Zum Erfolg von Karl Donabauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg? Erfolg bedeutet, Ziele umsetzen zu können und dafür Zustimmung und gesellschaftspolitische Anerkennung zu erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf in meinem Leben Dutzende Entscheidungen, die zum Teil gut und zum Teil schlecht ausgingen. Man setzt ständig Handlungen, von denen man nicht weiß, wie sie ausgehen; das kann man meist erst im Nachhinein feststellen. Ich tat nichts, um in der Politik Karriere zu machen, sondern das, was mein Anliegen und Bedürfnis war.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich treffe erstens klare Entscheidungen und zum zweiten gehe ich auf Menschen zu, weil ich sie mag, auch wenn sie mich manchmal enttäuschen. Was ist für Erfolg hinderlich? Eigennütziges Denken, Zaghaftigkeit, Entscheidungsschwäche, Neid und Arroganz hemmen Menschen auf dem Erfolgsweg.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Als Kraftquelle hat das private Umfeld enormen Einfluß. Mein Privatleben muß im Takt bleiben; ich kann mich nicht ständig in Disharmonie bewegen, sonst würde ich trübsinnig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz entscheidende. Man muß die Fähigkeit haben, das gesellschaftliche Umfeld zu begreifen und die Wirkungen für das eigene Vorwärtskommen einzuplanen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich benötige wenig Zeit für Entscheidungen, obwohl ich analytisch vorgehe. Ich habe mich darauf trainiert, das Wesentlichste eines Themas zu begreifen und stelle mir vor, was passiert, wenn ich so oder so entscheide. Letztlich bleiben zwei Möglichkeiten übrig, ich entscheide dann sehr schnell und trage dafür auch die Konsequenzen, ohne einer Entscheidung nachzujammern, da ich meine Kraft dazu brauche, vorwärts zu kommen. Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Ich mußte mich an einem gewissen Punkt entscheiden, ob ich den steinigen Weg in der Politik weitergehen möchte, auf dem eine Umkehr kaum möglich ist. Wenn man auf den Berg geht, muß man auch den Gipfel erreichen. Ich bekam auch Angebote aus anderen Bereichen, beispielsweise aus der Wirtschaft. Das, was man macht, muß man aber ganz machen und darf nicht nachdenken, was man hätte anders machen können.Gibt es jemanden, der Ihren Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern - das wurde mir erst im Nachhinein bewußt -, weil sie pflichtbewußt, ehrlich und bescheiden waren, im politischen Bereich Konrad Adenauer, John F. Kennedy und Helmut Kohl, obwohl ich zuletzt nicht verstand, wie er mit seinen Problemen umging. Welche Anerkennung haben Sie erfahren? Mit dem Phänomen Anerkennung muß man richtig umgehen, man muß unterscheiden lernen, ob sie ehrlich oder zweckorientiert ist. Wird Anerkennung zum Lebenszweck, ist man entweder traumatisiert, weil man zu wenig bekommt, oder man wird überheblich. Die schönste Anerkennung ist jene, die einem spontan zuteil wird, die man nicht erwartet. Ich mag Streicheleinheiten, bin aber kein Mensch zum Streicheln. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zuerst nach dem ersten Eindruck. Ich habe rasch das Gefühl, ob ich mit jemandem zusammenarbeiten kann und vice versa. Wenn hier nicht sofort eine bestimmte Chemie herrscht, geht es nicht. In zweiter Linie nach Intelligenz, Engagement und Erfahrung, die man aber nicht in jedem Bereich einfordern kann, weil sonst junge Menschen nie eine Chance bekämen. Ich lege großen Wert auf Loyalität, Bekleidung, ein gepflegtes Äußeres, Offenheit und Freundlichkeit.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Motivation ist immer nötig. Ich motiviere nach dem Motto die Sonne ist für alle geschaffen, nicht nur für einen, indem ich meine Mitarbeiter am persönlichen Erfolg teilhaben lasse. Engagementbezogene Entlohnung gehört ebenso dazu, wie Ausbildungsmöglichkeiten, damit die Menschen um mich auch am Entwicklungsprozeß teilhaben können.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Zu wenig, da ich mit wachsender Lebensweisheit einen noch größeren Bildungshunger bekomme. Heute bleiben mir weniger als fünf Prozent meiner Zeit für Fortbildung; um den laufenden Veränderungen folgen zu können, sind aber mindestens fünf Prozent nötig.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Um erfolgreich zu sein, braucht man auch ein gewisses Maß an Lebensdisziplin, die Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu respektieren und damit umgehen zu können. Man braucht im Leben wertbezogene Orientierung und heiße Beständigkeit. Wer laufend nur nach dem Besten sucht und ihm nachläuft, verliert oft alles. Überlege, was Du sagst und das, was Du sagst, sag klar!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein privates Ziel ist ein harmonisches, soziales Umfeld, darüber hinaus ist es mein Ziel, im wirtschaftlichen und politischen Bereich einen Weg zu gehen, auf dem ich nicht nur Staub aufwirble, sondern auch Spuren hinterlasse.
Ihr Lebensmotto?
Ich kann im Leben nicht immer der Beste sein, muß aber stets zu den Besten gehören.