Zum Erfolg von Josef Gemeiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich zu sein bedeutet für mich unter anderem, ein gestecktes Ziel zu erreichen und in weiterer Folge im kulturellen Bereich einiges zu bewegen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich - was aber nicht bedeutet, keine Ziele mehr zu haben. Es gibt schon noch einiges, was ich gerne erreichen würde. Und ich könnte mir auch nicht vorstellen, ziel- und planlos durch die Welt zu gehen. Es gibt immer Vorhaben, die ich gerne verwirklichen möchte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke waren ausschlaggebende Faktoren. Ich bemühe mich zudem, Aufgaben und Wünsche gut zu formulieren und zu transportieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zunächst wird ein Problem analysiert und die Ursache hinterfragt. Nötigenfalls wird das Ziel oder die Richtung korrigiert. In diesem Bereich ist manchmal auch eine gewisse Diplomatie recht hilfreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Unsere Wandlung von einem Verein zu einer Institution hat sich für die gesamte Region als positiv herausgestellt. Was meine berufliche Laufbahn betrifft, so würde ich die Polizeischule auf jeden Fall wieder absolvieren, obwohl die Ausbildung in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden ist. Die Arbeit mit der Bevölkerung bereitet mir nach wie vor Freude. Einen höheren Rang habe ich aber nie angestrebt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der familiäre Hintergrund - mein Urgroßvater väterlicherseits, Josef Gemeiner, war von 1890 bis 1900 Pionier in der Reblauszeit - war vielleicht nicht unbedeutend. Das soziale Engagement innerhalb der Katholischen Jugend hat mich sicherlich ebenfalls geformt, auch mein Vater, der in sämtlichen örtlichen Vereinen engagiert mitarbeitet. Beeindruckt haben mich auch verschiedene Wegbegleiter, die einfach da waren, wenn ich Unterstützung benötigte oder es mir einmal schlecht ging. Diesen Menschen begegnet jeder, man muß nur offen sein, um diese „unsichtbaren Fäden“ zu spüren. Ein Lehrer an der Hauptschule Mistelbach etwa hat mich sehr gefördert.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Bereich der Vinothek stellt die mangelnde Kompetenz der Winzer im Umgang mit den Kunden ein Problem dar. Dabei vermisse ich eine gewisse Lernbereitschaft. Ferner mangelt es von politischer Seite an Unterstützung für unseren Kulturverein, eigenständige Institutionen wie unsere werden meiner Meinung nach zu wenig gefördert. Bei meiner Tätigkeit im Polizeidienst sehe ich ein Problem im Personalabbau. Mit dem verminderten Personalstand lassen sich nicht mehr alle Tätigkeiten im selben Ausmaß verrichten, und der Bevölkerung kann nicht mehr das nötige Sicherheitsgefühl vermittelt werden. Wir sollten uns auch mehr mit der Prävention von Verbrechen befassen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Beiträge jedes einzelnen sind wertvoll und tragen zum Erfolg des Ganzen bei. Die ehrenamtliche Tätigkeit ist sehr wichtig, manche Mitarbeiter investieren sogar Urlaubstage, und es entstehen auch Freundschaften durch diese Zusammenarbeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie natürlich mit Lob, aber auch, indem ich ihnen Verantwortung übertrage und ihr Interesse wecke. Ich weiß nach all den Jahren, wie ich mein Team anzusprechen und zu behandeln habe, das ist eine Gefühlssache. Oft hilft schon, die Gruppe nicht zu überfordern und nur mit Etappenzielen zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein entstandenes Manko in der Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche versuche ich auszugleichen, indem ich dann mehr mit meiner Familie unternehme.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gab Phasen der intensiven Weiterbildung. Im Moment beschränkt sich meine Weiterbildung auf die Lektüre von Fachliteratur und Informationen aus dem Internet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich plädiere für soziales Engagement, das jeder seinen Kindern vermitteln sollte. Ohne diese soziale Arbeit kann kein Kollektiv funktionieren, Familie alleine ist da zu wenig. Als weiteren Punkt rate ich der Jugend, jede Möglichkeit zu lernen wahrzunehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir intensives Interesse an unserer kulturellen Arbeit - auch von außen, um damit einen größeren Bekanntheitsgrad zu erreichen.