Zum Erfolg von Werner Schmidt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich sinnvoll lebe und mich lebendig fühle, ist das für mich Erfolg. Macht mir eine Tätigkeit, eine Aufgabe Spaß, kommt der finanzielle Erfolg automatisch. Ich glaube, die Voraussetzung für jede Art von Erfolg ist, dass es mir gut geht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich konnte im Laufe meiner bisherigen Karriere sehr viele Erfahrungen sammeln und diese habe ich in die Marke -integra4- eingebracht, welche ich im Jahre 2005 aus der Taufe gehoben habe. Meine Tätigkeiten waren immer zielorientiert und ich verfolgte nie den kurzfristigen Profit. In der Praxis konnte ich sehr oft feststellen, dass Führungskräfte nur den sogenannten schnellen Gewinn im Auge haben, welche längerfristig zu ungünstigen Auswirkungen führt. Mein Empfehlung: Die strategischen Ziele nicht zu kurzfristig ansetzen und auch das Augenmerk auf die Nachhaltigkeit des betrieblichen Handelns zu richten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin seit langer Zeit im Bereich Organisations-, Persönlichkeits- und Menschenentwicklung tätig, und auch meine Berufserfahrung in vielen unterschiedlichen Branchen kommt mir heute als Unternehmensberater sehr zugute. Grundsätzlich ist Beharrlichkeit ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Ich bleibe immer am Ball, auch wenn manche Dinge nicht gleich optimal funktionieren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich während meines gesamten Berufslebens als erfolgreich. Ich habe die Flexibilität, neue Herausforderungen anzunehmen, und die Sensibilität zu spüren, wie ich sie anpacken muss. Es ist jedermanns freie Entscheidung, zu jammern oder nicht. Ich jammere nicht.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Betriebsleiter bei den Österreichischen Kunststoffwerken, Walter Perko, führte mich ins Berufsleben ein und lehrte mich den Spaß an der Arbeit. Er war eine große Stütze bei allen Fragen und Problemen. Bei Ericsson prägten mich besonders Rolf Nordström, Lars Josefsson und Werner Kasztler. Sie brachten mir den Weitblick, das Verständnis für die großen Zusammenhänge bei einem Konzern bei.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ohne Kommunikation kann es keine Führung und auch Motivation geben. Mir ist es wichtig, dass im Unternehmen kein Kannibalisierungsprozess innerhalb der Belegschaft stattfindet. Jeder Mitarbeiter trägt Verantwortung für seinen Arbeitsbereich und ich schätze mich glücklich, sehr gute Mitarbeiter zu haben.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Ich unterschätze den Mitbewerb nicht, sondern beobachte schon genau, in welche Richtung sich andere Beratungsfirmen entwickeln. Davon abgesehen, arbeite ich sehr zielorientiert an meinem Konzept, an meinem Weg und an meiner Marke. Meiner Ansicht nach ist der Markt zu dicht besetzt, denn fast jeder der heute in der Wirtschaft keinen Job bekommt, macht den Schritt in die Selbständigkeit und agiert als Trainer. Sehr viele dieser -Einmannunternehmen- geben allerdings nach kurzer Zeit wieder auf. Dieser Zustand macht der gesamten Branche zu schaffen. Bedingt durch mein Prinzip der Weiterempfehlung spüre ich die größeren Mitbewerber so gut wie nie.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir kommen rasch auf den Punkt und geben Orientierung. Durch unsere Beratung steigern wir die Handlungskompetenz von Unternehmen und deren Menschen. Wir arbeiten bei unseren Workshops und Seminaren nur mit echten, konkreten Themen. Bei uns gibt es keine Laborsituationen. Dadurch ist die emotionale Beteiligung sehr hoch und führt zu einer Nachhaltigkeit des vermittelten Lerninhaltes.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei mir ist es ähnlich wie bei einem Pfarrer - der Beruf ist mein Leben und lässt sich nie gänzlich ausklammern. Ich finde es aber auch nicht schlimm, Beruf und Privatleben als Einheit zu sehen. Für mich ist das eine Lebensphilosophie.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Natürlich besuche ich selbst immer wieder Fortbildungsseminare, etwa zum Aufstellungsleiter oder im Bereich NLP. Außerdem habe ich Ausbildungen in den Bereichen Trinergy, system-dynamische Interventionen, Time Line Therapy, Organisationsentwicklung sowie strategisches und operatives Marketing absolviert. Die Controller-Akademie in München besuchte ich ebenfalls. Neben dem Fachwissen lerne ich durch den Austausch mit anderen Teilnehmern sehr viel und kann mein Netzwerk weiter ausbauen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine erfolgreiche Tätigkeit in diesem Metier zählen drei Punkte: Authentizität, Lebenserfahrung und Kompetenz. Ideal wäre es, wenn man in den Vortrag eigene Geschichten bzw. Erfahrungen miteinbringt, woran sich Menschen orientieren können. Schließlich sollte man auch Zuversicht vermitteln können. Leider ist es so, dass sehr viele Mitmenschen jammern und mit sorgenvollem Blick in die Zukunft schauen. Als Trainer sollte man Zuversicht ausstrahlen und den Teilnehmer dazu bringen, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst zu stabilisieren um den Herausforderungen positiv entgegen zu treten. Neben der fachlichen Kompetenz zählt natürlich auch Empathie um sich in die Mitmenschen hineinfühlen zu können und sie auch wertzuschätzen. Als Neueinsteiger in dieser Branche sollte man sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren, denn nur dann wird man auch akzeptiert, wobei die eigene Erfahrung ein wesentliches Merkmal darstellt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Viele Trainingsinstitute gestalten ihre Tätigkeit als Event, aber sie setzen sich nicht wirklich tief mit Menschen auseinander. Wir kanalisieren und steigern die Handlungskompetenz von Unternehmen und deren Menschen.
Ihr Lebensmotto?
Wenn man sich selbst gefunden hat, kann man nichts mehr verlieren. Ich habe Vertrauen in mich selbst.