Zum Erfolg von Manfred Lehr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, mein Unternehmen weiterzuentwickeln und schnell zu reagieren. Die Menschen und die Familie, die hinter dem Unternehmen stehen, ermöglichen erst meinen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wobei mein Erfolg sich nur durch die Unterstützung der ganzen Crew erreichen läßt. Meine Frau arbeitet mit ihrem Wissen und ihrer Ausbildung auch tatkräftig im Betrieb mit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Bereits als Kind war ich mit dem Betrieb vertraut und erkannte die Faktoren, die meine Eltern erfolgreich werden ließen. Auf dieser Basis aufzubauen habe ich in der Folge als meine Aufgabe angesehen. Die Entwicklung hin zum Vertrieb mehrerer Automarken wurde anfangs belächelt, doch der wirtschaftliche Erfolg gibt uns mittlerweile recht. Das persönliche Engagement dem Kunden gegenüber ist der Garant für dessen Zufriedenheit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Aufgrund der Schnellebigkeit von Informationen muß man das herausfiltern, was im täglichen Geschäft von Relevanz ist. Des weiteren empfinde ich mich vermehrt als Konfliktmanager. Ich schiebe die Dinge aber nicht auf, sondern versuche, diese sofort zu erledigen und auch sofort Entscheidungen zu treffen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meines Erachtens ist der Mittelweg der beste Weg, sowohl für den Kunden als auch für das Unternehmen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich mein Vater, der das Unternehmen bereits auf eine solide Basis gestellt hat. Somit hat sich für mich nie die Frage gestellt, welchen Weg ich einmal einschlagen werde, da dieser klar vorgezeichnet war. Seit all den Jahren steht mir meine Frau zur Seite und ist mir eine große Stütze.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Jahr 2004 wurden wir von unseren Kunden zum besten Ford-Händler Österreichs gewählt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Wettbewerbsdruck in der Branche ist enorm. Es ist eine tägliche Herausforderung, das Unternehmen gut zu führen. Vor 15 Jahren, als ich begonnen habe, war die Kalkulation nicht so knapp, und daher frage ich mich schon, ob Klein- und Mittelbetriebe auch in Zukunft bestehen können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter mit einer fundierten Ausbildung transportieren die Philosophie der Firma nach außen und machen den Erfolg erst möglich. Der qualifizierte Kundendienst ist notwendig, um unsere Kunden als Stammkunden zu behalten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bin stolz, fast keine Fluktuation zu haben. Im Betrieb herrscht innere Ruhe, wir sind ein junges Team und bilden auch Lehrlinge aus. Hauptaugenmerk legen wir auf den persönlichen Eindruck. Nach ein, zwei Monaten Testphase stellt sich dann heraus, ob der Mitarbeiter ins Team paßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Frau hat eine Ausbildung als Mediatorin sowie Lebens- und Sozialberaterin und ist für diesen Bereich innerhalb der Firma zuständig. Ich selbst habe daran gearbeitet, den ehemals autoritären Führungsstil zu lockern und so den Mitarbeitern Selbständigkeit und unternehmerisches Denken zuzugestehen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein langsam gewachsenes Unternehmen auf soliden Beinen. Der Bekanntheitsgrad reicht bis in den Wiener Bereich, und ich bin stolz, wenn Wiener Kunden sogar 80 Kilometer fahren, um ihr Service durchführen zu lassen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Horn selbst sind fast alle Automarken vertreten, und bislang hat jeder sein eigenes Süppchen gekocht. Vor sechs Jahren holte ich die Kollegen an einen Tisch, wir riefen die Autostadt Horn erfolgreich ins Leben und veranstalten zweimal jährlich die Horner Automesse.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beides geht nahtlos ineinander über, und meine Frau und ich müssen uns bemühen, Zeit für unser Privatleben zu finden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich verstärkt Weiterbildung betrieben, was in den letzten Jahren etwas abgenommen hat. In naher Zukunft möchte ich das Studium der Rechtswissenschaften absolvieren und mich sprachlich fortbilden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß die Jugend ihren persönlichen Weg gehen lassen. Die Persönlichkeitsentwicklung leidet unter allzu vielen Vorgaben, und man wird dann unsicher, wenn man Entscheidungen zu treffen hat. Dazu gehört auch das rechtzeitige Abtreten der älteren Generation, um den natürlichen Lauf am Leben zu halten. Ferner rate ich, auswärts Erfahrungen zu sammeln, was meiner Meinung nach sinnvoller als jahrelanger Schulbesuch sein kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Mitarbeiter dahingehend zu motivieren und zu jenem unternehmerischen Denken zu führen, daß es theoretisch möglich wäre, auch ohne meine Anwesenheit den Fortbestand des Autohauses zu gewährleisten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.