitarbeiter einfach nicht mehr kommen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ehrlich gesagt habe ich kaum Zeit, mich um die Konkurrenz zu kümmern. Ich mache meine Arbeit so gut wie möglich, ohne mich mit Vergleichen aufzuhalten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Oft ist es nicht leicht, doch da ich alleine lebe, kann ich mir mein Leben leichter einteilen. Während der Hauptsaison (Mitte September bis Mitte Dezember und Mitte Jänner bis Mitte Juni) bin ich sehr viel unterwegs, doch bemühe ich mich, mir wenigstens die Wochenenden frei zu halten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? In letzter Zeit kam ich nicht mehr sehr viel dazu, aber früher waren es gut und gern zehn bis 15 Tage pro Jahr, die ich für Seminare und andere Fortbildungsmaßnahmen verwendete.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mir meine Unabhängigkeit bewahren und mit den Früchten meiner Arbeit ein gutes Auskommen finden. Es ist mir wichtig, daß mir meine Arbeit Freude macht.