Zum Erfolg von Alexander Siegl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mit dem Erreichten bin ich zufrieden, weil ich meine Arbeitszeit selbst einteilen kann. Eigentlich bin ich am Ziel meiner beruflichen Vorstellungen angelangt, wobei ich mich aber nicht zurücklehne, denn meine latente Neugierde spornt mich zu weiteren Erfolgen an. Es ändern sich nicht nur die chirurgischen Techniken, sondern auch die Anforderungen der Patienten, welche anders sind, als noch vor einigen Jahren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich beendete meine Facharztausbildung so jung, wie kaum ein anderer Mediziner in Österreich. Wichtig ist mir, individuell auf Patientenwünsche einzugehen und mein Handwerk meisterhaft zu verstehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lebe nicht in den Tag hinein, sondern plane und gestalte meine Zeit mit Umsicht. Je nach Art eines Problems achte ich darauf, meine Situation nach einer Weile wieder an die Gegebenheiten anzupassen. Manchmal ist in der Folge eine Neustrukturierung notwendig. Im Grunde gibt es für mich ein oberstes Ziel, die Wege dorthin sind flexibel.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein konkretes Vorbild hatte ich nicht, auch wenn es Menschen in meinem Umfeld gab, die mich dazu motivierten, bestimmte Fähigkeiten zu entwickeln. In meiner Familie sind hauptsächlich Juristen und Techniker vertreten, ich bin der erste Mediziner, und insofern konnte mir in der Familie keiner den beruflichen Weg ebnen. Alles, was ich mir aufgebaut habe, habe ich aus eigener Kraft erreicht.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, es ist die Mischung aus Beidem. Imitation ist die Basis der beruflichen Tätigkeit, darunter verstehe ich die operativen Abläufe, die notwendig sind, um ein solides Ergebnis erzielen zu können. Als Originalität bezeichne ich jene Fähigkeiten, die es ermöglichen auf individuelle Wünsche der Patienten eingehen zu können, was aber nur gelingen kann, wenn auf tiefes Spezialwissen zurückgegriffen werden kann.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Chirurgie ist ein Handwerk, das auf Erfahrungswerten beruht. Ich legte stets Wert auf den Erwerb von vielschichtigen Erfahrungen, und gerade im Spitalsbetrieb lernte ich aufgrund der Bandbreite von Operationen vieles, das man im bloßen Praxisbetrieb nicht kennenlernt. Seit dem Jahre 2010 richte ich im Rahmen meiner Tätigkeit mein Augenmerk primär auf den Kopf- und Halsbereich. Ich kümmere mich sehr umsichtig um meine Patienten. Der persönliche Kontakt ist mir gerade vor einer Operation und in der Zeit nach einem Eingriff besonders wichtig. Vorstellungen, Gefühle, Empfindungen und das Selbstbild des Patienten in mein persönliches Bild zu integrieren, sind für mich von höchster Bedeutung.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Der Konkurrenzkampf wurde in den letzten Jahren härter, da immer mehr Facharztpraxen für plastische Chirurgie eröffneten. Zufriedene Patienten sind mir sehr wichtig, denn diese stellen die Basis für erfolgreiche Mundpropaganda dar. Auch mediale Präsenz, im Speziellen digitale Präsenz, wie z.B. Internetauftritte bekommen einen höheren Stellenwert. Bedauerlicherweise kommt es vermehrt vor, dass die Leistungen nur über den Preis verkauft werden. Billigangebote im medizinischen Bereich sind sehr riskant, da immer an Qualität und Standards gespart wird. Und gerade in der Medizin sind diese von größter Wichtigkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher hatte meine berufliche Entwicklung Priorität. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das aber soweit normalisiert, dass man von einem ausgewogenen Verhältnis sprechen kann.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Laut Gesetz sind wir zur Fortbildung verpflichtet. Bei der Auswahl von Fortbildungsveranstaltungen Kongressen achte ich bewusst darauf, nur jene zu besuchen, welche tatsächlich mein Spezialgebiet betreffen. Als Selbständiger sollte man darauf achten, eine Balance zwischen beruflichem Alltag und externer Fortbildung (Teilnahme an Kongressen) zu finden. Auch das Studium von Fachliteratur ist ein nicht unwesentlicher Beitrag, um die eigenen Fachkenntnisse am aktuellen Stand zu halten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meinem jüngeren Bruder stand ich während seines Medizinstudiums, als neun Jahre älterer Coach gerne zu Seite. Inzwischen ist er bereits Facharzt für Orthopädie. Ich glaube, dass der Beruf dem eigenen Naturell im Allgemeinen entsprechen soll. Je früher ich weiß, was ich will, desto optimaler kann ich auf die Erfüllung meiner Berufswünsche hinarbeiten. Wer schon während der Ausbildung Praxiserfahrungen auf seinem Fachgebiet sammeln konnte, punktet in einem Bewerbungsgespräch auf jeden Fall. Zeit unnütz verstreichen zu lassen, finde ich schade. Wer den Ernst der Sache früh erkennt, kommt heutzutage einfach besser voran und hat mehr Chancen, einmal zu erreichen, was er sich vorgenommen hat. Hartnäckigkeit und Ausdauer in der Zielverfolgung sind ratsam, denn der Weg zum Ziel verlängert sich ohnehin meist ungewollt von selbst. Eine Karriere in meinem Metier ist nur dann möglich, wenn Genauigkeit eine Selbstverständlichkeit ist. Ausgeprägtes Konzentrationsvermögen und sogenannte Detailverliebtheit gehören ebenso dazu. Strukturierte Vorgangsweisen bei den operativen Vorgängen zeichnen den Plastischen Chirurgen aus.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin an einem guten Verlauf meines Ordinationsbetriebes interessiert. Es liegt mir sehr viel daran, dass ich mein Leben auf allen Linien selbst gestalten kann. Das betrifft die Arbeitszeitenregelung, Fortbildungsvorhaben und auch mein Privatleben.