Zum Erfolg von Heinz Kuderna
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein ganz persönlicher Erfolg ist mit der gesundheitlichen Wiederherstellung der Patienten verbunden. Die Wege dorthin können unterschiedlich verlaufen, sie sind abhängig von der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen und der davon abhängigen Vorgangsweise. Ein positiver Heilungsverlauf bestätigt die gesetzten Schritte und löst in mir ein Gefühl der Dankbarkeit aus, unabhängig von der Reaktion der Patienten. Das bedeutet für mich einen Aspekt des Erfolges, ein anderer ist der Karriereweg. Wenn man Führungsaufgaben übernehmen darf, - in meinem Fall mit der Leitung des größten österreichischen Unfallkrankenhauses betraut wird -, dann tun sich viele Erfolgsmöglichkeiten auf. Ich bemühte mich stets, junge Talente zu erkennen und diese zu fördern. Waren solche Bemühungen von Erfolg gekrönt, dann konnte ich mit Freude meinen Beitrag erkennen. Es gibt auch noch weitere Aspekte von Erfolg, doch die genannten erscheinen mir heraushebenswert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Berufsweg bestätigt den Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Vater gab mir eine offene Weltanschauung und soziale Kompetenz mit auf den Weg. An meinem ersten Arbeitsplatz am Krankenhaus Vöcklabruck lernte ich, Verantwortung zu übernehmen, und dort formte sich auch mein Selbstbewußtsein. Glücklicherweise hatte ich bedeutende, hervorragende Lehrmeister, die mir den Freiraum für meine persönliche Entwicklung gaben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist wichtig, die eigenen Stärken zu kennen, um den Herausforderungen gelassen und positiv begegnen zu können. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte das Glück, einigen bemerkenswerten Menschen zu begegnen. Geprägt wurde ich besonders vom Allgemeinchirurgen Dr. Alfred Köller und den beiden Unfallchirurgen Prof. Dr. Lorenz Böhler und Prof. Dr. Jörg Böhler. Gerne denke ich auch an den ehemaligen Ordinarius der Internen Universitätsklinik Wien, Herrn Prof. Dr. Lauda. Er verstand es, den Studenten die Medizin spannend wie ein Kriminalroman unter Einbeziehung der Patientenpersönlichkeit nahezubringen. Er bewirkte in mir das Bemühen, den Menschen ganzheitlich zu erfassen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfuhr Wertschätzung auf vielfältige Weise.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich wirke auf mein Umfeld vertrauenswürdig und nicht abgehoben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dieses Thema bereitete mir lange Zeit ein Problem, bis mir bewußt wurde, wie rasch meine Kinder heranwuchsen, und wie wenig Zeit ich für die Familie erübrigte. Ich nahm mir dann von einem Tag auf den anderen die notwendige Zeit. Interessanterweise litt die berufliche Karriere dadurch keineswegs. Ein ausgeglichenes Privatleben wirkt sich jedenfalls positiv auf das Berufsleben aus. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man eine Tätigkeit mit Freude ausübt, sind die Chancen, erfolgreich zu werden, recht groß. Jedenfalls kann man daraus Lebensfreude beziehen, die im Zusammenhang mit der Erkenntnis der Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz steht. Eine Tätigkeit, die man selbst nicht als sinnvoll betrachtet, sollte nicht über einen längeren Zeitraum ausgeübt werden. Die größte Freude empfinde ich, wenn mein Tun anderen hilft. Auch sollte berücksichtigt werden, daß Karriere häufig mit äußeren Zwängen in Verbindung steht und den persönlichen Freiraum einschränkt - Ideale sollten jedoch nicht der Karriere geopfert werden.