Zum Erfolg von Heinz Filar
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist lebenswichtig. Erfolg im Beruf braucht man, um Spaß an der Arbeit zu haben und weitere Ziele erreichen zu können. Man muß sich ständig realistische und erreichbare Ziele stecken und danach trachten, sie im Team zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ansonsten würde ich nicht diese Position in diesem Haus einnehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Engagement und mein Talent, die Visionen der Regisseure und Bühnenbildner umzusetzen, waren wesentliche Faktoren für meinen Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich wurde schon nach rund neun Jahren Tätigkeit im Burgtheater zum Vorarbeiter befördert und fühlte mich bereits damals als erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Auf das Burgtheater bezogen, war dies sicherlich mein Vorgänger, von dem ich sehr viel lernen konnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn mich meine Mitarbeiter als einen der ihren betrachten, empfinde ich das als Anerkennung. Darüber hinaus erfahre ich Wertschätzung vom Direktor, den Regisseuren und den Bühnenbildnern, die ich auch an meine Mitarbeiter weiter gebe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt am Theater grundsätzlich kein Problem, das nicht lösbar wäre, wenn das entsprechende Geld zu Verfügung stehen würde.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als erfahrener Theatermann geschätzt zu werden, der mit sozialer Kompetenz ausgestattet ist und sehr kollegial agiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten in Teams, wobei es wöchentliche Gespräche mit der Teamgruppenleitung gibt. Es stellt sich immer wieder heraus, daß das Ergebnis umso besser und erfolgreicher ausfällt, je intensiver man die Mitarbeiter in das Projekt mit einbezieht. Ich sehe mich daher in einer ähnlichen Rolle wie ein Fußballtrainer.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die jeweilige Berufserfahrung ist ein erstes Kriterium, ein zweites ist mein Eindruck, den ich in einem persönlichen Gespräch gewinnen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es sollte jeder Mitarbeiter Spaß an der Arbeit haben, und es liegt auch an mir, dafür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. So gebe ich Anerkennung für unsere Arbeit eins zu eins weiter und spare nicht mit Lob, wenn es gerechtfertigt ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe mir angewöhnt, das Haus erst nach der Abendvorstellung und nach einem anschließenden Imbiß in der Kantine zu verlassen, wobei ich meist ab neun Uhr früh anwesend bin. Die Wochenenden gehören aber ganz meiner Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Jetzt, mit 59 Jahren ist der Zeitaufwand für Fortbildung etwas weniger geworden, früher verwendete ich rund ein Monat im Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte sich Ziele setzen und diese zu erreichen versuchen, mit dem Anspruch, sich jeden Tag ohne schlechten Gewissen in den Spiegel schauen zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Vertrag läuft bis 2009, danach trete ich in den Ruhestand. Ich werde danach längere Reisen mit meiner Frau unternehmen, die sich jetzt schon darauf freut. Wenn es von der Direktion gewünscht wird, werde ich mich natürlich bei der Übergabe der technischen Leitung noch einbringen.
Ihr Lebensmotto?
Der Erfolg kommt nicht auf dich zu, du mußt ihm entgegengehen!